Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter
Befehle.«
»Jawohl, Sir.«
»Ich möchte, daß Sie mit der gesamten Flotte von Jochi abheben und in einer Entfernung von ungefähr fünf AE eine offensive Position Ihrer eigenen Wahl einnehmen.«
»Jawohl, Sir. Ich will Ihnen nicht widersprechen, aber ich nehme an, daß Sie sich darüber im klaren sind, daß der Feind ungefähr achtmal so viele Schiffe wie wir aufbieten kann.«
»Meiner Berechnung nach ist das Verhältnis eher zwölf zu eins. Aber darauf kommt es nicht an. Sie sollen den Feind auf keinen Fall angreifen. Sie sollen sich lediglich gegen Suzdaloder Bogazischiffe zur Wehr setzen, die Sie in Ihrer Position anzugreifen versuchen. Sie sollen soweit wie möglich unser Gesicht wahren. Verstanden?«
»Verstanden. Sie wollen also versuchen zu bluffen?«
»Genau. Sie können ruhig irgendwelche Drohgebärden machen oder sich als Wilder Mann aufführen, solange Sie sich an meine Befehle halten.«
»Wie kommen Sie darauf, daß ich den Feind aufhalten oder zumindest seine Aufmerksamkeit gewinnen könnte? Ich weiß nicht, ob er dann womöglich wirklich glaubt, daß wir noch irgendeine Geheimwaffe in der Hinterhand hätten, oder ob er denkt, daß es sich hier um ein reines Selbstmordkommando handelt.«
»Angenommen, Sie wären ein Suzdal oder ein Bogazi und hätten gerade die tolle Luftnummer vom alten Langsdorff gesehen, würden Sie dann nicht auch denken, daß das Imperium zu fast allem imstande ist? Jedenfalls solange es etwas Dummes ist?«
Mason überlegte. »Zumindest ist es einen Versuch wert.«
Ohne noch mehr zu sagen, berührte er eine Taste auf seinem Bildschirm und unterbrach die Verbindung.
Sten hoffte wirklich, daß Mason überleben würde. Zur Hölle mit der dunklen Gasse und dem Knüppel; Sten nahm sich fest vor, diesen Typen Mason am hellichten Tag ins Pflaster zu stampfen - und zwar mitten auf dem Paradefeld von Schloß Arundel.
»Na schön, Leute. Kommt näher und hört genau zu.« Stens Ruf hallte durch den großen Einsatzschiff-Hangar der Victory.
Alle seine Kampfpiloten und die Piloten der beiden Geschwader der Bennington waren zu dieser Besprechung zusammengerufen worden.
»Wir machen's kurz. Sie können Ihre Mannschaften dann unabhängig von mir einweisen.
Folgendes: Die Invasions-Flotte kommt rasch näher. Wir können sie nicht aufhalten. Wir versuchen daher zumindest, den Mistkerlen das Leben so schwer wie nur möglich zu machen, damit unsere Zivilisten und unsere kleinen Soldaten ihre Ärsche in Sicherheit bringen können.
Ihr Jungs zieht das jetzt für mich durch, und zeigt endlich mal, warum ihr diese verdammten weißen Schals tragt und dafür auch noch dermaßen hohe Gehälter einsackt, für die wir Steuerzahler aufkommen.«
Die Piloten lachten und entspannten sich. Sie alle kannten Stens Abschuß-Rekorde als Kampfpilot an vorderster Front.
»Alles, was wir noch an schweren Geschützen haben, hat Admiral Mason. Er wird für unsere Freunde eine kleine Steptanz-Vorstellung geben und so tun, als ob er angreifen will. Dann müssen sie eine Art von Verteidigungslinie zwischen den Truppenschiffen und unseren Kähnen aufbauen.
Und dann seid ihr an der Reihe.«
Plötzlich wurde Sten ernst. »Commander ...
Geschwaderführer ... greifen Sie in der Formation an, die Ihnen richtig erscheint. Ihre Ziele sind die Transporter. Nur die.
Vernichten Sie sie. Wenn Sie sie außerhalb der Atmosphäre erwischen, verfolgen Sie sie nicht, um sie ganz fertigzumachen. Wenn sie bereits in der Atmosphäre sind, sorgen Sie dafür, daß keiner eine Bruchlandung hinlegt. Wenn sie versuchen, Truppenkapseln abzuwerfen, bevor das Mutterschiff erledigt ist, schießen Sie die Kapseln ab.
Wenn Sie sich innerhalb der Atmosphäre in Bodennähe befinden und feindliche Truppen sichten - knallen Sie sie nieder. Das gilt für Suzdal, Bogazi, Jochianer und Tork. Gehen Sie bei den Bordkanonen auf doppelte Feuergeschwindigkeit.
Wenn Ihre Schiffe mit Abwurfvorrichtungen für Bomben zur Personenbekämpfung ausgestattet sind, nehmen Sie derartige Bomben an Bord und setzen Sie sie ein.
Das ist ein direkter Befehl.
Bei diesem Einsatz möchte ich am Ende eine hohe Metzgerrechnung sehen. Und jedem Piloten, der sich hier irgendwie als Superstar aufspielen möchte oder sich auf Zweikämpfe einläßt, breche ich anschließend höchstpersönlich alle Knochen.
Denken Sie daran: Jeder Soldat, den Sie auf Jochi landen lassen, ist ein Soldat, der hundertprozentig versuchen wird, einen Imperialen Gardisten zu töten.
Das
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