Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Vielleicht ist er ein interessanter Typ, auf seine verschlagene Weise. Aber in dem Fall, fürchte ich, lautet die Gleichung: x plus y gleich: wen kümmert's?«
    »Das glaube ich nicht, Sir«, sagte Cind. »Diesmal nicht. Das ist kein Gefühl, sondern Instinkt. Professioneller Instinkt. Als ich versucht habe, ihn zu jagen, habe ich mein verdammt Bestes gegeben, um mich in seine Gedanken
    hineinzuversetzen.«
    »Natürlich«, sagte Mahoney. »Weiter.« Der frühere Chef von Mantis fühlte ebenfalls, wie er langsam hineingezogen wurde.
    »Es dauerte gar nicht lange, und ich dachte genau wie er.
    Nannte ihn in Gedanken sogar >Schätzchen<.«
    »Und was machte >Schätzchen< denn so anders als alle anderen?« wollte Mahoney wissen.
    Cind seufzte. »Im wesentlichen stört mich seine Kenntnis des Terrains und seines Ziels. Ich denke, Schätzchen hat sich eine Weile in der Nähe des Palastes umgesehen. Meiner Ansicht nach hat er jeden Quadratzentimeter dort überprüft.
    Ich glaube auch, daß er sich mächtig ins Zeug gelegt hat, um alles über sein Opfer herauszubekommen. Sonst hätte er sich in seiner Haut nicht wohl gefühlt. Nein. Schätzchen wollte Sten kennen. Richtig gut kennen. Seine privaten Gewohnheiten.
    Wissen, wohin er sich bei Beginn der Attacke ducken würde.«
    »Ja... Hört sich ganz logisch an, Mädel«, sagte Alex.
    »Vielleicht... wer weiß ...«
    Mahoney schlug krachend mit der Hand auf den Tisch.
    »Natürlich! Er wird versucht haben, der Botschaft einen Besuch abzustatten. Oder zumindest bei irgendeinem offiziellen Anlaß dabeizusein, an dem Sten auch anwesend sein würde.«
    »Genau«, sagte Cind. »Und das bedeutet, daß Sten oder Alex ihn identifizieren könnten.«
    Sie sah zu Mahoney auf. »Ich möchte gern, daß Sten ins Leichenschauhaus geht, Sir. Um zu sehen, ob er die sterblichen Reste identifizieren kann.«
    »Sagen Sie das ihm, nicht mir«, erwiderte Ian äußerst entgegenkommend.
    Cind hob eine Augenbraue. »Er wird es für reine Zeitverschwendung halten, Sir«, sagte sie. »Vielleicht wenn Sie ...« Auf vielsagende Weise ließ sie den Satz unbeendet.
    »Ich ziehe ihn an seinen Ohren hin«, sagte Mahoney. »Los Alex. Laß uns auf einen kleinen Schwatz zum Botschafter gehen.«
    Das Kellergeschoß des Leichenschauhauses war weiß und kalt, voller antiseptischer, gefilterter Luft, durch die jedoch gelegentliche Duftwölkchen, die einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge hinterließen, nicht völlig überdeckt wurden.
    »Kleinen Moment«, sagte der Wärter, ein Mensch. »Hab'
    mein Lunch noch nicht beendet.« Er hielt ihnen zum Beweis ein dickes Sandwich vor die Nase. Tomatensauce sickerte langsam durch die Brotscheibe.
    Cind war kurz davor, ihm mitten ins Gesicht zu schlagen.
    Obwohl Mahoney und Kilgour ihn beide gedrängt hatten, hatte sich Sten hartnäckig geweigert, mitzugehen. Viel zuviel zu tun, hatte er gesagt. Er stecke bis über beide Ohren in Arbeit.
    Um so bemerkenswerter war daher, daß sie jetzt erleben konnte, wie er sich einmischte. Statt irgendwelche Befehle von sich zu geben, holte er ein Bündel Credits aus der Tasche und hielt sie dem Wärter unter die Nase.
    »Sie können Ihr Lunch ruhig mitnehmen«, sagte er.
    Der Wärter schnappte sich die Scheine, machte mit der anderen Hand, in der er das Sandwich hielt, eine Bewegung und trottete davon. Sie folgten ihm.
    »Das ist die einzige Art, wie man einen Bürokraten überzeugen kann«, murmelte Sten in Cinds Ohr. »Brüllen macht sie nur noch dickköpfiger - und dümmer.«
    Der Wärter ging ihnen in die Gewölbe voller Schubladen voran. »Mal sehen... wo hab" ich denn diesen John Doe hingepackt?« Er hielt seine Fernbedienung in eine bestimmte Richtung, drückte auf den Knopf, und eine Leichenschublade rollte heraus und kam krachend zum Stillstand. Aus der Kammer wehte ein eiskalter Hauch.
    Der Wärter äugte in die Schublade hinein. Ein Tropfen der roten Soße fiel auf den Leichnam. Er wischte den Tropfen mit seinem Daumen ab, den er anschließend sauber ableckte.
    »Nee. Der falsche Typ.« Er drückte erneut auf den Knopf, und die Schublade schloß sich donnernd. »Tut mir leid, wenn ich Sie hier mit fremden Toten langweile.«
    Keiner lachte über den Witz. Er zuckte mit den Schultern.
    »Wir hatten hier ziemlich zu tun, seit der Khaqan gestorben ist«, sagte er. »Wir haben mehr Klienten als Zeit.«
    Er lachte. »Meine Frau ist glücklicher als ein Schwein, das sich im Dreck wälzt. Seit einem Monat schiebe ich hier nichts als

Weitere Kostenlose Bücher