Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
Vom Netzwerk:
Raum, und er begriff, dass sie herauszufinden versuchte, wie spät es war. »Ich dachte, er würde hier sein, wenn du kommst«, sagte sie. »Ich wollte, dass du ihn kennenlernst.«
    Damit sie beide manipulieren, gegeneinander ausspielen konnte. Archie war die Taktik wohlbekannt. »Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich komme«, sagte er. »Tut mir leid. Gehörte das nicht zu deinem Plan?«
    »Wer ist jetzt eifersüchtig?«, fragte Gretchen.
    Der Raum enthielt nichts. Keine Familienbilder an den Wänden, keine Toilettenartikel, keine Bücher. Nichts von den Annehmlichkeiten, die man anderen Patienten gewährte. Prescott hatte sich dafür eingesetzt, das zu ändern. Archie hatte seinen Bericht gelesen. Persönliche Gegenstände, postulierte Prescott, hätten einen therapeutischen Nutzen. Prescott hatte nie eins von Gretchens Opfern vom Boden gekratzt.
    »Du machst dir nichts aus Prescott«, sagte er. »Aber du hast wirklich gute Arbeit bei ihm geleistet. Erstaunlich.« Er betrachtete ihr Gesicht. »Wenn man bedenkt …« Archie drehte das Vicodin in seiner Hosentasche in den Fingern. »Er will deine Medikamentendosis verringern.« Er machte einen Schritt auf sie zu und sah, wie sich die Sehnen in ihrem Arm spannten, als sie an den Fesseln zerrte. »Das würde dir gefallen, nicht wahr?«, sagte er. »Die Sache ist die, Süße, mir gefällt es, dich so zu sehen, wenn dein scharfer Verstand benebelt ist und du körperlich hilflos bist.« Er war jetzt so nahe, dass er ihre Haut und ihr Haar riechen konnte. Er schloss die Augen und atmete tief durch die Nase ein, diese süßlichen Ausdünstungen von ihr. »Es gefällt mir zu gut, als dass ich es aufgeben würde«, sagte er und öffnete die Augen. »Ich werde nie zulassen, dass sie deine Medikamente absetzen. Das kannst du mir glauben.« Sie zeigte keine Reaktion. »Ich muss sagen, es stört mich nicht so sehr, dass du hier drin bist, wie ich zunächst dachte. Du gehörst zwar ins Gefängnis. Wir wären alle sehr viel sicherer, wenn man dich unter Hochsicherheitsbedingungen festhalten würde. Aber die Verantwortlichen dieses Ladens hier wissen nicht so recht, was sie mit dir anfangen sollen. Und weißt du, wen sie fragen?«
    Sie sah ihn ausdruckslos an.
    »Mich«, sagte Archie. »Prescott und deine übrigen Psychiater hier können so viele Empfehlungen aussprechen, wie sie wollen. Letztendlich kommt es auf die eine Person an, die am besten weiß, welche Privilegien du verträgst, welche Bücher du lesen darfst, wie viele Stunden am Tage du ohne Fesseln verbringen kannst.«
    »Es gefällt dir, oder?«, fragte Gretchen.
    Archie grinste. »Mehr als du dir vorstellen kannst.«
    »Es ist schrecklich, so etwas zu jemandem zu sagen, der unter Geisteskrankheit leidet«, sagte Gretchen.
    »Ich bin verrückter als du«, sagte Archie ungerührt.
    »Prescott sagt, ich muss geisteskrank sein, nach allem, was ich getan habe.«
    Archie nickte, zog den Augenblick in die Länge. »Habe ich eigentlich schon erwähnt«, sagte er dann, »dass du einen neuen Arzt bekommst? Denn ich weiß ja, wie gern du spielst, und ich glaube, dieser Prescott war keine echte Herausforderung für dich.«
    Gretchens Lächeln verschwand für einen Moment, ein winziger Riss in ihrer Fassade. »Ryan Motley ist wieder da.«
    Sie war ein Genie darin, das Thema zu wechseln.
    »Lass mich raten«, sagte Archie. »Er ist derjenige, der hinter deinem Kind her ist?«
    »Er ist nahe dran«, sagte Gretchen emotionslos. »Wenn du mich hier herausholst, kann ich ihn aufhalten.«
    Die Drogen erzeugten Wahnvorstellungen bei ihr.
    »Glaubst du, eine Mutterschaft könnte dazu beitragen, dass du früher hier rauskommst?« Er durfte nicht einmal daran denken. »Du und Mutter. Zum Totlachen. Viel Glück damit. Glaubst du, das überzeugt sie, dass du geheilt bist? Weißt du, was besser funktioniert?« Archie spie es praktisch heraus. »Suche Gott!«
    Gretchen beobachtete ihn. Mit ihren blauen Augen wirkte sie immer, als würde sie etwas sehen, was andere Leute nicht sehen konnten. »Meine Tochter hieß Lily«, sagte sie.
    Archie schnürte es die Brust zu.
    Sie konnte nichts von den Lilien gewusst haben.
    »Ich bin müde«, sagte sie und drehte sich um. »Nachts geben sie mir Schlafmittel.«
    Sie warf nur die Angel aus. Sie war in dieser Hinsicht wie ein Hellseher auf dem Jahrmarkt, der dies und jenes ausprobierte und schaute, womit er einen Nerv traf.
    »Ich wollte ohnehin gehen«, sagte Archie und wandte sich zur Tür.
    »Was macht

Weitere Kostenlose Bücher