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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gestoßen war, doch er war zu schlau, um ihn nicht ins Spiel zu bringen. Auf der langen Heimreise hatte er sich eine plausible Geschichte zurechtgelegt. Als Ursache der Katastrophe nannte er die wahren Fakten: eine Kollision mit einem Meteoriten. Er verschwieg lediglich, daß sie in einem anderen Universum stattgefunden hatte. Und selbstverständlich erzählte er nichts von AM2.
    Richards spielte den Bescheidenen. Er
    präsentierte sich als einfachen, arbeitsamen Raumingenieur, dem es gelungen war, dem Verderben den Sieg zu entreißen. Außerdem betonte er immer wieder die "Tatsache", daß er es allein dem Glück und seiner Ausbildung am Cal Tech zu verdanken hatte - auch wenn sie durch finanzielle Probleme unterbrochen worden war -, daß er sich meistens unverzüglich und erfolgreich auf die auftretenden Probleme einstellen konnte, während all diese furchtlosen Wissenschaftler und aufopferungsvollen Raumfahrer um ihn herum mit großen, noblen Gesten gestorben waren.
    Er bezog einen enormen Vorschuß und arbeitete frohgelaunt mit dem Ghostwriter zusammen, der sein autobiographisches Fiche vorbereitete. Er besuchte Bankette und Vorträge und nahm mit, was sein frisch angeheuerter Agent an Land zog. Und er genoß die Partys und die anschließenden Präsentationen. Er lächelte, lauschte den Männern und Frauen, denen er vorgestellt wurde, den Mächtigen, die sich in der Wichtigkeit sonnten, mit der sie das Interesse des allerneuesten Helden geweckt hatten. Er log und log, immer wieder.
    Manchmal fragte er sich, was wohl der alte Kea Richards von ihm halten würde, der Richards von Kahanamoku und den ersten beiden Jahren in Kalifornien. Der Richards aus der Zeit vor den Bargetas und vor den langen, harten Jahren im All, auf der anderen Seite von Schleuse 33. >Vergiß ihn<, sagte er sich, irgendwann muß ein Mann erwachsen werden und die Vorstellung, das Leben sei ein rosarotes Wunderland voller Häschen und Lämmchen, hinter sich lassen.<
    Außerdem gab es jetzt Antimaterie Zwei. Der Schlüssel zu seiner ganz persönlichen Macht, wie er zumindest vor sich selbst ehrlicherweise zugab.
    Aber es war auch das ultimative Geschenk an die Menschheit und alle anderen Spezies, denen er bei seinen ausgedehnten Forschungsreisen ins Universum begegnen würde. Richards konnte sich den Luxus einer Ethik-Debatte nicht leisten; nicht einmal mit sich selbst.
    Er wußte nicht so recht, was er als nächstes tun sollte. Antimaterie Zwei. Ganze Galaxien voller reiner, billiger Energie. Wie Fazlur gesagt hatte: es wird alles verändern, eine neue Zivilisation - oder eine neue Barbarei - schaffen, jedenfalls wird nichts mehr so sein wie vorher. Richards war fest davon überzeugt, daß die gewaltigen Umwälzungen in eine bessere Zukunft münden mußten. Er selbst würde dafür sorgen, daß sie allen zugute kamen. Weder Führer noch Premiers, keine Dogen und keine Rockefellers sollten Macht über das erhalten, was er schon jetzt als seine Entdeckung bezeichnete. Schon gar nicht die Bargetas. Und diese Energie sollte nicht zum Werkzeug des Bösen werden, wie es fast allen Entdeckungen ergangen war, angefangen vom Schießpulver über das Erdöl bis hin zur Atomenergie.
    >Kümmere dich zunächst um deine dringlichen Probleme<, dachte er. >Am wichtigsten ist, am Leben zu bleiben und sich immer den Rücken freizuhalten. Dieses Geheimnis hat schon jetzt Menschenleben - und das einer Osiranerin gekostet. Es ist den Tod ganzer Planeten wert.< Richards wußte auch, daß schon der geringste Hinweis auf das Geheimnis der Antimaterie Zwei und den Alva Sektor ausreichen würde, um Kidnapper mit Gehirnwäscheapparaturen und Meuchelmörder auf seine Spur zu setzen, angeheuert von denjenigen, die am meisten durch die Existenz von AM2 zu verlieren oder zu gewinnen hatten. Das mindeste, was er zu erwarten hatte, waren gehörige Gebühren und Auflagen von Seiten der planetaren Regierungen.
    So weit, so gut. Also mußte er den Alva Sektor wie eine tief im Dschungel verborgene Mine ansehen, zu der er allein den Weg kannte. Er durfte nicht in den Alva Sektor und zu der Diskontinuität im N-Raum zurückkehren, bevor er nicht sicher sein konnte, daß er nicht verfolgt wurde. Abgesehen davon war es unsinnig, in der unmittelbaren Zukunft dorthin zurückzufliegen, denn bevor Antimaterie Zwei genutzt werden konnte, mußte jemand eine Methode erfinden, um mit ihr umgehen zu können.
    Eine Abschirmung. Eine natürliche oder
    künstliche Substanz, die solide genug und dabei

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