Sten 8 Tod eines Unsterblichen
>aber diesmal wird der Mensch das Rätsel doch noch lösen.< Denn in gewisser Hinsicht war Mahoney für diese Dossiers gestorben.
Sten richtete sich wieder auf. Er gab über Funk Instruktionen an die Victory durch, einen Frachtleichter und ein paar kräftige Raumfahrer zu entsenden. Sobald sie ihr Ziel, Stens zukünftige Operationsbasis, erreicht hatten, würde er - oder jemand anders - mit der Analyse der Datenflut beginnen.
"Sie sind mein Freund, nicht wahr?"
Sten dachte auch an Porte und bestellte bei der Victory zugleich einen versiegelten Bubblepack.
Der völlig durchgedrehte Dan Forte würde entweder geheilt werden, wofür Sten alles veranlassen würde, was in seiner Macht stand, oder aber ein langes, glückliches Leben in der luxuriösesten Anstalt führen, die Sten für ihn auftreiben konnte.
Denn es war gut möglich, daß er derjenige war, der Sten die Schlüssel zum Imperium in die Hand gegeben hatte.
Kapitel 9
"Ihr Erfolg grenzt ja schon fast ans Wunderbare", sagte Sr. Ecu.
"Da kann ich Ihnen nicht ganz zustimmen", erwiderte Sten. "Es handelt sich um nichts anderes als eine ganze Serie von waschechten Wundern.
Aber ich kann mich nicht darauf verlassen, daß mir die Götter auf ewig gnädig gesinnt sind. Ich brauche ein Ziel. Einen Plan. Bis jetzt bin ich nur im Dunkeln herumgerannt und habe dabei wild um mich geschossen."
"Ich verstehe, daß es dir gehörig gegen den Strich geht, ohne einen einwandfrei ausgeheckten Plan vorzugehen", sagte Rykor. "Du hast in deinem Leben schon immer nach festen Strukturen gesucht."
Sten lachte. Diese spontane Kurzanalyse der bedeutendsten Psychologin des Imperiums brachte ihn keineswegs aus der Fassung. "Wieder eine Illusion im Eimer. Ich dachte immer, ich sei der geborene Improvisationskünstler?"
"Aber das bist du doch", erwiderte Rykor. "Ich erinnere mich an das erste Profil, das ich von dir erstellt habe. Deine kreativen Fähigkeiten gehören zu den besten, die mir jemals untergekommen sind.
Aber es mißfällt dir, wenn deine Aktionen in einer Art Vakuum stattfinden. Übrigens ein typischer Zug der meisten Experten für Sondereinsätze. Sie schätzen die Illusion völliger Freiheit, aber es muß trotzdem eine gewisse Struktur gegeben sein."
Wasser spritzte auf, als sie ihren schweren Leib in den Tank gleiten ließ. "In der Vergangenheit sorgte der Dienst für den Imperator für diese Struktur."
Sten schauderte. Das war nur zu wahr.
"Schuldgefühle sind in dieser Situation nicht angebracht", sagte Rykor, die in ihm wie in den einfachsten Pictogrammen zu lesen schien. "Zu meinem eigenen Leidwesen teile ich einige dieser Eigenschaften. Auch mir behagte es einst, am Busen des Imperators zu ruhen."
Während Sten noch über diesen Satz
nachgrübelte, schlug einer von Sr. Ecus Fühlern aus und berührte einen verborgenen Sensor. Aus einem Alkoven schoß ein kleiner Robot heraus, der ein Tablett trug. Im nächsten Moment stürzte Sten dankbar ein Glas Stregg hinunter.
"Ich hasse es ja, wenn ich mich anhöre wie eine alte Saufnase", sagte Sten, "aber den Schluck konnte ich jetzt wirklich gebrauchen. Danke."
Sr. Ecus Fühler wackelten humorvoll hin und her.
"Die Umstände schreien ja geradezu nach solchen Maßnahmen. Außerdem sind Rykor und ich Ihnen sozusagen schon ein paar Drinks voraus. Der Atmosphäre wurden bereits streßreduzierende Essenzen beigemengt, ebenso wie der Flüssigkeit, in der sich unsere umfangreiche Kameradin gerade so angelegentlich ergeht."
Rykor bellte und tauchte ihren Kopf in das alkoholisierte Wasser. Sie kam wieder zum Vorschein, und die Lippen unter dem großen Schnauzbart teilten sich zu etwas, was nach Stens bombenfester Überzeugung ein breites Lächeln war.
"Deswegen bin ich so pedantisch", gestand Rykor. "Wenn ich mich dem Alkohol ergebe, habe ich die Neigung, schwülstig zu werden."
"So wie es aussieht, habe ich ja einiges nachzuholen", sagte Sten. Er hob das Glas mit dem Stregg. "Verwirrung allen unseren Feinden", hieß sein Trinkspruch. Er leerte das Glas in einem Zug und füllte es erneut.
Obwohl sich Stens Situation nicht sonderlich verbessert hatte, fühlte er sich besser. Es hatte nur wenig mit dem Stregg zu tun.
Er hatte seine kleine Flotte irgendwo außerhalb des Systems versteckt und dann Seilichi einen Besuch abgestattet, um bei Sr. Ecu Rat einzuholen.
Man hatte Sten, ohne zu zögern, in den verborgenen Raum unter einem der Gästezentren des Planeten gebracht.
Daß seine alte Freundin Rykor dort auf ihn
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