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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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T’woollion meine Ruhe.«
    Frong nickte lächelnd. »Es ist richtig, dass du keine Aufmerksamkeit auf dich ziehen willst. Gerade jetzt wäre es für meine Pläne störend, wenn zu neugierige Nasen in deine Schenke gesteckt würden. Sind die geheimen Zimmer in Ordnung?«
    Der abrupte Themenwechsel verwunderte den Wirt. »Ja doch! Ich habe wie befohlen darauf achtgegeben. Ihr habt also etwas vor?«
    »Diese Frage solltest du niemals stellen!« In Frongs Stimme klang Schärfe mit, und für einen Augenblick flammte in seinen azurblauen Augen ein grelles Licht auf.
    Den Wirt durchlief ein Schaudern, dann grinste er und stellte dem Gast einen Becher Wein hin. »Hier, vom Besten, Herr Frong, so wie Ihr es mögt.«
    Seine Fragen hatte er anscheinend vergessen, denn er verwickelte den Besucher in ein belangloses Gespräch, in dem es über das Verhalten der t’woolischen Behörden gegenüber der Wardan-Minderheit in diesem Land ging, die anders als die T’wooler zur blauen Göttin Ilyna beteten.
    Frong ließ ihn eine Weile reden, machte dann aber eine Handbewegung, die den anderen schlagartig verstummen ließ, ging in den Nebenraum und schob dort einen abgetretenen Teppich zur Seite. Darunter kam eine Falltür zur Vorschein, die in einen schmuddeligen Keller führte. Ohne zu zögern, stieg Frong hinab, durchquerte das Gewölbe und schritt durch dessen hintere Wand wie durch einen sich öffnenden Vorhang hindurch.
    Der Raum, den er nun betrat, wirkte wie der Teil eines Adelshauses. Er war sauber, Teppiche bedeckten den gefliesten Boden, an einer Wand standen mehrere einladend aussehende Polsterstühle, an der anderen zwei feste Tische mit mehreren kleinen Truhen. Frong öffnete eine und blickte zufrieden auf die Goldstücke, die die Truhe bis zum Rand füllten. Es war genug Geld, um ein kleines Fürstentum kaufen zu können, doch weder Yugnar noch jemand anders hatte sich daran vergriffen. Bevor Frong weiterging, erneuerte er den Zauber, der die Truhen vor seinem Diener und anderen Leuten schützte, durchquerte mehrere weitere Räume, die mit Möbeln und Bildern wie in einem Palast ausgestattet waren, und verschwand zuletzt in einer kahlen Kammer, deren Decke, Boden und Wände mit silbernen Folien und silberdurchwirkten Stoffen bedeckt waren.
    Nachdem Frong die Tür hinter sich geschlossen hatte, zog er die Silbervorhänge zu und kontrollierte, ob der Raum auch magisch vollkommen abgeschlossen war. Als er sich dessen sicher war, legte er seinen Umhang ab. Darunter kam eine Umhängetasche zum Vorschein, aus der er nun mehrere aus Silberstoffen gefertigte Beutel herausnahm und auf den Tisch legte. Anschließend setzte er sich auf einen Stuhl und packte den Inhalt des ersten Beutels aus. Es handelte sich um ein magisches Artefakt, das anhand der darauf abgebildeten Symbole sogar Laisa hätte einordnen können.
    Frong untersuchte das Versteinerungsgerät und stellte fest, dass es den Transport gut überstanden hatte. Ein weiteres Artefakt, das den Träger und alle, die in dessen unmittelbarer Nähe standen, unsichtbar machte, sowie ein blauer Kristall, der die Ausstrahlung magisch begabter Wesen vor den geistigen Augen anderer Magier und sogar vor denen des Evari verbergen konnte, wurde von ihm ebenfalls als voll tauglich erkannt.
    »Meine Pläne gedeihen!«, sagte Frong lächelnd und wandte sich nun einer kleinen Anrichte zu. Aus dieser holte er mehrere Bogen magischen Papiers, magische Tinte und magisches Wachs und begann, die erste Zauberschriftrolle zu schreiben.
    Voll in seine Aufgabe vertieft, bemerkte Frong nicht, wie sein Körper sich langsam veränderte. Seine Haut färbte sich dunkler und wies im Gesicht verwirrende blaue Muster auf, auch wurden seine Finger schmäler und zartgliedriger, doch am auffälligsten war der flachgedrückte Schwanz, der ihm nun wuchs. Seltsamerweise passte sich Frongs Kleidung seiner Erscheinung als Schlangenmensch an.
    Als die letzte Zauberspruchrolle geschrieben war, legte Frong alles auf den Tisch, erhob sich und nahm seinen Umhang. Da erst bemerkte er verärgert, dass er sich verändert hatte, und machte die Verwandlung hastig rückgängig. Kurz darauf betrat er in seiner menschlichen Gestalt die Gaststube und setzte sich an den Tisch, an dem noch sein Becher auf ihn wartete.
    Frong, der sich in den Dämmerlanden unter vielen Namen und Masken bewegte, beobachtete Yugnar und spann dabei seine Pläne weiter, in denen der Wirt nur eine untergeordnete Rolle spielte. Die Männer, auf die es

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