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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Sarkasmus.
    "Angenommen, ich lasse mich darauf ein. Ich stehe also im Gerichtssaal. Was sage ich da eigentlich?
    Daß mich ein gewisser Tanz Sullamora angeheuert hat, nachdem ich vorher einige Jobs zu seiner Zufriedenheit ausgeführt hatte? Daß ich das Instrument Chapelle ausgewählt und vorbereitet habe? Inklusive aller dazugehörigen Details?
    Vielleicht. Aber ist das alles?"
    "Natürlich nicht. Sullamora ist tot. Nach dem kräht kein Hahn mehr. Wir wollen die anderen.
    Kyes. Malperin. Die Kraas. Lovett."
    "Hm. Diese Information kann ich nicht liefern."
    "Sie werden sie aber liefern."
    "Sie haben mich nicht verstanden. Ich weiß nichts über diese Einzelheiten. Ich kann aussagen, daß ich, moralisch gesehen, die Ansicht vertrete, der Rest des Privatkabinetts sei an der Verschwörung beteiligt gewesen. Aber Beweise? Sullamora hat mir gegenüber keine Namen genannt. Ich habe weder sie noch irgendwelche direkten Vertreter getroffen.
    Nichts für ungut, Mahoney
    Ich habe Beweise. Die Tatsache, daß ich hier vor Ihnen stehe. Natürlich bin ich von der Erstwelt geflohen. Aber anstatt in eine Ecke des Universums zu fliehen, in der mich niemand kennt, bin ich nach Hause zuückgekehrt, dorthin, wo ich schon seit über zwanzig Jahren wohne. Meine Abfindung habe ich offensichtlich nicht einkassiert; offensichtlich habe ich auch niemanden damit beauftragt. Wenn diese blutbesudelten Idioten vom Privatkabinett auch nur die leiseste Ahnung davon gehabt hätten, daß ich an dem Attentat beteiligt war, hätten sie dann nicht für mein Verschwinden gesorgt oder eine
    Zusammenarbeit angestrebt? Wobei die erste Option die wahrscheinlichere ist."
    Mahoney hatte ein undurchdringliches Pokerface aufgesetzt. Was er dann zu hören bekam, gefiel ihm jedoch ganz und gar nicht.
    "Mahoney, wie ich Ihnen bereits sagte, ich bin nicht Ihr Mann und kenne auch niemanden, der Ihnen weiterhelfen könnte. Wenn es unbedingt sein muß, mache ich, wenn auch höchst ungern, eine Aussage über das wenige, was ich weiß. Aber das ist alles."
    Venloe schenkte sich noch einmal von dem Mixgetränk nach und schwenkte den Schöpflöffel einladend in Mahoneys Richtung. Dieser schüttelte den Kopf. Venloe nahm wieder Platz.
    "Festgefahren, oder nicht? Sie können mich töten
    ... es zumindest versuchen. Aber lebend kommen Sie hier ganz sicher nicht raus. Sie haben gesagt, daß Sie hinter den richtig großen Fischen her sind - ich vermute, Sie möchten sie hinter Gittern sehen."
    "Nicht ganz so festgefahren", erwiderte Mahoney.
    "Sie packen jetzt zusammen und kommen mit mir nach Newton. Vielleicht sagen Sie die Wahrheit, aber vielleicht lügen Sie auch. Wir werden es sicher herausfinden."
    "Gehirnscanning? Niemals. Dabei sollen schon einige draufgegangen sein - oder schwere Schäden erlitten haben. Wenn das meine Aussicht ist, dann kämpfe ich lieber und sterbe hier einen
    gewöhnlichen Tod."
    "Sie werden nicht sterben; auch keine Gehirnlöschungen erleiden. Rykor übernimmt den Job. Sie ist -"
    "Hab' schon von ihr gehört. Die beste. Aber, ganz ehrlich, bei dem Gedanken daran, daß jemand in meiner Seele herumstochert, läuft es mir kalt den Rücken hinunter."
    "Sie sollten eher das bedauernswerte Wesen bemitleiden, das sich durch das, was Sie hier als Ihre Seele bezeichnen, durcharbeiten muß."
    "Warten Sie", dachte Venloe laut nach. "Wenn ich nein sage und wir beide die darauffolgende, wie soll ich sagen ... Diskussion überleben, was wird dann geschehen? Sicher werden Sie dem
    Privatkabinett irgendwie zu verstehen geben, daß ich noch lebe, damit sie Spuren beseitigen, die nicht einmal mehr da sind."
    "Genau das werden sie tun, diese
    Schwachsinnigen. Aber diese Möglichkeit gefällt mir nicht."
    "Oder ich gehe mit Ihnen. Lasse das Gehirnscanning über mich ergehen. Sage aus.
    Vielleicht hat Ihr Tribunal ja Erfolg, und die Kräfte der Wahrheit, der Gerechtigkeit", hier triefte Venloes Stimme vor Sarkasmus, "triumphieren ebenso wie die Imperialen Grundsätze und werden das Kabinett stürzen. Oder, noch wahrscheinlicher, es vernichtet sich selbst durch eigene Unfähigkeit.
    Ich wäre in jedem Fall in Sicherheit. Man würde mich schützen. Vielleicht könnte ich nicht mehr meinem Beruf nachgehen, aber man würde mir weiterhin den Lebensstil ermöglichen, den ich gewohnt bin."
    Venloe sprach die Wahrheit. Ein politischer Killer, der nicht direkt nach dem Attentat selbst umgebracht wurde und sich auch nicht als einsamer manisch-depressiver Irrer herausstellte,

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