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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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A-Grav-Gleiter.
    Alex nahm eine Hand von den Kontrollen und schnippte einen kleinen Deckel auf. Das
    Einsatzschiff scherte aus, fetzte durch die Wipfel eines Redwood-Wäldchens und wäre beinahe abgeschmiert, bevor Alex es wieder unter Kontrolle hatte. Er feuerte durch die herumwirbelnden Trümmer der A-Grav-Gleiter, und eine Stimme aus dem Lautsprecher plärrte ihn an:
    "Unbekanntes Einsatzschiff! Landen, oder wir feuern!"
    Alex sah sich gezwungen, aus der schmalen Flußschneise herauszufliegen. Er riß das Schiff in eine enge Spirale, entfernte sich drei Schritte von den Armaturen und schlug mit beiden Händen auf ALLES ABFEUERN auf der bereits aktivierten Waffenkonsole. Acht Goblin XIX schössen in einer Garbe nach oben. Er fand noch genug Zeit, um zu hoffen, daß die Gehirne der Mittelstrecken-Antischiff-Raketen wach waren, dann stand er auch schon wieder an den Kontrollen, tauchte in die Schlucht hinunter; die Klippen fielen seitlich weg, beinahe hätte Kilgour das blinkende Licht überflogen - und wäre damit in das alarmierte Zielgebiet hineingerast.
    Er riß das Schiff herum, das noch immer unter Antrieb stand; die Stabilisatoren und die Navigationskreisel kreischten auf; Alex stellte den Yukawa-Antrieb ab und ging auf McLean-Kraft.
    Weit über seinem Kopf erblühte ein nukleares Feuer.
    Kilgour ging weiter runter und stand kurz darauf an der Luke. Ein Stück stromaufwärts kam ein regungsloser Körper auf ihn zugetrieben. Dann hob sich ein Arm in einer hilflosen Schwimmbewegung.
    Kilgour streckte sich ... wäre beinahe ins Wasser gefallen ... dann erwischte er den Körper an seinem zerrissenen Overall. Er schleuderte den Mann ins Innere des Schiffs und stand schon wieder vor der Konsole, schaltete auf volle Kraft; seine Hände flogen über die Kontrollen, fanden kaum Zeit, um die Schleuse zu schließen, während das Einsatzschiff mit zunehmender Geschwindigkeit an Höhe gewann, senkrecht in den Äther hinaufschoß, direkt auf die Überreste der nuklearen Trümmerwolke zu, die einst ein Imperiales Kriegsschiff gewesen war, und dann mitten durch sie hindurch.
    Ob es nun an Kilgours wütender Reaktion oder auch nur am sprichwörtlichen Glück der Schotten lag, jedenfalls schaffte er es, den Planeten zu verlassen und unter vollem AM2-Antrieb im Nichts zu verschwinden.
    Hinter ihm lag Sten bewußtlos auf dem Boden. Er hatte eine Gehirnerschütterung erlitten und sein Körper schaltete jetzt, nachdem er seine Pflicht getan und den Organismus gerettet hatte, sämtliche Funktionen so weit es ging ab, bis er wieder repariert wurde.

Kapitel 12
    Die Bibliothekarin und ihr Personal dachten darüber nach, was wohl aus ihnen werden würde, wenn - oder eher falls - ihr Boß jemals wieder abreiste. Einer dachte ernsthaft über Selbstmord nach, ein anderer bereitete sich auf einen kompletten Zusammenbruch vor. Die Bibliothekarin selbst erwog eine oder zwei neue Karrieren: als Mitarbeiterin bei einer Orgien-Livie-Produktionsgesell-schaft oder aber, eventuell, als Serienmörderin.
    Ihr Job hatte sich urplötzlich in einen
    ausgewachsenen Alptraum verwandelt, und zwar rund um die Uhr.
    Am Anfang war alles ganz anders gewesen, auch während der ersten fünf Jahre. Alle hatten sie aufrichtig um diesen Posten beneidet.
    Sie, die in ihrem vorhergehenden Job als Oberbibliothekarin einer Universitätsbibliothek unzufrieden, aber auf jeden Fall überqualifiziert war und zu wenig Zeit hatte, um ihre eigenen Forschungen und Veröffentlichungen
    voranzutreiben, war völlig überraschend von einem Manager-Suchdienst angesprochen worden. Man bot ihr den ihrer Meinung nach ultimativen Job an, und das zum Dreifachen ihres damaligen Gehalts. Ob es ihr etwas ausmachte, in ein anderes System überzusiedeln? Nein. Der Headhunter schien sich nicht sehr darüber zu wundern, gerade so, als kenne er sie in-und auswendig. Die neue Position war die einer Privatbibliothekarin. Die junge Frau schreckte zurück. Sie hatte nicht die Absicht, sich in den staubigen Archiven eines Sonderlings begraben zu lassen und der Welt adieu zu sagen.
    Nein, so etwas sei es ganz bestimmt nicht, hatte der Mann gesagt. Er schlug vor, daß sie dem Planeten Yongjukl einen Besuch abstattete und sich ein Bild von ihrer neuen Aufgabe machte. Man würde ihr ein Rückflugticket zukommen lassen. Er bot ihr an, sie zu begleiten. Sie lehnte ab. Die Bibliothekarin war ziemlich attraktiv, und der Headhunter schien enttäuscht zu sein.
    Die Bibliothek erwies sich als beinahe so groß

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