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Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten

Titel: Sten 6 - Morituri-Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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den fremdenfeindlichen Jann langsam, aber sicher ausgerottet.
    Doch viele Jahre, bevor Cind überhaupt geboren wurde, hatte man eine wichtige Entdeckung jenseits der Wolfswelten gemacht. Dabei handelte es sich um neue Vorkommen von Imperium X, der
    Substanz, die man zur Ummantelung, also der Kontrolle von AM2 benötigte. Die Leute von Talamein und die Killer der Jannissar lebten direkt in dem Sektor, durch den die Transporte mit dem Imperium X hindurchmußten. Angefeuert von ihrer extrem mörderischen Religion, dem Talamein-Glauben, wurden die Jann zum Korken auf einer überaus wichtigen Flasche.
    Sten und Alex hatten das Mantis-Team angeführt, das damals ausgesandt wurde, den Korken zu ziehen. In den blutigen Fehden, die sich daraufhin entwickelten, hatte Sten seinen Vorteil aus der tiefen Kluft gezogen, die sich in den blutigen
    theopolitischen Auseinandersetzungen zwischen zwei gegeneinander wetteifernden Hohepriestern entwickelt hatte. Beide Hohepriester starben. Zu Stens großem Mißfallen kam als Ergebnis dieses Konflikts ein dritter religiöser Führer an die Macht, ein ebenso machthungriger wie hinterhältiger Mann.
    Außerdem war er ein strahlender Held, der sprichwörtliche Erlöser, was die Fanatiker noch mehr begeisterte als sein glühender Glaube an Talamein. Ganz unerwartet kam dieser Anführer jedoch zur Ansicht, er selbst sei der große Talamein, stellte seinen eigenen Glauben als schamlos mißbraucht hin, verkündete sein bedingungsloses Friedensgebot und beging dann Selbstmord. Das war eine glückliche Wendung. In diesem Fall wurde dem Glück mit einem brutalen Angriff auf die Festung des Propheten nachgeholfen, gefolgt von Stens handgreiflicher Auseinandersetzung mit dem Mann selbst und der Injektion eines Hypnosemittels, gefolgt von der Programmierung, der Rede und dem freiwilligen Märtyrertum.
    Mit dem nur unwillig erteilten Segen des Ewigen Imperators wurden Otho und seine Bhor als neue Regenten der Wolfswelten eingesetzt.
    Die meisten Historiker stimmten darin überein, daß diese Strategie sich bislang als sehr gut erwiesen hatte. Die Bhor neigten dazu, andere Wesen tun und denken zu lassen, was sie wollten, solange sie ihren Operationen im Lupus-Cluster nicht in die Quere kamen oder neue Auseinandersetzungen schürten.
    Eigenartigerweise brach der Glaube des Talamein mit dem Machtverlust völlig in sich zusammen.
    Trotz uralter Wurzeln war er so repressiv geworden, daß die überlebenden Gläubigen sich erlöst fühlten und sich freuten, daß ihre Nasen nicht länger gegen das rauhe Steinrad des Talamein gedrückt wurden.
    Der Anblick der beiden schamlos miteinander konkurrierenden Hohepriester war so lächerlich gewesen, daß sogar die Bauern, die auf weit entfernten Planeten ihre Äcker bestellten, nichts mehr mit dem Schwindel zu tun haben wollten.
    Die Jannissar selbst standen als Kreuzritter ohne Kreuz da, als herrenlose Geächtete. Sie suchten sich andere, friedlichere Existenzen, empfanden ihren früheren Taten gegenüber jedoch Zeit ihres Lebens sowohl Stolz als auch Scham.
    Cind war in einer solchen Familie aufgewachsen.
    Die Geschichten aus der Vergangenheit waren ihr am Feuer des Familienkamins erzählt worden, an dem noch die alten Waffen hingen; manchmal erzählte man sie auch im größeren Kreis, bei Familien-oder Clantreffen, die an geheimen Orten abgehalten wurden.
    Cind war als eine Art Wiedergängerin
    aufgewachsen. Sie war eine der früheren Jann mit ihrer alten Vorliebe für Krieg und Kampf. Seit frühester Kindheit hatte sie die normalen Spielsachen der anderen jungen Jann abgelehnt. Ihre Lieblingspielzeuge waren Spielzeugwaffen. Vid-Bücher über große Schlachten und wagemutige Heldentaten berührten sie mehr als jedes Märchen.
    Also war es nur natürlich, daß sie sich später, als junge Erwachsene, freiwillig zum Militärdienst bei den Bhor meldete. Die Bhor waren zwar der alte Feind ihres eigenen Volkes, doch die einzige Möglichkeit überhaupt, das Leben eines Soldaten einzuschlagen.
    Ihr instinktiver Umgang mit dem Gewehr brachte ihr bei den Bhor rasch einen gewissen Ruf ein.
    Sobald irgendwo ein bewaffneter Konflikt aufflammte, war Cind bei den ersten Freiwilligen; und bei den ersten, die angenommen wurden. Ihre Jugend erwies sich dabei nicht als Hinderungsgrund.
    Wenn überhaupt, dann war sie wohl ein Plus, da auch die Bhor einen guten Kampf beinahe einem Stregg vorzogen, diesem starken und üblen Gebräu, dem Sten zuerst erlegen war, und mit dem er dann auch

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