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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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Nacken. »Jetzt?«
    »Ja. Wir schalten beide denselben Kanal ein und schauen uns dieselbe Sendung an. Auf diese Weise tun wir es zusammen.«
    Archie drehte sich zu Rachel um. Sie lag, auf die Ellbogen gestützt, in ihrem Bett und beobachtete ihn. »Hast du einen Fernseher?«, fragte er.
    Sie nickte.
    »Okay«, sagte Archie ins Telefon. »Gib mir einen Moment Zeit.«
    »Auf Fox kommt ein Simpsons-Marathon.«
    »Lassen dich deine Eltern das anschauen?«
    »Immer«, sagte Patrick.
    Archie war zu müde, um zu streiten. »Okay«, sagte er. Der Junge hatte mit angesehen, wie Menschen umgebracht wurden. Dann kam er mit den Simpsons auch klar. »Einen Moment.« Er stellte das Telefon auf stumm und stand auf. »Das ist jetzt nicht leicht zu erklären«, sagte er zu Rachel. »Aber es gibt da diesen Jungen, der hat eine schwere Zeit durchgemacht. Und er kann nicht schlafen. Deshalb muss ich mit ihm fernsehen.«
    Rachel schlüpfte aus dem Bett. Einen Augenblick lang verlor sich Archie im Anblick ihres Körpers. Er musste tief Luft holen, als er ihr ins Wohnzimmer folgte. Dort war es dunkel bis auf das Mondlicht, das durch die Fabrikfenster fiel. Sie nahm eine Fernbedienung und richtete sie auf den Flachbildschirm, der an einer Wand hing. Der Bildschirm wurde blau und tauchte ihren Körper in einen wässrigen Schein. Dann nahm sie eine zweite Fernbedienung und sah ihn an.
    »Fox«, sagte er.
    Die Simpsons erschienen auf dem Monitor.
    Archie stellte den Ton seines Handys wieder an. »Hier bin ich«, sagte er.
    Er ließ sich auf ihrer Couch nieder, das Leder schmiegte sich butterweich an die Rückseite seiner Beine.
    »Diese Folge habe ich gesehen«, sagte Patrick.
    »Willst du etwas anderes gucken?«
    »Nein«, sagte Patrick. »Ich mag es, wenn ich weiß, was kommt.«
    »Okay«, sagte Archie. »Ich bin hier. Ich bin so lange hier, wie du mich brauchst.«
    Rachel stand noch immer mit der Fernbedienung in der Hand da. Er sah, wie sie sie weglegte, und deckte sein Telefon mit der Handfläche ab. »Du kannst wieder ins Bett gehen«, sagte er. Sie sah ihn mit einem seltsamen, zärtlichen Lächeln an. Dann kroch sie zu ihm aufs Sofa und schmiegte den Kopf an seine Brust.
    Patrick lachte über etwas, was Bart Simpson sagte.
    Archie legte den Arm um Rachel.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich in seinem Körper zu Hause. Wenn er sie so hielt wie jetzt, konnte er seine Narben nicht sehen.

51
    Archie ließ die Kartons aus seiner Wohnung ins Büro bringen – alle. Die Akten des Falls Beauty Killer bildeten eine vom Boden bis zur Decke reichende und drei Kartons tiefe Mauer auf einer Seite des Pausenraums. Die persönlichen Papiere aus dem Haus Beaton wurden ausgepackt und auf Tischen ausgelegt. Die toten Kinder, die sie Gretchen angelastet hatten, waren an einer Wand. Das Foto der Beatons, die in ihrem Garten standen, war mit einem Magneten an der Weißwandtafel befestigt.
    Es war Mittagessenszeit, aber niemand aß.
    »Du hattest recht«, sagte Claire. »Colin Beatons Strafzettel belegt, dass er zu der Zeit, als Taylor King ermordet wurde, in Boise war. Er hatte einen in Nebraska ausgestellten Führerschein und eine Adresse in Lincoln. Hannah Fielding wurde in Lincoln, Nebraska, ermordet. Gretchen Lowell ist zum ersten Mal aktenkundig geworden, als sie in Lincoln, Nebraska, einen nicht gedeckten Scheck ausstellte, wenige Monate nachdem Beatons Führerschein von der dortigen KFZ-Behörde ausgestellt wurde. Danach verschwindet Beaton vom Angesicht der Erde. Wir glauben, dass er von da an unter ›Ryan Motley‹ firmierte.«
    »Wir gehen alle Führerscheine durch, die in den Vereinigten Staaten auf den Namen Ryan Motley ausgestellt wurden und vom Alter und Aussehen her passen«, sagte Levy. »Aber bis jetzt ist nichts aufgetaucht.«
    Archie wandte sich an Robbins. »Sie haben die Autopsieberichte durchgesehen?«
    »Ja, alle«, sagte Robbins. »Es gibt eine zunehmende Gewalttätigkeit. Die Tötungen überschneiden sich. Aber wenn wir uns die Kinder ansehen, die mit einer Lilie gefunden wurden, und die Kinder, die eine Herz-Signatur aufwiesen, und sie nacheinander auslegen, stimmt das Muster. Jeder Mord steigert den vorhergehenden. Gretchen hat außerdem nie zweimal auf die gleiche Weise getötet. Aber wenn wir ihre Kinderopfer herausnehmen und sie als Gruppe betrachten, ergibt sich ein Muster – keine Abwehrwunden, nichts unter den Fingernägeln. Keine Anzeichen, dass die Kinder gefesselt wurden. Unsere Theorie war damals, dass

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