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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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zur öffentlichen Geheimhaltung, das wirklich etwas taugt! Ich will Gefängnisstrafen. Ich will Erschießungskommandos. Ich will verdammt noch mal Folterkammern!«
    Die Frau mit der jungen, verführerischen Figur und den alten Politikeraugen applaudierte ihm. »Dieser Mist wird uns nicht gefährlich werden«, sagte Avri. »Die letzten Umfragen in den Medien zeigten deutlich, daß die Masse noch auf Ihrer Seite steht, Boß. Zehn Prozent halten eine freie Presse für wichtig, fünfundsechzig Prozent meinen, wir sollten diese Störenfriede vom Schlitten treten. Und die restlichen fünfundzwanzig Prozent sind so blöd, daß sie die Abendnachrichten für eine Comedy-Serie halten.«
    Die Wut des Imperators verwandelte sich in dröhnendes Gelächter. »Das hat mir von Anfang an an Ihnen gefallen, Avri«, sagte er. »Sie kommen immer gleich auf den Punkt.«
    »Ich habe meinen Magister als Skalpjäger auf Dusable gemacht«, sagte sie. »Den Doktor jedoch habe ich mir erworben, indem ich Ihnen bei der Arbeit zuschaute ... Sir.«
    Avri betrachtete den Imperator mit unverhüllt bewundernden Blicken. »Mir ist noch nie ein Politiker untergekommen, egal, ob noch amtierend oder schon lange tot, der das erreicht hätte, was Sie erreichen können.«
    Der Imperator hüstelte geschmeichelt. »Ich habe nichts erfunden, sondern nur bei den großen Meistern geklaut.« Er schenkte Avri ein wölfisches Grinsen. »Natürlich habe ich die Regeln hier und da ein wenig zurechtgebogen.«
    »Allerdings, Sir, allerdings.«
    »Laß doch den Sir«, sagte der Imperator. »Natürlich nur, wenn wir unter vier Augen sind. In einem Geschäft, das Friedhöfe zur Wahl heranzieht, ist kein Platz für übertriebenen Respekt.«
    Der Imperator hatte Avri auf seinem langen Weg vom Tod zur Wiedererlangung der Imperialen Krone getroffen. Damals auf Dusable war es nötig gewesen, eine Wahl zu manipulieren, und sie hatte den perfekten Kandidaten für den Job präsentiert: einen Hohlkopf mit leeren Händen, der sich setzte und bei Fuß ging und die vielen Stimmen apportierte wie ein braver kleiner, politischer Hund.
    Zu jener Zeit hatte er vor allem Avris durchtriebenen Intellekt bewundert. Wenn er sie jetzt aber so vor sich sah, in ihrem enganliegenden schwarzen Bodysuit, fielen ihm noch ganz andere Interessensgebiete ein. Avri war sein Blick nicht entgangen. Sie schenkte ihm ein Lächeln der Marke »Trau dich« und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, um ihm einen besseren Ausblick zu gewähren. Der Imperator verspürte eine seltsame Unruhe. Er schob sie sogleich zur Seite. Sie konnte ruhig noch ein wenig reifen.
    »Wie entwickeln sich die Dinge im Parlament?« erkundigte er sich.
    »Sehr gut«, erwiderte Avri ein wenig enttäuscht. Aber sie fing sich rasch wieder und begann mit ihrem Lieblingsspiel: dem Sammeln von Jas und Neins. »Tyrenne Walsh übt bereits seit einiger Zeit die Rede, die wir für ihn aufgesetzt haben. Der blöde Idiot versteht kein einziges Wort von dem, was er da sagt
    - aber er hört sich wirklich toll an.« Walsh war der Hohlkopf, dem Avri und der Imperator auf Dusable zu seinem Job verhelfen und dabei einen der durchtriebensten und schmutzigsten Bosse im gesamten Imperium vom Thron gestoßen hatten.
    Jetzt hatte der Imperator Avri zu sich gerufen, um seinen Plan zu verwirklichen, der vorsah, die unabhängigen Provinzen des Imperiums in Kolonien zu verwandeln, die unter seiner Fuchtel standen.
    »Ich habe es folgendermaßen ausgeheckt«, sagte Avri.
    »Walsh hält die Eingangsrede, wie Sie es vorgeschlagen haben.
    Er fängt mit den hochherzigen Schlagworten an: Pflicht, Loyalität, Patriotismus ... die ganzen Worte eben, die voll auf die symbolische Glocke hauen.«
    .
    Der Imperator nickte: »Sehr schön. Sehr schön. Und dann läßt er sein dickes Statement los, stimmt's?«
    »Das wollen Sie so haben«, antwortete Avri, »aber ich finde, daß Sie damit zu schnell auf den eigentlichen Kern der Sache zu sprechen kommen. Ich meine, wir möchten doch nicht, daß Walsh sich wie Ihre Marionette anhört, oder?«
    »Um Gottes willen«, kicherte der Imperator.
    »Aber genauso würde es klingen«, sagte Avri. »Es soll sich doch eher so anhören, als wäre er der erste große Boß, der sein System freiwillig in Ihre Imperialen Hände legt.«
    »Soll heißen, eines meiner uneingeschränkten Herrschaftsgebiete zu werden«, sagte der Imperator.
    »Genau, genau«, bestätigte Avri. »In Walshs Fall spielt das natürlich keine Rolle. Er läuft sowieso an

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