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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Küche, daß ich essen möchte. Diesem Offizier hier gebe ich meinen wöchentlichen Speiseplan mit.«
    Nullimer, der abwechselnd errötete und strahlend lächelte, gelang es, aus dem Gemach hinauszustolpern.
    Iskra sprach mit einem seiner Adjutanten. »Jetzt wird er mir ergeben dienen. Lassen Sie seine Räume trotzdem sorgfältig durchsuchen - falls meine Einschätzung irrig sein sollte.«
    Der Adjutant nickte und übergab Iskra eine gedruckte Liste.
    Iskra reichte sie an einen der Gardeoffiziere weiter.
    »Hier ist vermerkt, was ich essen werde«, sagte er. »Machen Sie die Küche bitte darauf aufmerksam. Und informieren Sie sie darüber, daß diese Diät selbstverständlich nicht für Bankette oder andere besondere Anlässe zählt.«
    Iskra setzte einen Gesichtsausdruck auf, der einen Augenblick lang als Lächeln durchgegangen wäre; dann rauschte er weiter.
    Sten konnte nicht widerstehen. Er blieb hinter dem Imperialen Soldaten stehen und warf einen Blick auf die Liste.
    Es war der Menüplan für einen Zyklus, mit dem Hinweis darauf, daß die Speisefolge am Ende des Zyklus wiederholt werden sollte. Er hatte genug Zeit, den Plan eines Tages zu sehen:
    Morgens
    Schwarzbrot Kräutertee
    Mittag
    Gemüsesuppe Mineralwasser
    Sonnenuntergang
    Lungensuppe
    Nußkotelett
    Gartensalat, ohne Dressing
    Cremetorte
    Ein Glas Rurikkorer Weißwein (Tafelwein)
    Vor dem Schlafengehen
    Verdauungskekse Kräutertee
    Sten hoffte, daß jede Konferenz mit dem Imperialen Botschafter zur Essenszeit als besonderer Anlaß eingestuft würde. Besonders zur Abendessenszeit. Sten hoffte, daß die Lungensuppe nur dazu diente, Iskra an seine von Armut geprägten Zeiten im Exil zu erinnern, und daß er sie, um Gottes willen, nicht tatsächlich gerne aß.
    Aber diese Cremetorte! Vielleicht war das die Schwäche, die sich Iskra erlaubte. Hätte jemand Sten zum Diktator auserkoren, so hätte er sich eher in Richtung Konkubinen, harte Getränke, halluzinatorische Substanzen oder schlechte Gesellschaft orientiert. Aber jeder Tyrann hat seine eigenen Vorlieben.
    Iskra wartete mit ungeduldigem Gesichtsausdruck. Sten beeilte sich, zu ihm aufzuschließen.
    »Ich vermute, das hier war das Schlafgemach des Khaqans?«
    »Ganz richtig«, bestätigte einer der um Iskra herumwieselnden Adjutanten.
    »Dann soll es von jetzt an das meine sein. Allerdings möchte ich ein paar Veränderungen vornehmen.«
    »Selbstverständlich, Doktor.«
    Iskra sah sich nachdenklich in dem riesigen Raum um. »Zu allererst muß diese Obszönität von einem Bett verschwinden.
    Ich werde mich nicht den sexuellen Praktiken dieses Wurms hingeben. Sie wissen, worauf ich schlafe. Dann diese Bilder.
    Schaffen Sie sie weg. Schenken Sie sie einem Museum, oder lassen Sie sie verbrennen, ganz egal. Wir werden ohnehin nicht viel Zeit für überflüssige Erinnerungen an die elende Vergangenheit haben.
    Installieren Sie statt dessen dort drüben einen Wandschirm und an dieser Wand einen Kartenprojektor. Fichebehälter und Bücherregale an die anderen Wände. Der Kamin wird herausgeschlagen und im angrenzenden Raum aufgebaut; dort wird mein strategisches Zentrum entstehen.
    Und jetzt: Gehen Sie, J'Dean, kehren Sie zum Imperialen Schiff zurück. Informieren Sie meinen restlichen Stab darüber, daß er unverzüglich in den Palast überzusiedeln hat. Auf dem Weg hierher sollen die Imperialen ihre Sicherheit gewährleisten.«
    Der Adjutant nickte - ebenso ruckend wie Iskra. Vielleicht war es ihre besondere Art zu grüßen. Dann zog er sich zurück.
    Türen schlössen sich, und Iskra und Sten waren allein.
    Iskra kam sofort auf den Punkt. »Sie standen in Verbindung mit dem Ewigen Imperator?«
    »Das ist richtig«, antwortete Sten.
    »Hat er Ihnen die entsprechenden Anweisungen gegeben?
    Daß Sie mir volle und uneingeschränkte Unterstützung zukommen lassen, ohne Fragen?«
    »Um zukünftige Mißverständnisse zu vermeiden, Doktor, muß ich Sie korrigieren. Der Imperator wies mich an, Ihnen meine volle Unterstützung zukommen zu lassen. Trotzdem stehen weder ich noch ein anderes Mitglied meiner Botschaft unter Ihrem Kommando. Wir sind hier im Altai-Cluster, um den Imperator, das Imperium sowie seine Interessen und seine Bürgerschaft zu vertreten. Wir sind ebenfalls hier, unter Imperialen Anweisungen, um sicherzustellen, daß der Frieden gewahrt und eine stabile Regierung eingesetzt wird.«
    »Andere Worte«, sagte Iskra. »Gleiche Bedeutung.«
    Sten beschloß, sich nicht dem Debattierclub

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