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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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unserem Schnürchen, besser gesagt, an Ihrem Schnürchen. Aber einige von den anderen Typen sind gewohnt, ihre eigenen Dinger zu drehen.
    Die kriegen wir nicht so einfach.«
    Der Imperator verstand, worauf sie hinauswollte. »Was hast du dir überlegt?«
    »Einen Heldensandwich«, sagte Avri. »Wenn wir nur genug Müll zwischen die Brötchenhälften stopfen, merkt keiner, wie dünn die Schinken-und Käsescheiben wirklich sind. Und bevor sie Sodbrennen bekommen, haben sie sich entschieden und sind schon fast wieder zu Hause.«
    »Weiter«, forderte der Imperator sie auf.
    »Na schön. Wir schwenken also die Flagge so, wie Sie es gesagt haben.« Avri vollführte mit der auf-und abpumpenden geschlossenen Faust eine krude Geste. »Dann packen wir ein bißchen persönliches Leid mit drauf, Sie wissen schon, der Brief von der armen alten Frau, die ihren letzten Credit hergeschickt hat, um dazu beizutragen, daß das Imperium seine Schulden bezahlen kann. Ich habe auch eine Vidpräsentation über hungernde Kinder vorbereitet. Ziemlich gruseliges Zeug, mit orangefarbenen Haaren, geschwollenen Bäuchen, das packt einen richtig.«
    »Blut, Schweiß und Kinderurin«, sagte der Imperator. »Das funktioniert immer.«
    »Klar. Mit links. Na gut, und dann das hier. Während sie noch bei den vom Schicksal geplagten Kindern mit den Tränen kämpfen, möchte ich sie mit dem Auftritt eines alten Soldaten überfahren, den ich mir selbst ausgedacht habe.«
    »Das wird ja immer interessanter«, bemerkte der Imperator.
    »Ich würde selbst glatt vier-oder fünfmal für diesen Vorschlag stimmen.«
    »Das möchte ich Ihnen auch geraten haben«, sagte Avri.
    »Diese Kröte muß mit ordentlich Wein hinuntergespült werden
    ... Also: ich habe einen Ihrer alten Generäle ausgegraben, schon über dreißig Jahre in Pension. Der Kerl hat mehr Dreck als Hirn im Kopf. Ich habe ihn aber schon prima auf die, Zitat,
    >Pflicht dem Imperium gegenüber<, Zitatende, hingetrimmt.
    Er ist jetzt richtig gut rührselig. Am Ende seines Vortrags rappelt er sich auf - ich stelle ihn auf Krücken - und ruft alle Lebewesen des Imperiums auf, an einem Strang zu ziehen.
    Er macht das richtig toll, heult Rotz und Wasser. Er sagt, daß das der größte Notfall in seinem Leben ist und daß kein Opfer zu groß ist, blablabla - das alles funktioniert wie eine Beschwörung, dafür garantiere ich. Gestern abend habe ich es bei einer Testgruppe ausprobiert. Kein einziges Auge im Saal blieb trocken. Und das Beste: Das Publikum leerte seine Taschen und wollte sofort dem Imperialen Rettungsfonds spenden. Soviel Spenden pro Kopf haben diese Betrüger noch nie im Leben gesehen.«
    »Und dann kommt Walsh mit seinem Vorschlag?« fragte der Imperator.
    »Dann kommt Walsh mit seinem Vorschlag.«
    »Gut gemacht«, lobte der Imperator. »Doch ich muß deinem Problem noch eine kleine Windung hinzufügen.«
    »Als da wäre?«
    »Die Erhöhung, die ich bei der AM2-Steuer plane.«
    Avri nickte. »Genau. Großartige Idee. Das wird die Unverwüstlichen in Angst und Schecken versetzen. Was ist damit?«
    »Ich will die Erhöhung rückwirkend haben. Auf das ganze AM2, das seit dem Ende des Kriegs mit den Tahn geliefert wurde.«
    Avri stieß einen Pfiff aus. »Das könnte sie allerdings zu sehr verschrecken.«
    »Tut mir leid. Du mußt es irgendwie mit einbringen.«
    Avris Augen leuchteten plötzlich auf. »Vielleicht klappt es, wenn der General am Ende seiner Rede stirbt. Ein Zusammenbruch vor laufenden Kameras, etwas in der Art.
    Also gehen wir mit den, Zitat, >letzten Worten auf den Lippen eines Sterbendem, Zitatende, in Führung. Er ist ziemlich schwach, ich könnte mir vorstellen, daß ihm die Techs für die Neuaufnahme einen Schlaganfall verpassen können.«
    »Schlechte Idee«, sagte der Imperator.
    »Stimmt. Jemand könnte uns auf die Schliche kommen, oder es sickert durch.«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen«, sagte der Imperator.
    »Aber seine letzten Worte würden Walsh übertrumpfen, und er ist schließlich derjenige, der die Sache durchziehen muß.«
    Avri folgte seiner Logik. »Deshalb sind Sie auch der Boß«, sagte sie. »Ich lasse mir etwas anderes einfallen, etwas, das problemloser funktioniert.«
    Nachdem der geschäftliche Teil des Gesprächs vorüber war, warf Avri dem Imperator noch einmal den gewissen Blick zu und rekelte sich im Sessel. »So sieht jedenfalls mein Plan aus«, sagte sie heiser.
    »Von meiner Seite gibt es keine Einwände«, erwiderte der Imperator.

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