Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Bücherei öffentliche
    Aufzeichnungen ansieht. Verdammt gute Regierung.
    Sei bloß froh, daß es dich nicht gibt, mein Söhnchen", dachte er.
    Sten hatte damit gerechnet, daß das Kabinett paranoid genug sein könnte, die Büchereien mit einem Tracer auszustatten. Er hatte ein Geschäft gefunden, das auf Schauspieler-Zubehör spezialisiert war, und dort das beste Gesichts-Make-up gekauft, das es gab. Der Verkäufer hatte einen Blick auf Stens Narbe geworfen, leise gestöhnt und keine Fragen gestellt. Sten spielte beim Kauf den Verlegenen und sagte, er sei Hobbyschauspieler und könne auch einen falschen Bart für sein derzeitiges Engagement gebrauchen. Der mitleidige Verkäufer tat so, als glaubte er ihm und verkaufte ihm auch den Bart.
    Mit überschminkter Narbe und aufgeklebtem Bart
    -
    Sten versuchte, nicht wie Rykor
    hindurchzuschnauben oder ihn zu berühren, um sich zu überzeugen, daß er noch an dem dafür
    vorgesehenen Platz saß - hatte er die Bibliothek aufgesucht.
    Er war froh, diese Vorsichtsmaßnahmen getroffen zu haben, denn der falsche Bibliothekar fiel ihm sofort auf.
    Mit dieser einfachen Verkleidung hatte er sich darangemacht, DAS PRIVATKABINETT
    FUNKTIONEN UND PFLICHTEN zu durchsuchen, angefangen beim Aufstieg zur Totalen Herrschaft.
    Momentan war er noch nicht direkt in den Zeiten angelangt, an denen er eigentlich interessiert war. Er vergeudete einen ganzen Vormittag damit, das Gesülze und die Propaganda auf dem Bildschirm durchzuscrollen. Dann nahm er sich, mehr oder weniger zufällig, PRIVATKABINETT
    GESCHICHTE (VON DEN ANFÄNGEN BIS ZUR
    GEGENWART) vor.
    Hier war offensichtlich der geheime Alarm für die Sicherheitskräfte versteckt.
    Er scrollte weiter und arbeitete sich hindurch, nicht ohne ab und zu nach dem Tresen im
    Eingangsbereich zu sehen. Der Kerl schien erst mal zufrieden zu sein.
    GESCHICHTE... hmmm. Weg.
    Gut, was jetzt.
    PRIVATKABINETT. FOTOAUFNAHMEN.
    SÄMTLICHE ZEITABSCHNITTE.
    Eine endlose Folge fingernagelgroßer Köpfe und Schultern. Gruppenfotos anläßlich irgendwelcher Feierlichkeiten. Alles höchst offiziell. Sten fiel auf, daß sich nur wenige Fotos der Kraas darunter befanden. Vielleicht ahnten sie doch, wie wenig ansprechend sie aussahen. Fast nichts von Kyes.
    Noch irgendwas anderes - Hoppla!
    Sten scrollte den Bildschirm zurück. Hatte er tatsächlich gesehen, was er da zu sehen glaubte?
    "Jetzt hab ich dich", dachte er, während er verbissen auf den Bildschirm starrte, auf dem die fünf Kabinettsmitglieder zu sehen waren, die auf den Eingang einer Art Halle zueilten. Sie waren von Sicherheitsleuten umgeben. Das Bild war ziemlich schlecht gerahmt und in der Ecke sah Sten einen Polizisten, der mit wütendem Gesichtsausdruck auf die Kamera zuschritt.
    Jemand hatte also ein Foto von diesen
    Dreckskerlen gemacht - allem Anschein nach ein Free-Lancer oder einfacher Bürger. Der Polizist wollte wahrscheinlich versuchen, ihm die Kamera wegzunehmen. Sehr günstig, daß der Fotograf entweder Laufschuhe angehabt hatte oder bedeutend größer als der Polizist gewesen sein mußte, dachte Sten.
    Aber jetzt. Was war da zu sehen?
    Er las die Bildunterschrift.
    Irgendein sportliches Ereignis. A-Grav-Ball? Was immer das sein mochte. Sten fand Sport ebenso interessant, wie den Felsen beim Wachsen zuzusehen. Er hatte während des Militärdienstes des öfteren bei den obligatorischen Spielchen gelitten, sein Verstand sagte ihm jedoch, daß er dadurch seine Kondition verbesserte. Hier traten die Rangers gegen die sogenannten Blues an.. Zwei Teams. Die Blues stammten von einem anderen Planeten, die Rangers von der Erstwelt. Wichtiges Spiel; hunderttausend Zuschauer, darunter auch das Privatkabinett...
    Das Spiel fand in der Lovett-Arena statt.
    Riesenüberraschung.
    Sten hatte keine Ahnung, wie viele Mitglieder des Privatkabinetts sich für Sport begeisterten. Nicht, daß es wichtig gewesen wäre, doch hiermit hatte er den einzigen Nachweis, sowohl aus dem
    Bibliotheksmaterial als auch aus Haines' Unterlagen, daß das Kabinett noch eine Gelegenheit gehabt hatte, auf mehr oder weniger neutralem Grund zusammenzukommen, um sich gemeinsam an einem nicht-arbeitsbezogenen Ereignis "erfreuen" zu können.
    Er notierte sich das Datum und löschte den Bildschirm.
    "Verdammt schwer, diese Politiker zu verstehen", vertraute er dem Bibliothekar an. "Ich geh' jetzt'n Happen essen und les' für den Rest des Tages lieber die Sportzeitungen. Vielleicht schließ' ich sogar noch 'ne kleine Wette ab, mal

Weitere Kostenlose Bücher