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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Bordgeschütze, um Piraten abzuwehren, ausreichende Geschwindigkeitsleistung, um größere Fahrzeuge zu überholen, für Langstrecken geeignet.«
    »Wie schnell ist das Schiff denn genau?« »Ein wenig schneller als der Rover und in etwa gleich schnell wie die überzüchtete Kriegsmaschine, die uns begleitet.«
    »Ich nehme an, du meinst damit nicht Brock.« Shanelle konnte sich diesen Einwurf nicht verkneifen. Wie erwartet, erhielt sie von Martha als Antwort darauf nur ein verächtliches Schnauben. Brock und Martha vertrugen sich inzwischen weit besser als noch vor einiger Zeit. Doch immer wieder kam es vor, dass sie aufgrund unterschiedlich programmierter Zielsetzungen aneinander gerieten. Ein solcher Streitfall würde sich unweigerlich ergeben, wenn Tedra nun doch beschloss, die Verfolgung des Großkönigs aufzunehmen. Brock unterstützte eindeutig Tedras erste Entscheidung, nämlich sich endlich »volle Kraft voraus« auf den Nachhauseweg zu begeben. Ihm lag daran, Tedra nach Wochen der Abwesenheit sicher bei Challen abzuliefern. Er wollte Challens nervenaufreibende Wartezeit beenden und ihn glücklich sehen. Martha jedoch beschäftigte vor allem Tedras innere Zerrissenheit. Sie wusste, dass Tedra zwischen ihrem Wunsch zu helfen und ihrem schlechten Gewissen, weil Challen sich um sie sorgte, hin und her gerissen war.
    Daldens Vorschlag versprach eine Lösung, die beide Mock-II-Computer akzeptieren würden. Doch Tedra war noch nicht gewillt, Dalden ziehen zu lassen. Zu viele Fragen waren noch offen.
    »Wenn du von Jorrans gegenwärtigem Kurs ausgehst, welchen Planeten hat er dann deiner Meinung nach für eine Übernahme ins Visier genommen?«, fragte sie Martha.
    »Er steuert direkt in den bislang unbekannten Weltraum.«
    Diese Aussage ließ alle überrascht aufhorchen. »Willst du damit sagen, Jorran hofft, dort draußen einen neuen, bisher noch unentdeckten Planeten zu finden?«, kam es von Tedra. »Dieser Plan erscheint mir ziemlich abwegig, wenn nicht sogar dumm.« »Das ist er ganz und gar nicht. Ich halte ihn sogar für recht clever. Dieser Weltraumsektor mag bisher ein weißer Fleck auf unserer Galaxienkarte sein, aber es gibt dort mit Sicherheit Sonnensysteme, und gewisse Gerüchte besagen, in einem davon existiere mindestens ein bewohnter Planet. Doch ein einzelner interessanter Planet in einem Sonnensystem, noch dazu weit entfernt, lohnt den Aufwand einer Erforschung nicht. Diese Sterne liegen nun einmal so weit abseits unserer Handelswege, dass noch keiner der professionellen Weltenentdecker es der Mühe wert befunden hat, den Wahrheitsgehalt der Gerüchte zu überprüfen. Aber Jorran kommt ein Zielgebiet fernab von allen erforschten Galaxien gerade recht. Nur so kann er sich halbwegs sicher sein, dass kaum eine andere Welt sich für seine Machenschaften interessiert.« »Von welchen Entfernungen sprechen wir genau?«, fragte Tedra. »Daten unbekannt.«
    Diese Antwort war selbst für Martha, die manchmal ziemlich kurz angebunden sein konnte, etwas zu abrupt. Sie erinnerte Tedra daran, dass ihr Mock-II-Computer seine Berechnungen in der Regel auf gesicherte Tatsachen und Datensätze stützte. Gerüchte fielen jedoch nicht einmal ansatzweise in diese Kategorie. Martha hasste nichts mehr, als wenn sich eine ihrer Berechnungen als falsch herausstellte. Und auf der Basis von Gerüchten war diese Gefahr besonders groß. Deshalb formulierte Tedra ihre Frage noch einmal neu. »Wie sieht die allgemeine Einschätzung der Entfernung aufgrund der Gerüchte aus?« »Drei Monate für ein Handelsschiff, fünf Monate für einen Weltenentdecker.«
    »Drei Monate? Und das trotz Gaali-Antrieb? Für die einfache Strecke? Kein Mensch reist heute mehr so weit, ohne unterwegs ein paar Pausen einzulegen. Der Treibstoff stellt kein Problem mehr dar. Aber die Kommunikation ist nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor. Kriege können ausbrechen und binnen dreier Monate gewonnen oder verloren werden. Ganze Welten können in diesem Zeitraum spurlos verschwinden. Niemand möchte mehr so lange unterwegs sein, dass er seine Galaxie bei seiner Rückkehr vielleicht nicht wiedererkennt.«
    »Du weißt ja, wie verwöhnt Weltenentdecker inzwischen sind, Tedra. Die Centura Liga wäre nie entstanden, wenn die Entdeckungsreisenden der alten Schule solche Ansprüche gestellt hätten wie die jüngere Generation. Damals reiste man ja noch um ein Vielfaches langsamer als heute. Ein oder zwei Jahre im Weltraum nahm man gern in Kauf, wenn man dafür

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