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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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einem Kettchen getragen als Amulett verwendet werden konnte.
    Tharon wollte mit einem überraschten Ausruf danach greifen, doch Laisa entzog es ihm.
    »Halt! Wenn ich es untersuchen soll, darf es nicht von deiner Magie verdorben worden sein.«
    Tharon schluckte diese harschen Worte klaglos hinunter und wartete, bis Laisa fertig war. Als sie ihm den Halbedelstein reichte, tat sie es mit gerümpfter Nase. »Die blaue Magie dieses Amuletts fühlt sich verbrannt an, so als würde man die Luft nach einem heftigen Blitzschlag riechen.«
    »Ich merke nichts – außer blauer Magie«, antwortete der Evari ungehalten. Ihm passte es nicht, dass jemand Fähigkeiten besaß, die seine übertrafen. Gleichzeitig aber schöpfte er neue Hoffnung.
    »Glaubt Ihr, dass Ihr diese magische Spur verfolgen könnt? Ich vermochte es nicht, obwohl ich versucht habe, die fremden Zauber aufzulösen.«
    Laisa hatte unterdessen am Türstock Spuren des Parfüms der Prinzessin entdeckt und verließ den Raum, ohne Tharon eine Antwort zu geben. Dieser folgte ihr angespannt bis zu dem Portal, an dem er selbst die Spur verloren hatte. Laisa trat auf den Vorhof hinaus und fand Reste des Parfüms an einer der Säulen. Angespannt ging sie weiter und kniete sich mitten auf einer belebten Straße auf das Pflaster. Auch hier hatte das Parfüm eine winzige Spur hinterlassen, so als hätte das Nachthemd der Prinzessin über den Boden gestreift.
    Während Laisa der Spur Schritt für Schritt folgte, verdüsterte sich Tharons Gesicht. »Ich hatte gehofft, diese Narren wären klug genug gewesen, die Prinzessin nicht ins Wardan-Sechstel zu schleppen. Wenn das bekannt wird, werden die Leute sich auch von Arendhars Wachen nicht abhalten lassen, es zu stürmen.«
    »Dem Ersten, der es versucht, schlitze ich die Kehle auf«, fauchte Laisa, kümmerte sich ansonsten aber nicht weiter um Tharon, sondern verfolgte mit Rongi zusammen die Parfümspur bis zu einer verkommen aussehenden Schenke.
    »Wem gehört dieses Gebäude?«, fragte sie.
    Arendhar wandte sich an den Stadtteilvorsteher, der eilig herbeigeeilt war, und reichte die Frage an diesen weiter. Obwohl die Mehrheit der Bewohner hier zu den Wardan zählten, handelte es sich bei dem Beamten um einen schwarzen T’wooler. Der Mann musste zuerst einen seiner Untergebenen fragen, bevor er antworten konnte.
    »Diese Spelunke gehört einem gewissen Yugnar. Ehrliche T’wooler betreten sie nicht.«
    Laisa nickte zufrieden, denn genau das hatte sie erwartet. Auf einen Wink Tharons hin öffnete einer der Krieger die Tür und trat ein. Laisa folgte ihm und geriet in eine fast lichtlose Wirtsstube, deren Fenster dicht verhangen waren. Zwei Männer, die ihrem Aussehen nach Wardan aus dem Süden waren, saßen in einer Ecke und hatten je einen Becher schlechten Weines vor sich. Jetzt hoben sie die Köpfe mit Mienen, als wären sie eben bei einem interessanten Gespräch gestört worden.
    Einer von ihnen stand auf und kam auf Laisa zu. »He, du da, verschwinde! Meine Schenke ist heute geschlossen.«
    »Das kann nicht sein, denn die Tür war offen«, antwortete Laisa freundlich. Hier in der Schenke roch sie das Parfüm noch stärker als im Palast des Statthalters. Ohne Yugnar auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, ging sie weiter in einen Nebenraum und schob einen alten, verschlissenen Teppich beiseite. Darunter kam eine Falltür zum Vorschein. Als Laisa sich bücken wollte, um sie zu öffnen, packte der Wirt sie am Arm.
    »Lass das! Das hier ist mein Haus. Mach, dass du verschwindest!«
    In dem Augenblick drehte Laisa sich herum, und er sah ihren kätzischen Kopf und die scharfen weißen Zähne. »Aber was …«, murmelte er noch. Dann stieß er einen Schrei aus.
    »Die Evari!«
    Laisa begriff, dass er sie für Yahyeh zu halten schien, und fragte sich, ob diese ebenfalls als Katzenfrau auftreten konnte, wie es der blauen Göttin nachgesagt wurde. Dem Wirt schien ihr Anblick jedenfalls zu genügen, denn er wurde vor Angst leichenblass. Laisa stieß ihn zurück, öffnete die Falltür und stieg vorsichtig hinunter. Darunter gab es scheinbar nur einen verlotterten Keller mit schiefen Wänden. Doch als Tharon zu ihr herabstieg, bemerkte dieser sofort, dass eine dieser Wände nur eine Illusion darstellte, und schritt hindurch. Laisa, Arendhar und dessen Beamte folgten ihm und gerieten in eine ganz andere Welt.
    Dem Stadtteilvorsteher fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er die prächtig ausgestatteten Kellerräume sah, die

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