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Sterbensangst (German Edition)

Sterbensangst (German Edition)

Titel: Sterbensangst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Mann zusammen und scheint zu Boden zu gehen, die Finger zu Fäusten geballt, und im nächsten Moment schwingt er in hohem Bogen eine blutverschmierte Klinge und schlitzt Helen Tremberg den Arm auf.
    McAvoys Warnruf kommt Trembergs Aufschrei zuvor, und dennoch zu spät. Von einem Augenblick auf den anderen ist der enge Raum angefüllt von Schmerzenslauten und Verzweiflung.
    Der Mann in Schwarz packt Tremberg am Hals, wirbelt sie herum und stößt sie McAvoy in den Weg. Der rutscht auf dem glitschigen Boden aus und verliert den Halt. Tremberg prallt gegen ihn, und die beiden Beamten gehen zu Boden, landen schwer auf Angie Martindales Beinen.
    Bis McAvoy sich wieder aufgerappelt hat, schwingt die Tür bereits zu. Er taumelt vorwärts, reißt sie wieder auf und stürmt in den Schankraum – mitten in eine Barriere aus Armen und Beinen, die ihn am ganzen Körper erwischen. Er fällt schwer auf den Holzboden und rollt sich auf den Rücken, tritt wütend um sich und schlägt mit bitteren Flüchen auf die Männer ein, die sich über ihn beugen und versuchen, ihn am Boden festzunageln.
    Er kämpft, um wieder hochzukommen, aber ein Arm schlingt sich um seine Kehle. Er wirft sich zurück, rammt den Mann hinter sich gegen den Messinghandlauf der Bar. Der stöhnt auf, als ihm die Luft aus den Lungen entweicht.
    »Polizei …«, keucht McAvoy. »Ich bin Polizist.«
    Einen Augenblick später lässt der Druck auf seinen Hals nach. McAvoy mustert die Leute, die ihn umringen. Ein halbes Dutzend Säufer, ein tolles Sortiment. Die Stammgäste aus dem Bear . Zwei kleine Dicke, ein Mann mittleren Alters in Shorts, eine kleine zarte Frau mit zu vielen Ohrringen, ein alter Mann mit ergrauender Elvis-Tolle und ein hochgewachsener Mann im weißen Hemd, dürr wie ein Skelett, der nur einen Arm zu haben scheint.
    »Wir dachten …«, sagt einer von ihnen.
    McAvoy drängt sich zwischen ihnen durch. Steigt über die Trümmer der aufgebrochenen Tür hinweg und gelangt schwer atmend auf die Straße.
    Wild blickt er sich in alle Richtungen um. Nach links. Rechts. Zurück in die Höhle der Bar.
    Dann zum Himmel empor, als er begreift, dass der Mann verschwunden ist. Dass er ihm durch die Finger geschlüpft ist.
    Er reißt die Augen weit auf, starrt in die schneegeschwängerten, wirbelnden schwarzen Wolken und schreit das einzige Wort hinaus, das der Situation gerecht wird.
    »SCHEISSE!«

Kapitel 17
    »Kein Wort«, sagt Pharaoh. »Wagen Sie es nicht einmal, Luft zu holen.«
    Sie tritt hinter den Tresen und greift nach einem kleinen Bierglas auf dem obersten Regal. Sie hält es unter den Spender und lässt sich einen doppelten Wodka ein, den sie in einem Zug hinunterschüttet.
    Ihr Ermittlungsteam hat sich im Wilson’s versammelt. Colin Ray lümmelt in einem Stuhl mit harter Lehne, den Krawattenknoten beinahe bis zum Nabel aufgezogen. Er kaut Nikotinkaugummi und wirkt selbstzufrieden. Sharon Archer ist wie immer an seiner Seite. Ein geöffnetes Päckchen Kartoffelchips steht auf dem Tisch vor ihr, und sie bemüht sich, sie leise zu kauen.
    Sophie Kirkland und Ben Nielsen stehen an der Bar. Sie sind vor ein paar Minuten eingetroffen, brummig wegen der Parkplatzsituation, mit Schnee in den Haaren. Der Fußboden ist inzwischen von schlammigen Stiefelabdrücken übersät.
    McAvoy lehnt am Spielautomaten neben dem Seiteneingang. Durch das mattierte Glas der Tür kann er die fluoreszierenden gelben Westen der Beamten erkennen, die diese Seite bewachen. Zwei weitere Constables sind an der Vordertür postiert. Die Straße ist mittlerweile abgesperrt, aber die Schaulustigen stehen immer noch beängstigend nah. Einige der Gesichter in der Menge haben sich grimmig verzogen, als McAvoy den Kopf aus der Tür steckt. Er fragt sich, ob es überhaupt einen Sinn hätte, ihnen zu sagen, dass er sich wegen Angela Martindale noch viel schlechter fühlt als sie. Und er ist schließlich derjenige, der ihr das Leben gerettet hat.
    Pharaoh hinter der Bar schließt die Augen. Atmet ganze dreißig Sekunden lang tief ein und dann wieder aus. Langsam, wortlos, zieht sie eine dünne Zigarre aus der Manteltasche, zündet sie an und inhaliert tief. Nur sehr wenig Rauch kommt wieder heraus.
    »Sie lebt«, sagt Pharaoh schließlich. »Immerhin eine gute Nachricht.«
    Sie verstummt. Zieht noch einmal an der Zigarre.
    »Und Helen Tremberg ist nur leicht verletzt. Das ist die zweite gute Nachricht.«
    Noch ein Zug. Noch ein Rauchwölkchen.
    »Ganz und gar nicht gut dagegen ist, dass

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