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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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wäre anders. Doch so ist sie als Königin von T’wool nicht geeignet«, erklärte Tharon grimmig.
    Arendhar machte eine verächtliche Handbewegung. »Sie wäre in jedem Fall umsonst gekommen, denn es ist längst anders entschieden.«
    »Das, was du vorhast, ist eine Narretei sondergleichen!« Tharon knurrte wie ein gereizter Hund und erklärte dann, er wolle sich den gefangenen Wirt ansehen.
    »Kommt Ihr mit?«, fragte er Laisa.
    Sie war noch ganz schockiert von dem Verhalten der Prinzessin und schüttelte den Kopf. »Nein, danke! Ich möchte mich ein wenig ausruhen.«
    Zwar hatte sie in den letzten Stunden nichts anderes getan, aber es drängte sie, ein paar Worte über diese impertinente Prinzessin loszuwerden, und das konnte sie am besten bei ihren Freunden.
    Dann dachte sie daran, dass Heklah diese sicher verteidigen würde, und tippte Arendhar auf die Schulter. »Bitte warte einen Augenblick. Meine schwarze Sklavin stammt aus dem Süden und zählte dort, wenn ich sie richtig verstanden habe, zum unteren Adel. Ich wollte fragen, ob du nicht einen Posten für sie hast, der ihr zusagt. Sie selbst wäre gerne eine Hofdame bei deiner neuen Königin.«
    »Mein Weib ist tot, erschlagen von diesen Hunden aus dem Westen!« Für Augenblicke verzerrte sich Arendhars Gesicht, und Laisa wurde klar, dass man sich diesen Mann besser nicht zum Feind machen sollte.
    Er hatte sich aber rasch wieder in der Gewalt und deutete erneut eine Verbeugung an. »Aber da ich mich übers Jahr wieder zu vermählen gedenke, kann die Frau bleiben und mithelfen, alles für den Empfang der neuen Königin vorzubereiten. Ob diese sie als Hofdame oder nur als Dienerin höheren Ranges behalten wird, liegt an ihr selbst und ihrem Geschick.«
    »Ich glaube, damit wird Heklah einverstanden sein. Damit Ilyna befohlen.« Während Laisa mit langen Schritten davoneilte, hörte sie noch, wie Tharon leise und eindringlich auf Arendhar einredete, sich den Gedanken an die geplante Hochzeit aus dem Kopf zu schlagen.
    »Warum sollte ich?«, klang es schroff zurück. »Der Westen hat mir ein Weib genommen. Also ist es nur gerecht, dass er mir eines wiedergibt.«
    Laisa hätte gerne genauer erfahren, über was die beiden redeten, doch zu ihrem Leidwesen wechselten sie das Thema und sprachen über den Wirt, den Tharon mit magischen Mitteln verhören wollte. Plötzlich bekam Laisa doch Lust, mit dabei zu sein, und eilte hinter dem Evari und König Arendhar her.
    »Ich will mir den Kerl doch ansehen. Es könnten Dinge ans Licht kommen, die auch für das Blaue Land von Belang sind«, erklärte sie ihren Sinneswandel.
    Tharon war mit seinen Gedanken bereits bei den Fragen, die er Yugnar stellen wollte, und brummte etwas, während der König Laisa freundlich zunickte. Sie musterte ihn noch einmal und fand, dass er für einen menschlichen Mann recht gut aussah. Er war groß und breitschultrig, aber nicht zu wuchtig, besaß ein angenehmes Gesicht und einen kurz gehaltenen Bart, der an den Wangen und am Hals rasiert war. Allerdings war seine Miene zumeist recht düster. Doch wenn er lächelte, was selten genug geschah, tat er dies in einer äußert sympathischen Weise.
    Auf jeden Fall entsprach Arendhar IV . nicht dem Bild, das sich die Völker des Westens von ihm machten. Er schien Laisa auch nicht kriegslüstern, sondern eher besorgt, dass es zum Krieg kommen könnte.
    Tharon hieß die königlichen Wachen vor seinen Gemächern zu warten und erlaubte nur Laisa und Arendhar, mit ihm zu kommen. Als sie den Raum betraten, in dem er den Kneipenwirt eingesperrt hatte, blieb der König an der Tür stehen und zog sein Schwert. »Nur für alle Fälle, wenn der Kerl versuchen sollte, durch eines der Fenster zu fliehen.«
    Für diese unbedachten Worte traf ihn ein vernichtender Blick des Evari. »Aus meinem Gewahrsam ist noch kein Gefangener entflohen!«
    Dann wandte Tharon sich an den Wirt und vollzog mehrere Handbewegungen. Yugnar, der bislang reglos auf einer Pritsche gelegen hatte, erhob sich willenlos und blieb vor dem Evari stehen.
    Laisa spürte, wie von Tharon schwarze Magiewolken ausgingen und den Wirt völlig umhüllten. Doch noch etwas bemerkte sie, nämlich jenes seltsam verbrannt schmeckende Blau, das nun in Yugnar aufwallte und sich gegen Tharons Beeinflussung stemmte.
    Der Wirt öffnete auf einmal den Mund und lachte, dass es von den Wänden widerhallte. Sein Blick ruhte höhnisch auf Tharon, und er streckte ihm die Zunge heraus. »Gegrüßt seiest du, unfähigster

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