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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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mit kritischen Blicken.
    »Die Garde«, sagte Alex, »hat sich noch immer nich' richtig vom Krieg und von den Demütigungen des Kabinetts erholt.«
    »Alex«, bemerkte Sten mit salbungsvoller Stimme, »ist dir schon mal aufgefallen, daß keine Einheit, bei der wir je gedient haben, jetzt noch dafür in Frage kommt, auch nur den allerletzten Gefreitenarsch aufzunehmen, den wir damals kannten? Zumindest so, wie wir es in Erinnerung haben?«
    »Na und - ist das vielleicht falsch?« fragte Kilgour verletzt.
    »Was wahr ist, muß auch wahr bleiben, oder nicht?«
    »Aaargh.« Als der größte Kreuzer in der Mitte des von den Transportern gebildeten Quadrats zur Landung ansetzte, marschierte auch Sten los, flankiert von einer eindrucksvollen Formation aus Gurkhas und Bhor.
    Eine steife Ehrenwache kam im Laufschritt aus dem Kreuzer und stand bereits in Reih und Glied, als Sten an der Rampe eintraf. Der Kommandant des Kreuzers und der Kommandeur des Imperialen Gardebataillons salutierten vor Sten. Das Bataillon gehörte der 3. Gardedivision an, einer Einheit, mit der Sten noch nie etwas zu tun gehabt hatte, und von der er auch nicht viel wußte. Einmal, vor langer Zeit, hatte er bei einer Mantisoperation als Tarnung die Identität eines unehrenhaft aus der 3. Garde entlassenen Offiziers angenommen; er fragte sich amüsiert, ob diese Entlassung noch irgendwo in den Annalen der Einheit vermerkt war. Sten hoffte es nicht, denn er verspürte nicht die geringste Lust, dem Colonel der Garde, einem recht fähig klingenden, wenn auch etwas dicklichen Individuum namens T'm Jerety erklären zu müssen, weshalb der Bevollmächtigte Botschafter des Imperiums in seiner dunklen Vergangenheit aufgrund unvorstellbarer Abscheulichkeiten, Wankelmütigkeit, Feigheit und sonstiger Verbrechen, die seiner Deckidentität dienlich gewesen waren, mit Schimpf und Schande entlassen worden war.
    Ein heißer trockener Wind fegte über das Feld, als Dr. Iskra die vordere Rampe des Kreuzers hinunterschritt.
    Keiner der Anwesenden zeigte eine Regung. Was die soeben eingetroffenen Imperialen Kräfte betraf, so kam es durch die Vertrautheit. Sten war trotz allem von der Professionalität seiner eigenen Truppe beeindruckt. Bis auf einen unterdrückten Seufzer von Kilgour, ein leises, nasales Stöhnen von Otho und eine hinter den Zähnen gemurmelte Bemerkung von Cind vernahm er nichts. Besagte Bemerkung bewies allerdings, daß die Freibeuteransichten der Bhor bei ihr auf fruchtbaren Boden gefallen waren - und daß sie ihre lose Zunge noch immer nicht im Zaum halten konnte.
    »Verflucht«, flüsterte sie. »Der sieht, aus wie ein Scharfrichter, der Gummihöschen unter seinem Gewand trägt.
    Gummi und rosa Spitze.«
    Ihre Beschreibung traf recht genau zu.
    Aus einer Entfernung von zwanzig Metern war Dr. Iskra nicht sehr beeindruckend. Er war nicht groß. Er war dünn. Er trug unauffällige weite Zivilkleider, in die jede miese Livie-Produktion ihren zerstreuten Professor gesteckt hätte. >Einen Professor der Unterströmungen der Unterbewußten Gedanken und der Priapischen Bildhaftigkeit Bei Landwirtschaftlichen Poeten Von Denen Noch Niemals Jemand Etwas Gehört Hatte<, dachte Sten. Er trug eine Fastglatze, und das in einem Zeitalter, in dem natürliche Körperbehaarung jederzeit mit Hilfe der Kosmetik hinzugefügt oder entfernt werden konnte.
    Die wenigen Haare, die er noch besaß, waren so über seine Platte gekämmt, als wolle er sie verbergen.
    Auf zwanzig Meter Entfernung war er eine Witzfigur, zumindest eine mitleiderregende Erscheinung.
    >Ab drei Metern<, dachte Sten, verändert sich der Eindruck radikale
    Dr. Iskra wirkte bedrohlich. Sten konnte nicht sagen, weshalb. Es mochte an dem starren Blick aus seinen harten grauen Augen liegen, die weder zu blinzeln noch sich exakt auf etwas zu konzentrieren schienen; sie schauten einem direkt in den Körper hinein. Vielleicht lag es auch an den winzigen, von Nähten herrührenden Narben rings um seinen lippenlosen Mund. Oder daran, daß keine der Falten in seinem Gesicht sich zu einem Lächeln verzog.
    Iskra wurde von den üblichen zivil gekleideten Helfern oder Jüngern begleitet, die jeder Exilpolitiker um sich schart.
    Sten verneigte sich zur Begrüßung. Iskra erwiderte den Gruß nicht.
    »Sie sind Sten, ja? Sehr schön. Genug von dieser Zeremonie. Wir haben viel Arbeit vor uns. Ich möchte sofort zum Palast gebracht werden, ja?«
    »Ich habe einen A-Grav-Gleiter von der Botschaft dabei«, sagte Sten.
    »Nein.

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