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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Abseitigkeiten als eifrige Schülerin. Sie kombinierte sie mit anderen Fertigkeiten, mit denen sie bereits vertraut war. Am liebsten mochte sie Sex als in die Länge gezogenen, exotischen Akt mit einem blitzoder schockartigen Höhepunkt aus Schmerzlust. Kea kam sich manchmal vor wie ein Stück Holz, das am Rande eines Mahlstroms kreiste und dann hinuntergezogen wurde bis in sein Zentrum.
    Er war in Tamara verliebt. Das konnte eine Katastrophe für ihn bedeuten. Seinen Untergang.
    Aber so war es eben. Was die Sache noch schlimmer
    - oder vielleicht auch besser - machte, war die Tatsache, daß Tamara ebenso berauscht,
    leidenschaftlich und hingerissen zu sein schien wie Kea. Kea erlaubte sich sogar, von einer Zukunft zu träumen; von einer Zukunft, die sich gehörig von der unterschied, die er sich zuvor ausgemalt hatte. Eine Zukunft, die aus zwei Menschen bestand.
    Kea staunte. Tamara schien ihm wirklich jeden Wunsch mit größter Begeisterung zu erfüllen. Es war fast so, als wäre er der Herrscher, und nicht...
    Seine Gedanken scheuten sich, den Rest zu formulieren. Einmal fuhren sie zu den Werften von Capen City Ihn faszinierte die Ansammlung so vieler unterschiedlicher Schiffstypen. Hier landeten die Raketen auf großen, hochaufragenden Gerüsten statt im Wasser, und Kea konnte sogar unter ihren gewaltigen Hüllen hindurchgehen und erst jetzt richtig begreifen, wie riesig sie waren. Tamara, die sich nicht sonderlich für die Schiffe selbst interessierte - "Aber Schatz, uns gehört die Hälfte davon!" -, bekam ihre Kicks von den Farben, dem Dreck und der lauernden Gefahr. Mehrere Male sagte sie ihm, wie sicher sie sich an seiner Seite fühlte.
    Etwas störte Kea. Warum waren die Besatzungen dieser Raumschiffe so nachlässig gekleidet, ganz anders als in den Vids, die sich immer noch hin und wieder mit der Raumfahrt beschäftigten? Warum waren so viele Stellenausschreibungen vor dem örtlichen Heuerbüro angepinnt? Und warum waren diese Nachrichten so verwittert, als hätte man sie schon vor sehr langer Zeit dort aufgehängt und als wäre niemand verzweifelt genug, um darauf zu reagieren?
    Tamara und Kea fanden einen Platz in einer überfüllten Kneipe, die sich Cafe nannte, tranken eine schrecklich süße Mixtur, die Tamara beim Barkeeper bestellt hatte, und er versuchte, die Sache zu durchdenken. Abgesehen von den Bodencrews waren alle Leute, die sie getroffen hatten, egal ob Männer oder Frauen, Raumfahrer. Sie begaben sich hinaus ins absolute Vakuum. Weshalb drehten sich dann alle Unterhaltungen, die er belauschte, um Suff oder Drogen und darum, wie voll sie in der Nacht zuvor mal wieder gewesen waren? Oder aber darum, wie schrecklich die Bedingungen an Bord waren und welches das allerletzte Höllenschiff war, auf dem man bloß nicht anheuern sollte. Sie redeten nicht wie Wissenschaftler oder Ingenieure, sondern ihre mit schwerer Zunge heruntergeleierten Monologe oder plötzlichen Wutausbrüche enthüllten arme, verzweifelte Menschen. Es hörte sich an wie im Säuferheim. Warum waren die Augen dieser mutigen Raumpioniere so stumpf? So tot?
    Hier hörte er zum ersten Mal den Begriff Schleuse 33, ein Ausdruck, der immer so benutzt wurde, als handele es sich dabei um das Tor zum Hades. Er fragte nach und erfuhr, daß es sich dabei um die Standardabschottung zwischen den Bereichen Maschinen/Mannschaften und
    Fracht/Passagiere handelte. Etwas war da faul. Sehr faul. Aber er wußte nicht, was. Er trank aus und nahm Tamaras Hand. Sie starrte wie verzaubert eine Frau am anderen Ende des Tresens an, deren speckiger, tief ausgeschnittener Schiffsanzug sehr viel Haut sehen ließ - und diese Haut war über und über mit Tätowierungen bedeckt. Die Frau schien ebenso interessiert an Tamara Bargeta zu sein.
    Tamara zog mißmutig die Stirn kraus, als Kea sagte, er wolle gehen, doch sie widersprach nicht.
    Als sie die Kneipe verließen, schenkte sie der tätowierten Frau ein breites Lächeln, ein Lächeln, an das sich Kea nur zu gut aus anderen, intimen Situationen erinnerte. In dieser Nacht schlief er allein. Er wollte Tamara nicht mit seinen finsteren Gedanken verstören, die sich noch immer mit dem beschäftigten, was er da gesehen hatte. Er versuchte zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte. Am nächsten Tag fegte sie alle seine Entschuldigungen mit einem Lachen beiseite. Sie war am Abend noch einmal nach Capen City geflogen, um ein paar "alte Freunde" zu besuchen.
    Das Ende kam eine Woche später im hellen

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