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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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ohne Paranoia und mordlüsterne Schurken überall wäre jetzt genau das richtige.
    Er beschränkte sich auf ein einsames Bier bei einsamen Grübeleien.
    Ein trüber Gedanke glomm in der Tiefe auf, ein Gedanke, der sich schon bald materialisieren würde.
    Wenn das Privatkabinett genauso paranoid war, wie er annahm, war er dabei, in eine Falle zu tappen. Ein Plan, der nicht auf Sten zugeschnitten war, sondern auf jemanden, der neugierig war wie eine nicht besonders schlaue Katze.
    Aber so, wie es aussah, war dies die einzige und letzte Möglichkeit.
    Auf den ersten Blick hatte sich Hawthorne nur wenig verändert, seit Sten und Alex dort zuletzt unter Deckidentitäten aufgetaucht waren, um Söldner für die sogenannte "Große Talamein-Abreibung" anzuwerben. Es ging dort immer noch ziemlich chaotisch zu, aber als Planet, der sich darauf spezialisiert hatte, Lohnsoldaten für das gesamte Universum anzubieten, verfügte Hawthorne über eine sehr lasche Regierung, in der das geltende Gesetz immer gerade von demjenigen mit den schwersten Waffen festgelegt wurde.
    Aber die Söldner von Hawthorne, die einen Vertrag abschließen wollten, unterschieden sich von den früheren Psychopathen, Gaunern, Opportunisten und Möchtegern-Königsmachern.
    Die Tahn-Kriege hatten alles verändert.
    Jeder Krieg produzierte seine Söldner. Sie setzten sich aus den Überresten geschlagener Armeen, plötzlich staatenlos gewordenen Soldaten und Kriegsverbrechern zusammen, aus gelangweilten Individuen, die wieder und wieder die gleiche, ungesunde Erfahrung machen wollten, das Gefühl des reinen Lebens im Kampf zu erfahren, oder jenen, die weder Haus noch Hof hatten, wohin sie zurückkehren konnten. Im allgemeinen waren sie äußerst professionell. Aber je länger der Frieden andauerte, desto mehr wurden diese Qualitäten unterminiert. Einige wurden getötet, einige fanden ihr Königreich hinter den Wolken, einige stellten mit dem Älterwerden fest, daß dieser Moment des reinen Lebens vom Tod umgeben war, und andere wuchsen in stabilere Situationen hinein, die nur noch gelegentlich die Anwendung von Gewalt nötig machten.
    So war die Lage auf Hawthorne früher gewesen.
    Die Tahn-Kriege brachten ganze Horden von professionellen Killern hervor. Die notwendigen wirtschaftlichen Einsparungen in Friedenszeiten sowie die kurzsichtige Politik des Privatkabinetts machte sie zu potentiellen Söldnern.
    Admirale verpflichteten sich als Schiffsoffiziere.
    Gardegeneräle gaben sich damit zufrieden, ein Bataillon oder auch nur eine Kompanie zu kommandieren. Sergeant Majors trugen ohne zu Murren den streifenlosen Ärmel des einfachen Soldaten.
    Alex brauchte nur auszuwählen.
    Sten träumte von zehntausend "Gerichtsdienern"
    und hoffte auf fünftausend. Alex hätte
    hunderttausend zusammenbekommen. Er konnte es sich leisten, großzügig zu sein.
    Geld ? Überhaupt kein Problem. Sollte es dem Tribunal nicht gelingen, das Privatkabinett zu stürzen, dann war es gleichgültig, wieviel sich in den Geldschränken befand, da alle, die damit zu tun hatten, so schnell wie möglich abhauen würden.
    Treibstoff für die Kampfschiffe? Kilgour hatte einen ganzen "Zug" davon.
    Einige hätte er allein mit einem kompletten Essen und der Aussicht auf regelmäßige Rationen anwerben können.
    Für andere gab es etwas subtilere Absprachen, die in aller Stille getroffen wurden: sollte das Privatkabinett gestürzt werden, mußte die Imperiale Armee neu strukturiert werden. Dann galt es, alle korrupten und inkompetenten Elemente und alle diejenigen, die sich bei der Säuberung die Hände mit Blut beschmiert hatten, zu eliminieren. Irgendeine Art von Armee würde - und mußte -bleiben. Alex gab zu, daß er, offen gesagt, nicht wisse, wie sie aussehen würde.
    Er hing dem Gedanken nach.
    Er stand auf der Rampe von Idas Flaggschiff und blickte hinunter auf seine Armee.
    Von hier oben konnte man die zerschlissenen Uniformen und die schäbige Zivilkleidung der Männer genau erkennen. Was man nicht sah, waren die hageren, hungrigen Gesichter.
    Von hier oben standen die Soldaten in Reih und Glied und bildeten mit ihren Schiffen eine so einwandfreie Formation, wie man es sich bei jeder Armeeinspektion nur wünschen konnte.
    "Steck sie
    in ordentliche Klamotten", sagte er sich. "Gib ihnen eine Flagge, hinter der sie marschieren können, und führ sie in einen Krieg, in dem man sich mit Papierkugeln bewirft. Schon sind sie glückliche Kilgour's ... Killer? Billig. Kumpels? Doof.
    Klique?

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