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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gegeben hat."
    "Ian. Mach dir nichts draus. Vielleicht sollte ich dich mit einem wirklich guten Witz aufmuntern.
    Alex Kilgour hat ihn mir direkt nach seiner Rückkehr erzählt."
    "Nein. Klares Nein, besonders was obszöne Witze betrifft. Ich kenne Kilgours Witze, besten Dank. Danach geht's mir nur noch schlechter. Und wenn du ihn sowieso erzählst, dann werde ich -a ch, zum Teufel damit.
    Weißt du, was das schlimmste daran ist, ein ehemaliger Flottenmarschall zu sein? Man kann niemandem mehr mit dem Kriegsgericht drohen!"
    Es war nicht so einfach herauszufinden, was an jenem Abend passiert war, an dem das Kabinett urplötzlich seine Sportbegeisterung entdeckte und loszog, um das Gravball-Match zwischen den Rangers und den Blues anzusehen, aber dafür war es ein ziemlich sicherer Job. Sten hielt an seinem Gelübde fest, die verbleibenden Befragungen über Haines abwickeln zu lassen.
    Dafür mußte als erstes eine zweite geeignete Tarnung gefunden werden, unter der Fragen gestellt werden konnten, die das Privatkabinett betrafen.
    Haines und Sten dachten sich etwas aus.
    Mord waren, in diesem Falle
    dankenswerterweise, keine Grenzen gesetzt. In der fraglichen Nacht war eine Frau ermordet worden.
    Bei dem Verdächtigen, der spurlos verschwunden war, handelte es sich um ihren Freund. Noch vor kurzem war er wegen einer anderen Geschichte in einer völlig anderen Gegend der Erstwelt festgenommen worden. Die sorgfältige Arbeit der Polizei hatte ergeben, daß es sich bei ihm auch um den Hauptverdächtigen in dem Mordfall handelte.
    Leider, so die frei erfundene Geschichte, hatte er ein Alibi. In der fraglichen Nacht hatte er zur Aushilfe als Barkeeper bei einer privaten Party von Lovett gearbeitet.
    Haines erledigte die nötigen Anrufe. Nicht zum erstenmal war Sten dankbar dafür, daß sie eine gelernte Polizistin war - die Tatsache, daß sich der Chief höchstpersönlich in die Ermittlungen einschaltete, erweckte daher kein Mißtrauen.
    Lovett betrachtete offensichtlich nicht nur die Arena und die Ausstattung der Privatloge als sein Erbe, sondern auch das dazugehörige Personal. Der Oberkellner der Suite arbeitete seit mehr als dreißig Jahren für ihn. Er war gerne bereit, alles, was er wußte, zu den Ermittlungen beizutragen; als gesetzestreuer Mann ließ er als erstes das Alibi des mysteriösen Hauptverdächtigen platzen. Einen Amateur an die Bar lassen, schnaubte er verächtlich.
    Wenn er behauptet hätte, am Bierausschank im Stadion gearbeitet zu haben, nun gut, aber niemals in der Suite. Dort arbeiteten ausschließlich langjährige Angestellte, schon gar in der fraglichen Nacht.
    "Sie sind sicher?"
    "Ja, wie könnte ich mich da irren", erwiderte der Mann. "Das war das größte Spiel seit Jahrzehnten, und sogar das Kabinett war vollzählig erschienen.
    Aber sie waren nur zu sechst, ohne Adjutanten und ohne Sicherheitspersonal, deswegen arbeiteten in der Suite nur ich, Martinez und Eby hinter der Bar. Und Vance in der Küche, falls sie irgend etwas zu essen haben wollten. Aber sie aßen überhaupt nichts. Nicht einmal die Kraas. Aber nehmen Sie meinen letzten Satz bitte nicht in den Bericht auf."
    Haines beruhigte ihn. Der Mann sagte weiter aus, er sei gerne bereit, den Mann auch vor Gericht als Lügner zu bezeichnen. Haines erwiderte, das sei wahrscheinlich nicht nötig, es gäbe schon ausreichend Beweise. Ihre Aufgabe bestehe nur noch darin, letzte Unklarheiten zu beseitigen.
    Dann fragte sie beiläufig: "Muß ja aufregend gewesen sein, ein Abend in der Gesellschaft von so mächtigen Leuten."
    "Eigentlich nicht", sagte der Oberkellner.
    "Schließlich machten wir das alle nicht zum erstenmal, schon vorher gab Lovett häufig Partys für wichtige Leuten. Nicht so viele wie sein Vater, aber doch einige. Es werden allerdings immer weniger, er hat ja alle Hände voll zu tun, seit er der Boß ist. Seit der Imperator getötet wurde, waren es sicher nicht mehr als ein oder zwei Partys.
    Wie schon gesagt, ich dachte, ich wäre nicht mehr leicht zu beeindrucken. Stimmt nicht. Ich wünschte trotzdem, ich wäre nicht so ehrlich. Wie ich damals sagte: Ich dachte eigentlich, daß mich nichts mehr beeindrucken kann. Falsch gedacht."
    "Wie meinen Sie das?"
    "Oh, wenn ich nicht so viele Skrupel hätte, ein bißchen zu flunkern, könnte ich vielleicht mit ein paar Bonbons aufwarten, was in dieser Nacht nicht alles passiert ist, und wie mich einer vielleicht sogar um Rat gefragt hat oder mich beeindruckend fand.
    Aber ich kann das nun

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