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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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ebenfalls ihre Sterne verdient hatten, verzichtet.
    Unter den Anwesenden befand sich auch ein
    hochgewachsener, silberhaariger Mann. General Douw. Er tat sein möglichstes, um nicht besonders aufzufallen, bis er herausgefunden hatte, woher der Wind wehte.
    »Wir Altaianer«, fuhr Iskra fort, »sind Wesen, die sich genetisch nach Felsen sehnen, an denen wir uns festhalten können, wenn die Gezeiten der Veränderung über uns hinwegspülen.
    Eine dieser festen Traditionen sollte das Militär sein - was leider unter dem Khaqan oder seinem Vater niemals der Fall war. Ich rede von Personen, die allzeit fraglos dazu bereit sind, den Staat mit ihrem Leben zu verteidigen. Und dazu rechne ich nicht nur die gemeinen Soldaten draußen im Feld, sondern die, die ihr gesamtes Leben diesem Dienst widmen und opfern, diesem Dienst und diesem Apparat, der sie bevorzugt.
    Es sind die Wesen, denen ich bereits als Kind, als Heranwachsender, ganz instinktiv Liebe und Respekt entgegengebracht habe. Ich muß gestehen - und ich wünsche nicht, daß außerhalb dieses Raums jemals jemand etwas davon erfährt -, daß ich damals geweint habe, als ich erfuhr, daß mir mein gesundheitlicher Zustand nicht erlaubte, als Soldat meine Pflicht zu erfüllen.«
    Iskra legte eine Pause ein. Sein Blick huschte über die Gesichter vor ihm. Er blieb einen Moment auf Douw halten, gerade lange genug, um den General zu ängstigen. Douw nickte und versuchte, einen mitfühlenden Gesichtsausdruck aufzusetzen.
    Dann fuhr Iskra fort: »Als ich natürlich etwas älter wurde und erkannte, welche monströsen Verbrechen ein Soldat unter dem Khaqan ausüben mußte, und als mein lieber Bruder mich für reif genug befand, die Wahrheit zu erfahren, ohne daß Gefahr bestand, daß ich sie in kindischem Geplapper weitertrug, war ich sehr dankbar für meine Krankheiten.
    Aber ich habe versagt.
    Uns bleibt nicht viel Zeit. Sie sind meine fünfzehn auserwählten Persönlichkeiten. Ich brauche Sie für meine Neue Ordnung. Sie repräsentieren das Militär. Nicht den Abschaum, den der Khaqan als seine Armee und seine Flotte bezeichnete.
    Und Sie alle sind Jochianer.«
    Iskra unterbrach sich an dieser Stelle und wartete, bis sich das Schweigen auftürmte und unangenehm wurde.
    Niemand, der in welcher Armee auch immer bis in den Kommandostab vorgedrungen war, würde einen Hinweis wie diesen überhören.
    »Das ist mir aufgefallen«, sagte eine Frau mit kantigem Gesicht, deren Uniform mit Orden überladen war. »Sollen wir daraus die Schlüsse ziehen, die wir gerne ziehen würden?«
    »Als da wären, General F'lahn?« Iskra ermunterte sie wie einen herausragenden Schüler.
    »Ich habe Ihre Schriften gelesen, Doktor. Darin stand viel zu lesen von einem düster, in dem wir alle, Jochianer, Tork, Suzdal und Bogazi im Kampf um ein gemeinsames Ziel, vereint sind. Ein Ziel, das unter der Führung der Besten erreicht werden muß - der Jochianer, die das Banner vorantragen. Oder habe ich da etwas mißverstanden?«
    »Sie haben nichts mißverstanden«, erwiderte Iskra.
    »Deshalb sagte ich, ich kann hier sprechen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
    Heute ist ein neuer Tag. Eine Neue Ordnung bricht an.
    Aber sie muß erst entstehen. Die Rückkehr zum Frieden ist unser erstes Ziel. Wir müssen an einem Punkt anfangen, an dem alle Lebewesen sich in Sicherheit wissen. Sicherheit für sich selbst, für ihr Zuhause, ihre Arbeit und ihre Kinder.«
    Wieder wurde ein Murmeln hörbar, und diesmal klang es eindeutig zustimmend. General F'lahn würde für ihren Mut, so furchtlos voranzuschreiten, belohnt werden.
    »Das wird es niemals geben«, brummte ein Admiral.
    »Nicht, solange wir es überall mit diesen
    Westentaschenarmeen zu tun haben, diesen Milizen, die überall ihre Nase hineinstecken und sich Soldaten nennen.«
    »Dafür wird sich eine Lösung finden, das verspreche ich Ihnen, Admiral Nel. Entweder werden sie aufgelöst oder dem Kommando ordentlich ausgebildeter Offiziere unterstellt, oder
    ...«
    Er beendete den Satz nicht. Es war auch nicht nötig. Die fünfzehn Offiziere strahlten jetzt ganz unverhohlen.
    »Jawohl«, fuhr Iskra fort. »So wie die zukünftige Neue Ordnung anderen Wesen ein Gefühl dafür geben wird, wo sie hingehören ... Dieser Nonsens an der Pooshkan-Universität beispielsweise.«
    »Dr. Iskra. Der Khaqan hat einige schreckliche Verbrechen begangen. Und einige Angehörige unseres Militärs, darunter zu meiner unendlichen Scham einige Jochianer, waren seine Handlanger.

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