Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
Drecksack damit bereitete. Dann dachte sie nur noch daran, möglichst rasch von Dusable wegzukommen.
    Anschließend hieß es, wie schon zu Zeiten des Terrorregimes des Privatkabinetts: irgendwo untertauchen und sich ruhig verhalten.
    Sie würde sich irgendwo verkriechen, bis ein wenig Gras über die Sache gewachsen war. Sie machte sich keine Illusionen. Höchstwahrscheinlich mußte sie für den Rest ihres Lebens ein Dasein im Verborgenen fristen.
    Als das Schiff das Gravitationsfeld von Dusable verließ und sich auf den Weg zur ersten Station von Ranetts sorgfältig vorbereiteter Fluchtroute machte, überdachte sie noch einmal den Bericht, den sie gerade verfaßt hatte.
    Leider konnte sie ihn nicht weiter recherchieren und ergänzen. Ihrer Meinung nach war es der Startschuß für die wahrscheinlich folgenschwerste Pressestory in der langen, schmerzensreichen Geschichte des Imperiums.
    Noch bedeutender als das Attentat auf den Imperator. Bedeutender als seine Rückkehr.
    Bedeutender als jeder Krieg.
    Es konnte gut sein, dachte sie, daß der Imperator einen ebenbürtigen Gegner gefunden hatte. Das eigentlich Unmögliche war jetzt immerhin zu einer vagen Wahrscheinlichkeit geworden.
    Die romantische Seite von Ranetts
    wettergegerbter Seele fragte sich, was wohl passieren würde, wenn Sten als Sieger aus diesem Kampf hervorging.
    Würde er dann an des Imperators Statt regieren?
    Sehr wahrscheinlich. Wenn ja - wäre Sten dann wohl jenes mythische Wesen, das nicht ganz so zerstreute Gelehrte einen "aufgeklärten Herrscher" nannten?
    >Laß es gut sein, Ranett<, knurrte sie in Gedanken vor sich hin. >So etwas wie die Guten und die Bösen gibt es nicht. Nur diejenigen, die am Drücker sind, und diejenigen, die auch mal ranwollen.
    Warum sollte ausgerechnet dieser Sten anders sein?
    Bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bietet, wird er uns alle aufs Kreuz legen.<
    Avri war der Meinung, in ihrem Leben schon so manchen Wutausbruch miterlebt zu haben. Doch keine ihrer Erfahrungen im Kreise der Mächtigen hatte sie auf das vorbereiten können, was sich im Gesicht des Ewigen Imperators abspielte.
    Seine Haut schimmerte gespenstisch weiß, seine Augenbrauen zogen sich vor ungezügeltem Zorn zusammen. Seine Augen huschten hin und her wie zwei große Raubvögel auf Beutesuche.
    Am meisten erschreckte sie jedoch dieses zuckende Grinsen.
    Das zweitschlimmste war die völlige
    Gelassenheit, die er dabei nach außen kehrte.
    "Die Zeit verlangt nach Besonnenheit", erläuterte der Imperator seinem versammelten Stab. "Mit Hysterie wurde noch keine Krise bewältigt. Wir müssen unseren Problemen wie ganz normalen Unregelmäßigkeiten begegnen.
    Und jetzt zur Tagesordnung ... Avri? Wie ist die Stimmung im Parlament?"
    Avri zuckte zusammen. Nachdem sie als erste aufgerufen wurde, lagen ihre Nerven plötzlich bloß, doch sie hatte sich rasch wieder im Griff. "Nicht sehr gut, Euer Hoheit. Tyrenne Walsh mußte natürlich so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren."
    "Natürlich", sagte der Imperator, immer noch in einem verdächtig freundlichen Ton.
    "Niemand redet offen darüber ... aber ich habe bei Ihren Verbündeten die eine oder andere
    klammheimliche Positionsverschiebung festgestellt.
    Jede Menge stille Post zwischen den
    Hinterbänklern."
    "Ich werde sie schon zur Räson rufen", warf der Imperator ein. "An wen wollen sie sich denn wenden? Aber ich weiß, was du damit meinst, Avri.
    Ich lasse mir ein paar Programme einfallen, um ihnen den Rücken zu stärken.
    In der Zwischenzeit kannst du ihnen ruhig meine Besorgnis und meine Anteilnahme ausdrücken.
    Bejammere alles, was es zu bejammern gibt.
    Versprich ihnen jede Menge Truppen, jede erdenkliche Soforthilfe. Ja, und laß hin und wieder fallen, daß Sten für seine Taten schon sehr bald zur Verantwortung gezogen werden wird."
    "Jawohl, Euer Majestät", sagte Avri. "Aber ...
    abgesehen von Sten ... Worüber sie sich am meisten Gedanken machen, ist der AM2-Nachschub. Sie sagen, die Lage sei schon vor Stens Anschlag schlimm gewesen, aber jetzt... Ich weiß nicht... Was die Zukunft angeht, sind sie ziemlich empfindlich."
    Wieder zog der Imperator inmitten seines starren Lächelns die Oberlippe kraus. "Sie sollen AM2
    meine Sorge sein lassen. Auf dieses Versprechen können sie sich wirklich verlassen.
    Tatsache ist" - der Imperator deutete in die Richtung seiner Funkzentrale -, "daß ich vor fünfzehn Minuten neue Lieferungen in die Wege geleitet habe. Es dürfte nicht mehr lange

Weitere Kostenlose Bücher