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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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und sich dabei den Hintern in einem unbequemen Sattel aufzuscheuern. Außerdem wollte sie endlich den Sklavenring um ihren Hals loswerden. Sie zog das Schreiben hervor, in dem sie sich selbst unter Sarliks Namen die Freiheit gegeben hatte, und sah Laisa bittend an.
    »Herrin, Ihr habt Euch doch großen Einfluss auf König Arendhar und Tharon erworben. Könntet Ihr nicht dafür sorgen, dass ich hierbleiben kann, zum Beispiel als Hofdame der neuen Königin?« Heklah glaubte offensichtlich, Zhirilah könnte den König für sich gewinnen. Laisa hatte die Prinzessin bisher nur als Versteinerte gesehen, aber selbst da war sie ihr nicht besonders sympathisch gewesen. Gleichzeitig aber empfand sie Heklah trotz der Arbeit, die diese leistete, immer mehr als Hemmschuh. Sobald sie Tharons Turm erreichten, würde die schwarze Sklavin alles tun, um sie daran zu hindern, in diesen einzudringen, dessen war Laisa sich sicher. Schon aus diesem Grund war es besser, sie vorher loszuwerden.
    Von Vorteil war auch, dass Tharon sich derzeit in T’wool aufhielt und daher seinen Turm nicht schützen konnte. Dann aber dachte Laisa daran, dass er sich ebenso wie Khaton versetzen konnte, und fauchte ärgerlich. Sie hätte ihn weiter nach der Prinzessin suchen lassen sollen, anstatt dies für ihn zu tun.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihren Gedankengang. Als Tharon eintrat, wirkte das Gesicht des Evari müde und gleichzeitig angespannt.
    »Entschuldigt, dass ich jetzt erst komme, um mich bei Euch zu bedanken, doch ich wollte zuerst die junge Dame entsteinern«, sagte er.
    »Und? Ist es gelungen?«, fragte Laisa leichthin.
    Ein Schatten flog über Tharons Gesicht. »Es war hart, denn die Entführer haben zwei Arten der Versteinerung angewandt, zuerst eine blaue und dann eine schwarze, die diese überdeckt hat. Doch nun ist die Dame wieder bei Bewusstsein und wünscht, sich bei Euch für ihre Rettung zu bedanken.«
    Laisa fühlte sich geschmeichelt, denn offensichtlich wollte Tharon im Gegensatz zu Khaton ihre Leistung nicht unter den Tisch kehren. Aber sie genierte sich auch ein wenig. Im Grunde hätte auch Rongi die Prinzessin allein finden können, da seine Nase ebenso wenig wie die ihre durch die Verwirrungszauber der Entführer in Mitleidenschaft gezogen worden war. Dem Evari aber zu sagen, dass sie Zhirilah nur durch bloße Witterung gefunden hatte, wollte sie dann doch nicht. Dadurch hätte sie ihm nur seine eigene Unfähigkeit unter die Nase gerieben.
    »Also gut, suchen wir die Dame auf.« Sie erhob sich und folgte Tharon in einen anderen Trakt des Gästehauses. Zwei Gardisten hielten vor der Tür Wache, traten aber beiseite, als der Evari mit Laisa erschien. Auch Arendhar gesellte sich jetzt zu ihnen und begrüßte Laisa achtungsvoll. Ein kleiner Zauber Tharons öffnete die Tür, und sie traten ein. Der Reisemarschall der Prinzessin empfing sie und versicherte Tharon, wie dankbar er ihm sei, dass seine Herrin unversehrt hatte gerettet werden können.
    »Es war mehr das Verdienst der Dame Laisa«, erklärte Tharon und wollte Laisas Hand ergreifen, um sie in den Vordergrund zu stellen. Die Katzenfrau erinnerte sich aber rechtzeitig an eine Warnung Khatons, sich von keinem Magier berühren zu lassen, da dieser sonst ihre Tarnung durchschauen könne, und wich ihm aus.
    Unterdessen hatten Diener die Tür zu Zhirilahs Wohnraum geöffnet. Die Prinzessin lag auf ihrem Bett und sah ihren Besuchern neugierig entgegen. Bei Laisas Anblick weiteten sich ihre Augen, und sie streckte abwehrend die Arme aus.
    »Igitt, das ist ja ein Tier! Scheucht es weg!«
    »Ihr beleidigt eine Hohe Dame des Blauen Landes«, fuhr Tharon auf.
    »Eine Hohe Dame sieht anders aus! Die hat vor allem kein Fell und keinen Schwanz!« Zhirilah wandte Laisa kurzerhand den Rücken zu und begann, Giringar anzurufen.
    Tharons Gesicht färbte sich dunkel, und er überlegte, ob er das überhebliche Ding nicht wenigstens für eine Nacht in eine Maus oder ein anderes niederes Tier verwandeln sollte. Da ihm jedoch die Arbeit zu viel war, Zhirilah unter all den Mäusen, die es in dieser Stadt gab, wiederzufinden, winkte er ab und deutete Laisa mit einer Geste an, dass sie beide hier nichts mehr ausrichten konnten.
    König Arendhar, der den Auftritt der Prinzessin fassungslos miterlebt hatte, verneigte sich vor Laisa und bat sie mit gepresster Stimme um Entschuldigung für die Beleidigungen, die ihr in seinem eigenen Haus angetan worden waren.
    »Ich hatte gehofft, die Zhirivherin

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