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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Junge.«
    »Nämlich?«
    »Es gibt hier überhaupt keine verdammte Armee mehr.«
    »Stimmt, jetzt, wo du davon anfängst, fällt mir ein, daß ich schon lange keine Jochi-Truppen mehr gesehen habe. Aber ich hielt das eher für eine gute Nachricht. Mach nur weiter. Klär mich auf. Langsam gewöhne ich mich an diese ewigen niederschmetternden Neuigkeiten. Wahrscheinlich werden sie mir fehlen, wenn sich die Lage ändert.«
    »Es sind die Leute hier, die dafür sorgen, daß du in deinem Holzkopf alles falsch einschätzt. Kahl, trübe und freudlos ist gleich glücklich. Und Freude ist traurig. Das ewige schlechte Wetter hat den armen Teufeln wahrscheinlich allzusehr zugesetzt. Sie hassen das Essen, besonders Haggis zum Frühstück.«
    »Danke, daß du mich an gefüllte Schafsmägen erinnerst, Kilgour. Mjam, mjam. Jetzt geht's mir schon bedeutend besser.«
    »Aber das mach' ich doch gern für dich, Kumpel.«
    »Erzähl mir mehr von der Armee.«
    »Von der nicht existierenden Armee, willst du wohl sagen, Junge.«
    »Ja, genau davon.«
    »Na ja, die ist verdammt noch mal einfach nicht da, verstehst du? Keinerlei Truppen in ganz Rurik. Und ich habe meine Leute überall rumgeschickt, damit sie ihre Nasen in alles reinstecken. Fehlanzeige in den Kasernen. Fehlanzeige in den Friedhöfen und in den Irrenhäusern.«
    »Wohin sind die denn verdammt noch mal abgehauen?«
    »Gute Frage. Danach wollte ich einen bedeutenden Fuchs mit silbernen Haaren ebenfalls fragen.«
    »General Douw?«
    »Ja. Der ist auch verschwunden.«
    Sten richtete sich bolzengerade in seinem Stuhl auf.
    »Wohin?«
    »Weg mit seinen Truppen. Manöver, wie sein aalglatter Pressereferent gesagt hat. Das alljährliche Manöver, irgendwo dahinten in den Alpen.« Alex zeigte in Richtung der Bergkette, die das weite Tal von Rurik im Halbkreis umschloß.
    »Manöver? Quatsch. Du glaubst das doch nicht etwa?«
    »Nööööööö. Oder sollte es vielleicht bei den Jochi-Truppen üblich sein - tapfere Jungs und Mädels, die sie sind -, daß sie mit ihrer gesamten Munition ins Manöver ziehen?«
    »Oh, Scheiße«, sagte Sten.
    »Hüfthoch, mein Junge. Und schnell steigend.«
    Douw mochte vielleicht ein silberhaariger Dummkopf mit einem federleichten Hirn sein, aber als er jetzt in seiner Kommandozentrale in den Bergen auf seinem Feldschemel saß, war er Zoll für Zoll ein General. Ein sehr zorniger General, seinem Verhalten nach zu urteilen.
    »Wir brauchen keine Beweise«, knurrte er über den Besprechungstisch hinweg. »Auf Beweisen zu bestehen, ist der letzte Ausweg für Feiglinge.«
    »Bis jetzt hat noch niemand einen Suzdal einen Feigling genannt«, brummte es finster zurück. Das war Tress, Heerführer der Suzdal-Welten.
    »Seien Sie nicht so schnell beleidigt«, sagte Snyder. Er war der Cousin von Menynder und jetzt der Anführer der Tork.
    »Das ist eines unserer Probleme. Jedesmal, wenn wir eine gemeinsame Aktion planen, stellt sich einer von uns quer, und der ganze Plan bricht zusammen.«
    »Respekt müssen wir aber voreinander haben«, sagte Hoatzin. Seine Stimme klang rauh und müde. Seine Frau Diatry war zusammen mit Menynder und den anderen ums Leben gekommen. Jetzt war es Hoatzins Aufgabe, die Bogazi in den Kampf zu führen. Falls es einen Kampf geben würde.
    »Teile und herrsche. Teile und erobere. Das war immer die Devise des Imperators«, sagte Dquw. Er war dabei nicht einmal scheinheilig. Er hatte tatsächlich vergessen, daß Iskra genau diese Worte benutzt hatte, jedoch in einem anderen, auf die Jochianer gemünzten Kontext.
    »Also werden wir kämpfen«, sagte Tress. »Was für eine Chance haben wir überhaupt? Gegen den Ewigen Imperator?
    Seine Truppen -«
    »Wen kümmert es, wie groß seine Streitkräfte sind?« fiel ihm Douw ins Wort. »Das Gebiet gehört uns. Die Leute sind unsere Leute. Wenn wir alle zusammenhalten - dann müssen wir uns doch behaupten können.«
    »Der Imperator ist nicht so stark, wie er glaubt«, sagte Hoatzin. »Hat lange gedauert, Tahn zu besiegen. Nun gut, er siegte. Aber war kein guter Sieg. Zu langer Krieg. Soldaten sind müde, glaube ich. Und, wie General sagt, ist nicht ihr Land hier. Wofür sie kämpfen?«
    »Dennoch sollten wir nicht vergessen«, sagte Tress, »daß der Imperator noch niemals besiegt worden ist.«
    »Es ist schon einmal geschehen«, sagte der Bogazi. »Muß geschehen sein. Warum ist der Imperator denn sonst verschwunden? Ich glaube, er ist vor dem Privatkabinett geflohen.«
    Noch niemals zuvor hatte

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