Stern der Liebe ueber Kenia
Gläser, einen Kübel mit Eis und anderes Zubehör für den Sundowner, den traditionellen ersten Schluck Alkohol nach Sonnenuntergang. Nick entschied sich für Scotch, Shanna für einen Gin Tonic.
Zu Hause trank sie nur gelegentlich ein Glas Wein zum Essen, doch hier, mitten in Afrika, war ein Gin Tonic genau das Richtige.
Durstig probierte sie das erfrischende Getränk mit einem Schuss Limonensaft und genoss dabei die sanfte Brise auf ihrer Haut. Wenig später erschien auch Melanie. Ihr lächelndes Gesicht wurde von lockigem rotbraunem Haar gerahmt, und sie trug ein leuchtend blaues Kleid, in dem sie bezaubernd aussah. Sie war keine Schönheit, aber sie strahlte so viel Warmherzigkeit aus, dass man sie einfach gern haben musste.
Shanna stand auf, und sie umarmten sich. "Ich freue mich so, dass du doch noch kommen konntest", sagte sie. "Was machen die Kinder?"
"Mom hat die Rangen übernommen. Sie hat mich praktisch aus der Tür gedrängt." Schalkhaft sah Melanie Rand an. "Meine Mutter lässt dich grüßen.
Sie hat dir einen Kürbiskuchen gebacken, der noch im Koffer ist."
Rand wirkte überrascht, dann lächelte er, und seine Züge wurden weich.
"Danke. Kaum zu fassen, dass sie sich nach all den Jahren noch daran erinnert."
Shanna beobachtete ihn. So hatte er nur bei dem kleinen indischen Mädchen auf der Party gelächelt.
"Na klar. Sie hat doch immer einen gebacken, wenn du zu uns gekommen bist."
Eine Stunde später gingen alle ins Esszimmer, wo der Tisch festlich mit Blumen, Kerzen und kostbarem Porzellan gedeckt war. Shanna fühlte sich erleichtert, nicht mit Rand allein essen zu müssen, und genoss Nicks und Melanies Gesellschaft.
Die Speisen waren köstlich. Während des ganzen Mahls spürte Shanna, dass Rand sie immer wieder ansah. Ihm konnte nicht entgehen, wie gut sie sich mit Melanie und Nick verstand, wie nah sie sich standen.
Nach dem Kaffee zog Shanna sich höflich zurück, um Rand mit seinen Gästen allein zu lassen.
In ihrem Zimmer setzte sie sich an den Schreibtisch, schaltete den Laptop ein und rief die Datei für ihren Artikel auf, um das neu gesammelte Material einzugeben.
Es war bereits spät, als Shanna aufstand und sich zum Schlafengehen vorbereitete. Plötzlich klopfte es an der Tür. Zögernd ging Shanna öffnen.
Vor ihr stand Rand und sah sie kühl an.
"Ich muss mit Ihnen reden", sagte er.
4. KAPITEL
"Kommen Sie rein." Shanna wappnete sich. "Ich wollte auch mit Ihnen sprechen."
Rand lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete sie. "Sie scheinen sich mit Melanie bestens zu verstehen."
„Ja.“
"Wäre es möglich, dass Sie mit Nick direkt vor ihrer Nase ein Verhältnis haben und die naive, vertrauensvolle Seele davon nichts ahnt? So was soll's geben."
„Sicher. " Shanna wurde bewusst, dass sie nur ein dünnes Nachthemd trug.
"Und es gehört eine gute Portion Frechheit und Kaltschnäuzigkeit dazu, damit auf die Dauer davonzukommen."
"Klar." Shanna hatte zwar noch kein Verhältnis mit einem verheirateten Mann gehabt, schon gar nicht mit dem Ehegespons einer Freundin, aber es bedurfte keiner großen Fantasie, um zu wissen, dass man so etwas äußerst geschickt anstellen musste.
Rand schob die Hände in die Taschen. "Dann gibt's natürlich noch andere Möglichkeiten. Ich frage mich, wie Sie mir Ihre Beziehung zu Nick und Melanie erklären wollen."
"Ich schulde Ihnen überhaupt keine Erklärung." Empörung stieg in Shanna auf.
"Ich finde Ihr Verhalten unerhört", sagte sie und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
"Sie haben mich grundlos verdächtigt. Wie können Sie es wagen ... "
Shanna verstummte, als Rand lächelte.
"Aha", stellte er fest. "Sie sind also doch zu Gefühlsaufwallungen fähig. Ich hatte mich schon gefragt, was geschehen müsste, um Ihre eisern heitere Selbstbeherrschung zu erschüttern."
"Sie sind unerträglich." Shanna presste die Lippen zusammen. „Und jetzt tun Sie mir einen Gefallen, und lassen Sie mich in Ruhe."
„Erst wenn wir das hier geklärt haben. Nick hat Sie als seine Nichte vorgestellt, und das dürften Sie wohl auch sein."
„Ja. Wieso haben Sie das nicht geglaubt?"
"Weil es mir unwahrscheinlich erschien."
"Sie denken sehr zynisch."
Rands Miene blieb ausdruckslos. "Ich habe mich geirrt."
„Ja, das haben Sie. Nick ist Ihr Freund, und Sie glauben ihm. Hat er Sie je belogen?"
Gleichmütig zuckte Rand die Schultern. "Sie dürften genau wie ich wissen, dass er ein unverbesserlicher Playboy war. Bei keiner Frau hielt er es lange
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