Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
Vom Netzwerk:
weißen Baumwolldecke. Archie trat ans Bett, rieb sich die schmutzige Hand an der Hose ab und nahm Susans Hand. Von seinen Knöcheln fielen Erdkrümel auf die Decke, und er wischte sie auf den Boden. Das alles war sein Fehler. Er hätte nie erlauben dürfen, dass Pearl bei Bliss und Susan blieb.
    »Willst du sitzen?«, fragte Claire und bot ihm ihren Platz an. Archie nickte und setzte sich, ohne Susans Hand loszulassen. Claire ging zu Henry, befeuchtete ihren Daumen mit der Zunge und wischte ihm einen Schlammspritzer von der Nase.
    »Danke«, sagte Henry.
    Archies Haut juckte vor Schweiß und Dreck. Er konnte die Friedhofserde riechen und seinen eigenen Gestank von dem durchgeschwitzten Hemd.
    Susan war in einem REM -Zustand, ihre Augen zuckten unter den geschlossenen Lidern hin und her. Auch ihre Mundwinkel bewegten sich immer wieder leicht.
    Beaton hatte sie mit einer massiven Dosis Schlafmittel betäubt. Die Spritze hatte auf dem Boden gelegen, als Claire Susan bewusstlos im Badezimmer fand.
    »Sie müssen sich richtig gewehrt haben«, sagte Claire. »Im Badezimmer ist überall Blut und zerbrochenes Glas. – Sein Blut«, stellte sie klar. »Es ist nicht Pearls Blutgruppe.«
    Susan regte sich und sagte etwas im Schlaf.
    Archie wusste, was er zu tun hatte.
    »Ich muss mit ihrem Arzt reden«, sagte er.
    »Ich gehe ihn suchen«, sagte Claire. Sie eilte hinaus. Henry lehnte an der Wand und schwieg. Susan sah jünger aus, wenn sie schlief und ihr Gesicht frei von jeder aufgesetzten Haltung war. Jede einzelne Sommersprosse war auf ihrer blassen Haut zu sehen. Selbst am Hals und an den Schultern hatte sie Sommersprossen; Archie war sich nicht sicher, ob er das schon einmal bemerkt hatte. Er war immer stolz darauf, kleine Details zu bemerken, aber wenn es um Susan ging, übersah er aus irgendeinem Grund alles Mögliche. Sie hatte etwas an sich, was diesen Teil seines Verstands ablenkte.
    Claire kam mit dem Arzt zurück. Er war jung, wahrscheinlich ein Assistenzarzt. Er machte große Augen, als er Henry und Archie sah. Archie hielt sich nicht damit auf, ihm zu erklären, warum sie so dreckig waren. Er zog seine Dienstmarke hervor und zeigte sie ihm, und der Arzt nickte ein paarmal zu oft. Er war nervös. Manchmal mochten es Leute in einer verantwortlichen Position nicht, wenn jemand anderer mit Autorität auftauchte. Das war gut. Er konnte es sich zunutze machen. Mit der richtigen Vorgehensweise ließ sich der junge Arzt von ihm herumschubsen.
    »Wir müssen ihr etwas geben, damit sie aufwacht«, sagte Archie. Er spürte die Blicke von Henry und Claire auf sich. Was jetzt kam, würde ihnen nicht gefallen.
    Der Arzt hatte ein Namensschild an seinem weißen Kittel, auf dem DR . CLOOP stand. Das Schild war aus graviertem Silber – wahrscheinlich ein Geschenk zum bestandenen Examen. Cloop nahm einen Kugelschreiber aus der Tasche. Er tat nichts damit. Er hielt ihn nur in der Hand. »Was ist Ihr Interesse in dieser Sache?«, fragte er.
    Susans Hand war warm und schlaff. Archie schloss seine Finger darum. »Ich bin ein Freund von ihr«, sagte er. Er räusperte sich. »Ich bin außerdem der leitende Detective in diesem Fall. Sie war Zeugin einer Entführung. Ein Mädchen ist in großer Gefahr.«
    »Sie wird in ein paar Stunden von allein aufwachen«, sagte Cloop.
    »So viel Zeit haben wir nicht«, erwiderte Archie. »Sie wurde mit einem Schlafmittel betäubt.« Er wartete einen Augenblick. »Also geben Sie ihr ein Amphetamin.«
    Henry stieß sich von der Wand ab, an der ein Schmutzstreifen zurückblieb, wo seine Schulter gewesen war. »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte er.
    Cloop drehte den Kugelschreiber in der Hand und schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht. Ich kann ihr Flumazenil geben. Aber es ist umstritten. Wenn sie irgendwelche gesundheitlichen Probleme hat, kann es zu Krämpfen, Herzproblemen, sogar zum Tod führen. Die Risiken überwiegen jeden potenziellen Nutzen.«
    Susan schlief friedlich in ihrem Bett. Archie hatte mehr als einmal sein Leben riskiert, um ihres zu retten. Jetzt erwog er, ihres zu riskieren, um Pearls zu retten. Er wusste nicht, ob Susan es verstehen würde. Er war sich sicher, dass ihre Mutter es nicht verstehen würde. »Susan hat keine gesundheitlichen Probleme«, sagte er. Er sah Cloop an. »Geben Sie ihr die Spritze.«
    »Ich muss mit einem behandelnden Arzt sprechen«, wandte Cloop ein.
    »Hören Sie, Doktor«, sagte Archie. Er wusste, dass Cloop die Anrede mit

Weitere Kostenlose Bücher