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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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nichts.
    Mit einem schiefen Lächeln schüttete sich Schaemel die Flüssigkeit in ein Glas und trank in einem Zug aus. Dann erst füllte er Mahoneys Glas und reichte es seinem Besucher.
    "Ihre Firma wird also von zwei Seiten gleichzeitig bedrängt, Sir Gideon. Eine drohende gegnerische Übernahme auf der einen, eine Gewerkschaftsorganisation auf der anderen Seite, und Sie halten die Sache mit der Gewerkschaft für eine bloße Finte. Alle spielen falsch, und jetzt brauchen Sie dringend einen Experten. Übrigens: sehr gute Präsentation."
    "Danke."
    "Was ich dabei ganz besonders bewundere, ist Ihr Sinn für Kleinigkeiten. John Stuart Mill als Name für Ihre Yacht, also wirklich. Vielleicht etwas zu kapitalistisch - aber trotzdem sehr nett."
    Mahoneys Hand strich unmerklich über seine Hosentasche und im Raumschiff leuchtet das rote Alarmsignal auf.
    "Ich bin sehr, sehr glücklich darüber", fuhr Schaemel fort, "daß Sie persönlich gekommen sind.
    Schon seit einiger Zeit habe ich darauf oder auf etwas Ähnliches gewartet.
    An diese Geschichten über Ihren angeblichen Selbstmord habe ich niemals geglaubt,
    Flottenmarschall Mahoney - das war doch Ihr Rang, als Sie sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben, oder irre ich mich? Gewöhnliche Spione bringen sich vielleicht um, aber richtige Profis? Niemals."
    "Sie sind ja ein ziemlich aufgeweckter Bursche", erwiderte Mahoney "Dann können wir den Schaemel-Quatsch ja wohl auch beiseite lassen, oder wie möchten Sie es halten, Venloe?"
    "Oh, ich dachte diese ID wäre hundertprozentig tot und begraben. Andererseits hielt ich jedoch auch dieses schöne Fleckchen für narrensicher."
    Mahoney beruhigte ihn rasch mit der Erklärung, daß es nur wenige echte Profis gab, daß wiederum nur wenige von ihnen nicht in Beziehungen mit irgendeiner Regierung, einer Megakorporation oder dem Militär verstrickt waren; und, nicht zuletzt, mit dem unverwechselbaren MO von Venloe.
    Venloe sah bekümmert aus. "Und dann denkt man all die langen Jahre, man sei spurlos verschwunden. Tss-tss. Ich schäme mich. Welche Buße muß ich dafür zahlen, daß ich das Attentat auf den Imperator organisiert habe?"
    "Dann gehen Sie also davon aus, daß ich Ihre Eingeweide nicht an diesen Baum nageln und Sie ein dutzendmal darum herumjagen werde? Der Imperator war unter anderem auch mein Freund."
    "Das hat man mir berichtet. Und ich habe auch noch anderes von Ihnen gehört... auch, daß sie gelegentlich selbst einen Einsatz vor Ort übernehmen. Wenn es nur darum ginge, mich umzubringen, dann hätten Sie sich nicht persönlich vorzustellen brauchen. Die direkte Konfrontation kann für beide Seiten ziemlich unangenehm sein und Sie sind schließlich auch kein jugendlicher Draufgänger mehr."
    "Nicht zutreffend", sagte Mahoney und gab seine lässige Haltung für einen kurzen Moment auf.
    "Wenn es mir nicht um größere Fische ginge, hätte ich Ihnen mit größtem Vergnügen persönlich das Herz aus dem Leib geschnitten."
    "Immer schön vorsichtig, Mahoney Sie haben mich auf einen Irrtum hingewiesen, aber Sie irren sich ebenfalls. Geschäftsvorfälle nehmen wir nicht persönlich. Das wäre reiner Selbstmord.
    Na schön. Davon steht ohnehin nichts in meinem Terminkalender für heute, deswegen werden wir jetzt das Thema wechseln. Falls Sie irgendwelche Sicherheitstruppen zusammengezogen haben, lassen Sie sie ab jetzt bequem stehen."
    Er ging zu einem Schreibtisch und legte seine Hand flach auf etwas, das wie ein Notizbuch aussah.
    "Meine eigenen Leute ziehen sich jetzt zurück."
    Er setzte sich und forderte Mahoney mit einer Handbewegung auf, ebenfalls Platz zu nehmen. "Ich kann mir ungefähr vorstellen, was Sie wollen. Aber sagen Sie es mir trotzdem selbst. Vermutlich hat es irgendwas mit diesem albernen Tribunal zu tun, von dem ich gerüchteweise gehört habe."
    "Richtig. Sie sollen als Zeuge auftreten und dort über die Verschwörung aussagen. Und zwar öffentlich."
    "Ich? Im Zeugenstand? Sicher eine neue Erfahrung für mich. Aber wahrscheinlich keine Empfehlung für zukünftige Arbeitgeber."
    "Was das angeht, scheinen die Zeiten sowieso nicht rosig zu sein", erwiderte Mahoney und blickte vielsagend zum Fenster hinaus.
    "Seit meinem letzten Job habe ich gelernt, sehr vorsichtig in der Wahl meiner Arbeitgeber zu sein.
    Ich habe ziemlich üppige Geschäfte ausgeschlagen, weil mein ungeheurer Egoismus nur eines zuließ: nur das beste Geschäft an Land zu ziehen."
    "Armer Mann."
    Venloe achtete nicht auf Mahoneys

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