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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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dauern, bis die ersten Konvois ankommen."
    "Jawohl, Euer Hoheit. Diese Nachricht wird sie aufmuntern, Sir."
    "Poyndex?"
    "Sir!"
    "Diese Sendung von Ranett... Gibt es schon Einschätzungen darüber, wie viele meiner Untertanen sie tatsächlich erreicht hat ?"
    Poyndex tat sein Bestes, seine Erleichterung zu verbergen. Eigentlich hätte er wegen dieses Mißgeschicks ein größeres Donnerwetter erwartet.
    Trotzdem erging es ihm wie Avri: die äußere Ruhe des Mannes machte ihm Sorgen.
    "Jawohl, Sir", antwortete er. "Die Nachrichten sind in dieser Hinsicht jedoch ziemlich unerfreulich, Euer Hoheit; obwohl der Schaden, den diese erste Sendung anrichtete, nicht so schlimm war wie befürchtet.
    Zur fraglichen Zeit hatten sich nur ungefähr sechs Prozent der möglichen Zuschauer eingeschaltet. Das Problem besteht vielmehr darin, daß Kopien dieser Sendung zur Zeit auf dem Schwarzmarkt als das heißeste Ding aller Zeiten gehandelt werden."
    Der Imperator winkte anscheinend unberührt ab.
    "Na schön. Es zirkulieren also einige unlizenzierte Kopien. Damit werden kaum mehr als weitere drei oder vier Prozent der Zuschauer erreicht."
    "Das trifft leider nicht ganz zu", deutete Poyndex an. "Die Zahlen deuten eher auf um die 20 Prozent...
    allein am ersten Tag. Und dann ... um es in deren Worten auszudrücken ... brach es sämtliche Rekorde."
    Poyndex unterbrach sich und schluckte hart angesichts dessen, was er als nächstes zu berichten hatte.
    "Fahren Sie fort", sagte der Imperator.
    "Jawohl, Sir ... Äh ... Es ist damit zu rechnen, daß innerhalb zweier E-Wochen über 80 Prozent der Bevölkerung des Imperiums Ranetts Bericht kennen."
    Tiefes Schweigen von Seiten des Imperators.
    Poyndex und die anderen Anwesenden zitterten in Erwartung der explosionsartigen Reaktion des absoluten Herrschers des gesamten bekannten Universums. Er blieb einen langen, qualvollen Moment vollkommen ruhig. >Geradeso<, dachte Poyndex, >als würde er tief in seinem Inneren mit seinem Dämon Rücksprache halten.<
    Dann rührte sich der Imperator wieder in seinem Sessel. Er zwang sich zu einem lautlosen Lachen.
    "Ich muß zugeben, das sind nicht gerade entzückende Neuigkeiten", sagte er. "Trotzdem ist jetzt nicht der Zeitpunkt, wie ich bereits eingangs erwähnt habe, sich auf Negatives zu konzentrieren.
    Wenn wir ruhig und überlegt handeln, wird auch diese Krise sehr bald vorübergehen. Ich habe derlei Geschichten schon früher durchgemacht. Es läuft immer auf das gleiche hinaus: meine Feinde sind tot oder in alle Winde zerstreut, und meine Untertanen lobpreisen meinen Namen."
    Der Blick des Imperators zuckte über das Häuflein der Versammelten. "Natürlich wird bis dahin jede Menge Blut vergossen werden. Das ist immer so."
    Er stockte. Als hätte er ihre Anwesenheit vergessen. Geistesabwesend griff er in seine Schreibtischschublade, zog eine Flasche Scotch hervor, goß sich ein Glas ein und trank einen Schluck; langsam und nachdenklich.
    Dann fing er erneut zu reden an. Sehr schnell. Im Plauderton. Doch seine Worte schienen sich nicht an die hier Anwesenden zu richten. Es schien eher so, als hielte er ein spätabendliches Schwätzchen mit ein paar alten Freunden.
    Avri bekam es mit der Angst zu tun. Wie alle anderen stand sie völlig regungslos da. Instinktiv hatten alle erfaßt, daß jetzt nicht der günstigste Moment war, die Aufmerksamkeit des Imperators auf sich zu lenken.
    "Bei der Sache mit Sten muß ich mir selbst die Schuld zuschreiben. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Von dem Augenblick an, als Mahoney mich auf ihn aufmerksam machte, wußte ich, daß ich einen jungen Mann mit enormem Potential vor mir hatte. Einem Potential, das zu meinen Diensten eingesetzt werden konnte. Ich hätte erkennen müssen, wie verdorben er war. Sein großer Makel war sein grenzenloser Ehrgeiz.
    Erstaunlich, wie einem so etwas entgehen kann, vor allem, da wir es hier mit einem Ehrgeiz zu tun haben, der weit über jede Norm hinausgeht. Ja. Jetzt sehe ich es ganz deutlich vor mir. Von Anfang an hatte er es auf meinen Thron abgesehen."
    Einen Augenblick konzentrierte sich sein Blick auf Poyndex. "Ich glaube, das reicht als Erklärung, oder nicht?"
    Poyndex beging nicht den tödlichen Fehler, mit seiner Antwort zu zögern. "Absolut, Euer Hoheit", antwortete er eifrig. "Sten ist völlig durchgedreht.
    Das ist die einzig mögliche Erklärung."
    Der Imperator nickte geistesabwesend. "Ich vermute jedoch, daß er seine Handlungen rationalisiert", sagte er. "Nur wenige

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