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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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und übertrug sich auch auf Tiehu und Hubai, die dem Prinzen als Nächste folgten. Laisa hielt sich mit ihren Leuten zurück, bis auch die Truppen des Prinzen die Stadt betreten hatte, und ritt hinter diesen her.
    Die Bewohner der Stadt hatten einen tiefen Griff in ihre Kleiderkisten getan und trugen ihre besten Gewänder. Daher blickte Laisa auf ein Meer von Gelb. Dazu streuten junge Frauen gelbe Blüten vor die Hufe von Punjis Pferd. Sogar ein leuchtendes, staubartiges Zeug wurde in die Luft geworfen, so dass es vom Wind getragen wie gelber Nebel wirkte.
    Laisa kräuselte missbilligend die Lippen, denn der Staub erinnerte sie an das Pulver, mit dem die Flussmäuler sie gefangen genommen hatten, und sie wedelte mit beiden Armen, um nicht damit in Berührung zu kommen.
    Auch Naika schien nicht gerade glücklich zu sein, denn der Staub fiel in ihre Wanne und schwamm wie eine fettige Schicht auf dem Wasser.
    Wie es Ysobel ergehen musste, die ganz zuletzt kam, mochte Laisa sich nicht einmal vorstellen. Anders als die Tivenga aber genossen Borlon und vor allem Rongi den Ritt.
    Allerdings verloren die Leute immer mehr die Scheu vor Laisa und Rongi und versuchten, sie zu berühren. Ein paar ganz Vorwitzige begnügten sich damit aber nicht, sondern wollten ihnen auch noch Haare aus dem Fell zupfen, um sie als Andenken zu behalten.
    Rongi sprang quietschend hoch, als ein halbwüchsiger Bursche ihn am Schwanz zupfte. Als ein anderer es bei Laisa tun wollte, zeigte sie ihm ihre prachtvollen Zähne. »Versuche es, und ich erinnere mich, dass ich heute noch nicht gefrühstückt habe!«
    Es war beinahe lächerlich zu sehen, wie der Kerl zurücksprang. Rongi grinste und präsentierte nun ebenfalls sein Gebiss. Es reichte zwar bei weitem noch nicht an Laisas heran, war aber beeindruckend genug, um den Leuten Respekt einzuflößen.
    Das Heer war durch das Talien geweihte Tor in die Stadt gezogen und hätte daher auf kürzestem Weg die Burg erreichen können. Doch um den Leuten zu zeigen, dass der wahre Herrscher zurückgekehrt war, schlug Punji einen weiten Bogen und umrundete dabei fast die ganze Stadt. Laisa hätte ihn dafür erwürgen können, und sie war überzeugt, dass Ysobel genauso dachte. Die violette Tivenga wurde von den Tanfunern nämlich wie ein Wundertier bestaunt und mit derartigen Mengen an gelbem Pulver überschüttet, dass sie einen Niesanfall nach dem anderen erlitt.
    ☀ ☀ ☀
    Die Ankunft im Palast war für Laisa und ihre Begleiter eine Erleichterung. Zwar wimmelte es auch hier vor Leuten, doch konnten sie die Türen der Zimmer, die man ihnen angewiesen hatte, schließen und die Riegel vorlegen. Da Ysobel mit ihren Nerven völlig am Ende war, umarmte die Nixe sie und sprach einen Beruhigungszauber, der zum Glück rasch wirkte. Ysobels Lider wurden schwer, und ehe sie sich versah, schlief sie an den Rand der Wanne gekauert ein.
    Laisa hob sie auf und legte sie auf eines der Betten, die für sie bereitstanden. Es waren drei, als würden die Leute im Palast annehmen, dass Naika des Nachts aus ihrer Wanne steigen und sich auf ein normales Nachtlager betten würde. Derzeit gefiel es der Nixe im Wasser auch nicht besonders. Sie stieg mit Laisas Hilfe heraus und setzte sich nass und gelb gefärbt, wie sie war, auf einen der Sessel.
    »Kannst du ein paar Diener holen, damit sie das Wasser ausleeren und die Wanne schrubben? So setze ich mich nicht mehr hinein«, sagte sie zu Laisa.
    Diese nickte und trat zur Tür. Sie hatte diese noch nicht einmal richtig geöffnet, da schauten auch schon zwei diensteifrige Mägde herein.
    »Können wir etwas für die erhabenen Fremden tun?«, fragten sie wie aus einem Mund.
    Laisa wies auf die verschmierte Wanne. »Die muss gereinigt und neues Wasser gebracht werden.« Sie hatte erwartet, dass die beiden Frauen eher unwillig an diese Arbeit gehen würden, doch sie trugen das Wasser mit großen Eimern hinaus und lächelten dabei so zufrieden, dass Laisa ihnen heimlich folgte.
    Was sie sah, brachte sie zum Lachen. Die beiden Mägde teilten das Nixenwasser in kleine Portionen auf und verteilten es an die Bewohner des Palastes. Auch wenn es mit gelbem Staub versetzt war, stellte es noch immer eine heilende Medizin für Hautwunden und äußerliche Verletzungen dar.
    Die beiden Mägde leisteten diese Dienste natürlich nicht umsonst, sondern ließen sich kleine Münzen zustecken, die in den Taschen ihrer einfachen Kittel verschwanden.
    Laisa überlegte, ob sie die beiden Dienerinnen

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