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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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den eroberten Gebieten errichtet hat. Einmal habe ich es mit meinen Panzerreitern versucht. Wäre Tharon nicht bei uns gewesen, um uns mit seinen Zaubern zu schützen, wären wir alle umgekommen und selbst zu jenen Geistern geworden, die diesen Streifen Land gegen jedes lebendige Wesen behaupten.«
    »Aber wenn die Geister, von denen du sprichst, diesen Streifen gegen alle lebenden Menschen verteidigen, dann können ihn eure Feinde ebenfalls nicht durchqueren, um weitere Länder zu erobern.« Der Gedanke war Laisa eben durch den Kopf geschossen, und sie sah, wie Arendhar nachdenklich die Stirn in Falten zog.
    »Von dieser Warte aus habe ich es noch nie gesehen. Dabei gab es Gerüchte, dass der grüne Evari sich im Vorfeld scharf gegen diesen Angriff ausgesprochen und sich geweigert habe, die daran beteiligten Reiche zu unterstützen. Umso erstaunter waren wir alle, als er dann doch erschien und diesen Todeszauber ausgesprochen hat.« Der König lachte plötzlich und schüttelte dann den Kopf.
    »Sollte es wirklich sein, dass Rhondh damit nicht den Menschen seiner Farbe, sondern uns helfen wollte? Mein Vater war kurz vorher gefallen, und unsere Panzerreiter hatten große Verluste gegen die thilischen Ritter erlitten. Ich musste mich mit den Resten meines Heeres bis an die Grenzen T’wools zurückziehen und hätte nur noch mein eigenes Land schützen können. Diejenigen unserer Nachbarn, die noch übrig waren, wären jedoch den Feinden zum Opfer gefallen. Wenn Tharon zurückkommt, werde ich mit ihm über Eure Theorie sprechen. Doch jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als Euch eine gute Reise zu wünschen und Ilyna zu empfehlen.«
    »Ich danke dir, Arendhar. Ich werde T’wool in guter Erinnerung behalten« Laisa hob grüßend die Hand und verließ den Raum.
    In ihrem Quartier war bereits alles für die Weiterreise gepackt. Als Ysobel Laisas verwunderten Blick bemerkte, lachte sie auf. »Ich dachte, Borlon und ich könnten uns wenigstens hier nützlich machen, wenn wir schon nicht bei der Befreiung der Prinzessin helfen konnten.«
    Borlon verschnürte gerade Laisas Satteltaschen und hob, als er damit fertig war, den Kopf. »Unser alter Schiffer hat inzwischen T’woollion erreicht und will morgen in aller Frühe aufbrechen. Ysobel hat mit ihm gesprochen und ausgemacht, dass wir weiter mit ihm fahren. Das ist dir doch sicher lieber, als das Angebot des t’woolischen Königs anzunehmen, uns mit einer seiner Galeeren bis nach Relledh bringen zu lassen.«
    Dieses Reich lag an den Grenzen zu den Götterlanden und damit weit jenseits ihres Zieles. Da die T’wooler nicht erfahren durften, dass nicht das Blaue Land, sondern der Turm des schwarzen Evari ihr Ziel war, grinste Laisa den beiden fröhlich zu und lobte sie für ihren Scharfsinn.
    Dann sah sie sich hungrig um. »Wo bleibt eigentlich das Abendessen? Den schwarzen Evari in meiner Nähe zu ertragen, hat Kraft gekostet.«
    »Mich wundert es eh, wie du das geschafft hast. Es muss an dem blauen Abschirmzauber deines Artefaktes liegen. Ich habe bereits gezittert, wenn mich die Aura dieses Hexers auch nur aus der Ferne gestreift hat.« Borlon schüttelte sich, wurde aber sofort von Ysobel angefahren. »Sei doch still! Oder willst du Dinge ausplaudern, die tief in unseren Gedanken verborgen bleiben müssen?«
    Der Bärenmensch zuckte schuldbewusst zusammen und sah sich dann erschrocken um. »Es hat doch hoffentlich keiner gehört?«
    Laisa schnüffelte eine paar Mal und schüttelte den Kopf. »Es ist niemand in unserer Nähe. Das nächste Mal solltest du aber trotzdem vorsichtiger sein.«
    »Das bin ich ganz gewiss!« Borlon warf sich die Satteltaschen über, um sie nach unten in den Stall zu bringen. Laisa sah ihm nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, und stellte dann die Frage, die ihr seit dem Betreten des Zimmers auf der Zunge lag.
    »Wo ist eigentlich Heklah?«
    »Die Haushofmeisterin hat sie vorhin geholt, um sie in ihre neuen Pflichten einzuführen. Sie will aber noch einmal vorbeikommen, um sich von uns zu verabschieden. Wie es aussieht, ist sie ganz glücklich hier. Na ja, das meine wäre es nicht, einer ähnlich überspannten Zicke wie dieser Zhirilah den Nachttopf nachtragen zu müssen.« Ysobel spitzte bereits den Mund zu einem verächtlichen Spucken und besann sich erst im letzten Augenblick, dass sie sich ja nicht im Freien, sondern im Gästehaus eines Königs befand.
    »Also, ich bin froh, wenn wir wieder unterwegs sind«, sagte sie zu

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