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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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einem Laptop unter dem Arm in der Tür stehen. Er war in den Zwanzigern, mit einem Ziegenbärtchen und einem Pferdeschwanz und trug ein T-Shirt und enge karierte Shorts. Archie hielt ihn nicht für einen Polizisten.
    »Das ist L. B.«, sagte Claire. »Der Phantombildzeichner.«
    »Gut«, sagte Archie. Er beugte sich hinter Nguyn, riss das Familienfoto der Beatons von der Tafel und hielt es L. B. hin. »Können Sie ihn altern lassen?«, fragte er. L. B. kam zögerlich in den Raum und nahm das Bild.
    Er sah es an, dann sah er Archie an. »Ist das ein Test oder was?«, fragte er.
    »Wie bitte?«, sagte Archie.
    L. B. klappte seinen Laptop auf und klickte ein Icon auf seinem Monitor an. Das digitale Phantombild eines männlichen Gesichts tauchte auf. »Das ist das Phantombild, das ich gestern mit dieser Jugendlichen erstellt habe«, sagte er. Das Bild auf seinem Laptop zeigte einen körperlosen Kopf samt Hals, der in der Mitte eines weißen Schirms schwebte. Phantombilder wurden erzeugt, indem man Fotoschnipsel von Gesichtsmerkmalen zusammensetzte, bis sich das Bild mit der Erinnerung eines Zeugen deckte. Das Ergebnis sah beunruhigend echt aus. Der Kopf auf L. B.s Schirm zeigte einen Mann Mitte dreißig mit dunklem Haar und einem hohlwangigen Gesicht. L. B. hielt das Familienbild neben den Schirm und legte den Zeigefinger auf Colin Beatons Teenagergesicht. »Es ist derselbe Kerl. Sehen Sie sich die Knochenstruktur an.«
    Es wurde still im Raum.
    Archie betrachtete Colin Beaton als Teenager auf dem Foto, dann studierte er auf dem Bildschirm des Laptops das Phantombild des Mannes, der nach Pearls Aussage versucht hatte, sie zu packen. Er konnte die Ähnlichkeit sehen.
    Pearl hatte die Wahrheit bezüglich des Mannes gesagt, den sie gesehen hatte. Wenn Colin Beaton sie zu entführen versucht hatte, dann folgte daraus, dass er der Mörder von Jake Kelly war, was wiederum zu Gabby Meester und den sechs Kindermorden auf dem USB -Stick führte. Morde, die sie allesamt Gretchen zugeschrieben hatten.
    In Wahrheit hatte Colin Beaton sie alle getötet.

52
    »Sie kann nicht hierbleiben«, sagte Archie.
    Susan verharrte in ihrer Haustür. Archie stand mit einer Mitarbeiterin des Jugendamts vor ihr auf der Veranda.
    Susan zuckte mit den Achseln und öffnete schließlich die Tür, damit sie hereinkommen konnten. »Gut«, sagte sie.
    Archie hatte gedacht, sie würde es schwerer nehmen.
    Er ging ins Haus. Peggy, die Mitarbeiterin der Behörde, folgte ihm. Sie hatte eine glatte braune Haut, dunkles Haar, das so glänzte, dass es nass aussah, und die Haltung eines Menschen, der schon so manches Durcheinander erlebt hatte. Im Haus roch es nach Marihuana. Peggy sah Archie an und runzelte die Stirn. Er zuckte mit den Schultern.
    »Sie sind draußen bei der Ziege«, sagte Susan. »Kommen Sie.« Sie führte sie durch die Küche, wo Archie auf dem Tisch ihren Laptop neben einer Reihe Kaffeetassen und leerer Wassergläser sah, und zur Hintertür hinaus.
    Der Garten erstreckte sich über etwa tausend Quadratmeter und war von Efeu und Bambus gesäumt, die ihn von den Nachbargrundstücken abgrenzten. Jeder Quadratmeter war genutzt. Ein mächtiger Baum, dessen Äste mit tibetischen Gebetsfahnen geschmückt waren, spendete der hinteren Hälfte des Gartens Schatten. Um eine Feuerstelle standen alte, hölzerne Esszimmerstühle, grau gebleicht von Wind und Wetter. Ein überwucherter Gemüsegarten leuchtete rot vor Tomaten. An einer Wäscheleine flatterten Bettlaken neben einer Batikhose mit Zugband. In der hintersten Ecke schmorte ein matratzengroßer Komposthaufen aus Maschendraht und Schneezaunelementen unter einer schwarzen Plane in der Sonne. Archie zählte drei Vogelbäder.
    Hinter dem Gemüsegarten war unter dem Baum, nahe an der Efeuwand, ein windschiefer Schuppen gezimmert, der wie eine große Hundehütte aussah. Vor dem Schuppen stand eine braun-weiße Ziege. Links und rechts der Ziege kauerten Bliss und Pearl.
    Beide blickten auf.
    Archie ging, flankiert von Susan und Peggy, auf sie zu.
    Bliss sah die Ziege an und dann Archie. »Ich habe eine Genehmigung«, sagte sie auf eine Weise, die Archie annehmen ließ, dass sie keine hatte.
    Die Schnauze der Ziege war voller Tomatensaft. Sie rieb den Kopf an Pearls Schulter.
    »Pearls muss mit mir kommen«, sagte Archie.
    Pearl sah betrübt aus. Sie legte den Arm um die Ziege. »Nein«, sagte sie. Ihr Blick huschte zu Peggy, und Archie sah, dass sie sie wohl erkannte. Jugendliche, die in staatlicher

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