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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Ersatzreligion gefunden?" Sie benutzte das Talamein-Wort dafür.
    Sten zog eine Augenbraue hoch. Ob die
    Beobachtung zutraf oder nicht - sie war für einen so jungen Menschen wie Cind verblüffend reif.
    Er berichtete ihr von den Welten, die er gesehen hatte. Tropische, arktische, luftleere. Die rötlich gefärbten Wälder der Erde. Seine eigene Welt, Smallbridge.
    "Vielleicht kann ich sie dir einmal zeigen.
    Irgendwann."
    "Vielleicht würde ich sie gerne einmal sehen", erwiderte Cind, nur leicht lächelnd. "Irgendwann."
    Sie schliefen nicht miteinander. Cind wäre vielleicht in Stens Zelt gekommen, hätte er sie darum gebeten. Aber er tat es nicht.
    "Ein sehr merkwürdiger Urlaubs wunderte sich Sten, als die Freizeit, die er sich selbst verordnet hatte, zu Ende ging und sie den A-Grav-Gleiter beluden. "Nicht gerade das, was ich erwartet hatte...
    Aber vielleicht das, was ich brauchte.

Kapitel 32
    Das Tribunal stand kurz vor der
    Urteilsverkündung. Der letzte Zeuge war aufgerufen worden und hatte das letzte, fehlende Beweisstück geliefert. Die Richter zogen sich zur Beratung zurück. Wochenlange, zermürbende
    Schreibtischarbeit folgte, während der sie sich durch Berge von Beweismaterial wühlten.
    Sten empfand es zuerst als ein besonderes Privileg, zuschauen zu dürfen. Er, Alex und Mahoney drängten sich in einer Ecke zusammen, während Sr. Ecu und die drei Richter das Gewicht sämtlicher Details gegeneinander aufwogen. Als Gerichtsschreiber fiel Dekan Blythe die Aufgabe zu, den Verlauf der Debatte für die Rechtsgeschichte offiziell zu dokumentieren. Sr. Ecu legte besonderen Wert darauf, derartige Vorwürfe an die Jury zu verhindern, welchen Ausgang der Prozeß auch immer nehmen würde.
    Die Richter nahmen ihre Aufgabe sehr ernst.
    Warin war absolut unparteiisch, Apus eine engagierte Verteidigerin, obwohl sie das Kabinett haßte. Manchmal mußte sich Sten ins Gedächtnis rufen, was sie wirklich fühlte. Es brachte ihn richtiggehend auf, daß sie unablässig an der Verteidigung des Privatkabinetts arbeitete.
    Andererseits bewunderte er sie auch dafür, mit welchem Ernst sie ihrer Pflicht nachkam.
    Wenn sie jedoch die Informationen, die er aus dem Lovett-Stadion beschafft hatte, als üble Tricks oder böswillig manipulierte Beweisstücke abtat, dann fiel es ihm schwer, nicht ernsthaft sauer zu werden.
    Aus Rivas hingegen, der nur aus philosophischen und keineswegs persönlichen Gründen nicht mit dem Kabinett übereinstimmte, wurde ein wütender Ankläger. Öffentlich und sogar privat brüllte er jeden Versuch nieder, die Verhandlung gegen das Kabinett zu Fall zu bringen. Sten kümmerte sich überhaupt nicht mehr um Vernunft, sobald Rivas loslegte. Er hatte zuviel Spaß an dessen unausgesetzten Angriffen. Es war Rivas, der immer wieder auf bestimmte Punkte zurückkam und darauf verwies, wie sich Verdachtsmoment auf
    Verdachtsmoment häufte. Die geheimen
    Abmachungen des Kabinetts wurden von ihm als Beweis dafür angesehen, daß es sich um eine Verschwörung handelte, wenn nicht gar um Schlimmeres.
    Wochen zogen vorüber und Stens Augen wurden glasig. Alex und Mahoney erging es auch nicht besser. Sie verdrückten sich klammheimlich, wann immer sich die Gelegenheit bot. Leider war es fast noch schlimmer, den wartenden Livie-Reportern zu entkommen. Meistens blieben sie sitzen und dösten vor sich hin.
    Endlich war es beinahe vollbracht. Das Tribunal bereitete sich auf die letzte Abstimmung vor. Rivas und Apus hatten ihre Rollen aufgegeben und betrachteten gemeinsam mit Warin den Fall nun als Unparteiische. Die zunehmende Spannung weckte Stens Interesse erneut. Er beugte sich nach vorn, damit ihm kein Wort entging.
    "Ich glaube, wir müssen jetzt zu einem Entschluß kommen, verehrte Kollegen", sagte Sr. Ecu. "Sind Sie zu einer Entscheidung bereit?"
    Sten konnte die Antwort nicht hören, da Alex ihm unmißverständlich den Ellenbogen in die Seite rammte. Mahoney ruderte an der Tür mit den Armen und gab den beiden zu verstehen, daß er sie außerhalb des Saales zu treffen wünschte.
    Mahoney verlor keine Sekunde. Sobald sich die Tür hinter Sten und Alex geschlossen hatte, stürzte er sich auf sie.
    "Es geht um Otho", sagte. "Irgend etwas Eigenartiges geht am Raumhafen vor sich. Wir müssen selbst hin. Los, Jungs."
    Während sie zum Raumhafen eilten, berichtete ihnen Mahoney das wenige, was er wußte.
    Augenscheinlich erwartete sie Besuch auf höchster Ebene - von Dusable.
    "Was wollen die Schwachköpfe denn hier?"

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