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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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getötet, bevor wir überhaupt gemerkt haben, dass wir angegriffen wurden. Wir zwei mussten unsere Lähmartefakte dreimal einsetzen, bevor es endlich still lag.«
    »Entweder handelt es sich um einen von Tharons üblen Scherzen, oder aber der Kerl ist mit den drei anderen hierhergekommen. Auf jeden Fall hättet ihr besser achtgeben müssen.« Wassarghan trat zu Borlons Opfern und brauchte nur einen Blick, um zu erkennen, dass sie tot waren. Allmählich nahmen die Verluste überhand. Auch wenn es nicht ohne Risiko war, ein Magier zu sein, so würde er bei seiner Rückkehr doch einigen hochrangigen Leuten Rede und Antwort stehen müssen. Diese Vorgänge konnten einige besorgte Väter hoffnungsvoller Adepten dazu bringen, ihm ihre Söhne nicht mehr zur Ausbildung anzuvertrauen. Das würde seinen eigenen Anhang schwächen und einige alte Feinde dazu verleiten, ihm erneut Steine in den Weg zu legen.
    Verärgert schob er diesen Gedanken beiseite. Da die Trottel nicht aufgepasst hatten, war es ihre eigene Schuld, dass sie den vorzeitigen Gang zu Giringars Seelendom antreten mussten, anstatt Magier mit einer sehr langen Lebensspanne zu werden.
    »Wickelt die beiden Idioten ein und sprecht einen Erhaltungszauber, damit sie nicht zu stinken anfangen. Der Rest kommt mit mir.« Dem beschädigten Kasten gönnte Wassarghan dabei keinen Blick, und er bemerkte auch nicht den weißen Funken, der darin zu glimmen begann und langsam an Stärke zunahm.
    ☀ ☀ ☀
    Der Wächtergeist des Magierturmes kämpfte gegen die Benommenheit an, die ihn seit einiger Zeit umfangen hatte. Bisher war er überzeugt gewesen, alles wäre in Ordnung, doch jetzt erkannte er verwirrt, dass weißmagische Eindringlinge in seinem Reich aufgetaucht waren. Verwundert fragte er sich, weshalb nur ein einziges seiner vielen magischen Augen ihm diese Leute zeigte. Die anderen Sensoren konnten doch nicht alle blind sein. Eine kurze Überprüfung zeigte ihm jedoch, dass genau dies der Fall war.
    Noch einmal richtete der Wächtergeist seine gesamte Aufmerksamkeit auf die Kammer, in der er noch sehen konnte. Durch das einzig funktionierende Auge konnte er sie nur zum Teil überblicken, doch er bemerkte, wie zwei schwarz gekleidete Gestalten, Adepten des Schwerterordens, wie er anhand ihrer Abzeichen erkannte, eine große, weißmagische Kreatur fesselten und über zwei schwarze Adepten, die anscheinend tot waren, einen Zauber warfen, der die Verwesung aufhalten sollte.
    Was hatten Schwarzland-Adepten hier zu suchen?, fragte der Wächtergeist sich. Solche durften den Turm nur mit Erlaubnis seines Herrn betreten, und er konnte sich nicht erinnern, dass Tharon diese erteilt hatte. Außerdem hätte sein Herr mit Sicherheit keine Schwertermagier eingeladen. Die waren nicht seine Freunde, das hatte Tharon ihm extra eingeschärft.
    Der Wächtergeist erinnerte sich auch daran, dass der Raum, in dem er die Adepten entdeckt hatte, auf Befehl Tharons hin nur in dessen Beisein hätte geöffnet werden dürfen. Dafür war das, was sich darin befand, viel zu gefährlich. Die Schwerteradepten hingegen benutzten das Gelass als Abstellkammer.
    Erregt versuchte der Wächtergeist zu erkennen, wo sich die Eindringlinge überall aufhielten, und bekam nur widersprüchliche Ergebnisse. Angeblich war bei den sechs Außentürmen alles in Ordnung, doch das konnte nicht sein, denn sonst hätten die Fremden nicht eindringen können. Also mussten sie seine Augen mit Magie getäuscht haben.
    Mit viel Mühe gelang es dem Wächtergeist zu bestimmen, wo sich die Eindringlinge in etwa aufhalten konnten, und das Ergebnis war nicht besonders gut. Die Leute befanden sich auf direktem Weg zu einer Stelle, an der etwas sehr Wertvolles und Gefährliches verborgen lag, dessen Besitz Tharon nur an seinen höchsten Vorgesetzten, den Hocherzmagier Betarran weitergemeldet hatte. Die anderen Magier im Schwarzen Land hätten eigentlich nichts davon erfahren dürfen. Anscheinend war es diesen trotzdem gelungen, das Geheimnis zu lüften, und die Tatsache, dass sie so verstohlen kamen, um ganz offensichtlich dieses Ding zu rauben, wies sie als Tharons Feinde aus. Daher mussten sie mit aller Kraft bekämpft werden. Der Versuch des Wächtergeistes, die Dienerwesen des Turmes gegen die Magier in Marsch zu setzen, misslang jedoch. Anscheinend hatten der Anführer, in dem der Wächtergeist den Erzmagier Wassarghan erkannte, und dessen Leute als Erstes die entsprechenden Befehlsartefakte ausgeschaltet.
    Da der Turmwächter

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