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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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geistigen Fähigkeiten bekannt, vor allem wenn es um intuitive Analysen oder um die Fähigkeit ging, aus abgesichertem Datenmaterial weiterführende Schlüsse zu ziehen. Deswegen waren diese Wesen in der Regel Dichter, Philosophen, Planer von Städten und Welten. Oder, wie im Falle von Rykor, Psychologen.
    Als sie den Dienst quittierte, war sie die hochrangigste Psychologin im Imperialen Dienst. Ian Mahoney, damals Chef des Mercury Corps und der Sektion Mantis, hatte sich ihrer ebenfalls unter dem Mantel absoluter Verschwiegenheit als Spezialistin für Gehirnscans bei Spionen, Saboteuren, Mördern und Verrätern bedient.
    Als Sten das Tribunal ins Leben rief, hatte er sie davon überzeugen können, ihre Sicherheit und Abgeschiedenheit aufzugeben. Und wie jedem, der an dem sich schließlich abzeichnenden Erfolg maßgeblich beteiligt gewesen war, hatte man ihr anschließend alles Erdenkliche angeboten. Aber nach der Rückkehr des Imperators war ihr plötzlich klargeworden, warum sie sich ursprünglich zurückgezogen hatte: Unzählige Bücher warteten darauf, geschrieben zu werden - ganze Bände über menschliche und die Verhaltensweisen anderer Rassen, die nur sie allein und sonst niemand kennengelernt hatte und erläutern konnte.
    Rykor hatte außerdem genug davon, ihre Fähigkeiten in den Dienst eines anderen zu stellen und die analysierte Person/Kultur davon überzeugen zu müssen, ihr Verhalten zu ändern.
    Jetzt sollte sie ihr Talent erneut für andere einsetzen, diesmal jedoch für ein viel umfassenderes Ziel - und für Ecu.
    »Die Situation ist etwas ungewöhnlich«, entschuldigte sich Rykor. »Ich habe dieses Zimmer für Verhandlungen mit landgebundenen Freunden und Klienten konzipiert. Und auch als persönlichen Witz, schließlich habe ich so viele Jahre im Dienst des Imperiums in Salzwassertanks oder A-Grav-Sesseln zugebracht.«
    Sr. Ecu wackelte, höflich seine Belustigung bekundend, mit den Schnurrbartfühlern; seine Rasse brauchte keine besondere Verstärkung ihres Egos, um klug zu scheinen.
    Der Raum war ein wohlgezielter Vergeltungsschlag. Es handelte sich um eine sehr hohe und ausgedehnte Gezeitenhöhle, deren über dem Wasser liegender Eingang mit einer durchsichtigen Wand verschlossen war. Ecu vermutete, daß die Wand wahrscheinlich mobil war und sich dem Stand der Gezeiten anpaßte. Sah man auf das Meer hinaus, so schien sich, abgesehen von den gischtübersprühten Steinen, in deren Schutz sich eine kleine, vergleichsweise ruhige Lagune gebildet hatte, nichts zwischen dem
    Betrachter und der donnernden Brandung zu befinden. Die Geräusche des Windes und des Meeres wurden in den Raum übertragen und ihre Lautstärke von einem Soundboard kontrolliert. Rykor und ihre Gefährten tauchten einfach unter der Mauer hindurch, um in die Höhle zu gelangen, während es für Landlebewesen einen eigenen Eingang gab.
    Ecu schwebte knapp oberhalb des künstlichen Simses, den Rykor für landgebundene Besucher hatte bauen lassen. Er hob und senkte sich ebenfalls mit den Gezeiten und befand sich immer ein paar Zentimeter oberhalb der sanften Wellen in der Höhle.
    Der Sims war mit allem erdenklichen Komfort und allen Extras ausgestattet. Es gab Bildschirme, Funkanlagen und Computer. Über dem Konferenzraum lagen die Apartments und Eßzimmer.
    Rykors Privat—
    und Arbeitsbereich waren durch
    Unterwassertunnel zugänglich, die von Raum zu Raum führten.
    Die Geräte, die Rykor für ihre normale Arbeit benutzte, waren entweder unempfindlich gegen Umwelteinflüsse oder versiegelt.
    »Ich bin mit den Umgangsformen Luftwesen gegenüber nicht vertraut«, sagte Rykor. »Einmal abgesehen von der praktischen Seite, ein Luftwesen zu beherbergen. Sie, äh ...«
    »Ob ich schlafe?« Erneut zuckten Ecus Fühler, und nach einem kurzen Moment der Verlegenheit kräuselten sich auch Rykors Gesichtshaare, und ihr gewaltiges Lachen hallte von den Wänden wider, bis das akustische System die Lautstärke ausgesteuert und reduziert hatte.
    »Nein«, erwiderte er. »Mein Rasse landet nur selten. Und dann auch nur zu einem genau festgelegten Zweck.« Er erklärte nichts. Rykor stellte keine Fragen.
    »Darf ich Ihnen eine kleine Erfrischung anbieten? Manabis gehören keinesfalls zu den Rassen, denen man bei gesellschaftlichen Anlässen besonders häufig begegnet. Es war daher nicht leicht, in Erfahrung zu bringen, was zu ihrer bevorzugten Kost gehört. Ich denke jedoch, daß Sie die folgende Spezialität, in Form eines Sprays, schätzen

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