Stern der Liebe ueber Kenia
dem Kopf und blickte zur Decke. "Na ja, falls es wirklich dazu kommen sollte, besteige ich ein Flugzeug und hebe ab", erklärte sie sorglos.
"Frei wie ein Vogel."
"Richtig." Sie drehte sich auf die Seite und sah Rand strahlend an. "Dann muss ich mir einen neuen Liebhaber suchen. Könnte interessant werden. Was meinst du? Einen Englischprofessor vielleicht oder einen Zahnarzt ... "
Rand rollte sich über sie und brachte sie mit seinen Lippen zum Schweigen.
"Sei still", brummelte er.
Erstickt lachend erwiderte Shanna: "Nur gut, dass ich noch keine Sehnsucht nach der Stadt habe."
Nur leise Furcht.
Was, wenn Rand sie wie bei Marina nie wirklich an sich heranließ? Wenn schließlich alles zerbrach?
Tapfer verdrängte Shanna die Angst und genoss die Berührungen seiner Hände und Lippen, während sie in eine Welt eintauchte, in der alles wunderbar war.
"Hast du Fotos von dir als Junge?" fragte Shanna Rand eines Abends. Sie hatte ihm eine Aufnahme von sich und ihrem Vater gezeigt, die sie besonders gern mochte.
"Irgendwo sicher."
Sie zuckte die Schultern. "Ich würde gern sehen, wie du damals ausgesehen hast. Besitzt du keine Fotoalben?"
"Alben nicht, aber eine Schachtel mit Fotos müsste irgendwo sein."
Keine Alben? Jeder hatte doch wenigstens ein Familienalbum.
"Darf ich sie mir mal ansehen?"
Rand zuckte die Schultern, seine Miene blieb ausdruckslos. "Mal sehen, ob ich sie finde."
Ihm war anzumerken, dass er darüber nicht glücklich war.
„Schon gut, lass nur", winkte Shanna gleichmütig ab. "Hat Zeit bis irgendwann."
Ihre Blicke hielten sich einen Moment lang fest. "Wie du willst."
Später, im Bett, hatte Shanna den Kopf auf Rands Brust gelegt. "Erinnerst du dich an Antonias Party?" Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, Rand mitzuteilen, was sie wusste.
"Was ist damit?"
„In ihrem Haus gibt es eine Wand mit alten Safariaufnahmen. Sicher hast du sie gesehen. Antonia hat mir ein Foto deiner Mutter gezeigt, das mit dem Leoparden."
Rand versteifte sich, sie bildete es sich nicht ein.
Als er nicht antwortete, sagte Shanna leise: "Irgendwie hatte ich geglaubt, sie sei tot."
"Sie lebt. Vor langer Zeit ist sie eines Tages weggegangen. Die Leute reden zu viel auf diesen Partys."
"Warum sprichst du nie von deiner Mutter?"
"Weil ich es nicht möchte."
"Hast du sie wieder gesehen, nachdem sie Kenia verlassen hatte?"
"Nein. Und ich wäre dir dankbar, wenn du künftig nicht mehr auf den Klatsch der Leute hören würdest, Shanna. "
Rand löste sich von ihr, stand auf und ging zum Fenster, um es weiter aufzustoßen. "Ist dir das zu kalt?"
Nicht die Nachtluft, hätte sie am liebsten gesagt.
"Nein, nein." Wieder stieg Furcht in ihr auf.
Das Leben mit Rand war einfach und wunderbar, solange sie ihn nicht auf Persönliches, die Vergangenheit oder seine Mutter ansprach. Aber er fragte sie auch nicht nach ihrem vergangenen Leben, als würde nur die Gegenwart zählen.
Er kehrte zu Shanna ins Bett zurück, und sie lagen schweigend da, Tut mir Leid, dass ich dich nach deiner Mutter gefragt habe", sagte sie endlich. „Es ist nur ... ich bin über den Verlust meiner eigenen Eltern bis heute nie so recht hinweggekommen." Sie zögerte, ehe sie weitersprach. "Ich wünschte, ic h könnte dich besser verstehen."
Rand tastete in der Dunkelheit nach ihr, und sie hielt seine Hand fest und drückte sie. Sanft zog er Shanna enger an sich und küsste sie.
Sie schloss die Augen und überließ sich seinen Liebkosungen.
Anfangs war sein Kuss zärtlich und suchend. Er nahm sich Zeit, ließ die Lippen zu ihrem Kinn, dem Hals, den Brüsten gleiten, berührte sie überall, streichelte sie, als wollte er sich jede Einzelheit ihres Körpers für immer einprägen.
Shanna war, als schwebte sie, sie erwiderte die Berührungen, fühlte, wie Verlangen sie durchströmte, gleichzeitig spürte sie in Rands Liebkosungen eines seltsame Traurigkeit - fast so etwas wie Wehmut.
Hinterher lag Shanna lange wach, während Rand neben ihr schlief.
Ihn zu lieben war das Einfachste, Natürlichste auf der Welt. Im Bett fühlte sie sich ihm so nah. In diesen Momenten gehörten sie zusammen, das fühlte Shanna mit jeder Faser ihres Seins, wenn sie in seinen Armen lag.
Doch dann wieder, in bestimmten Situationen während des Tages, brauchte sie ihn nur anzusehen, um eine gähnende Kluft zwischen ihnen zu fühlen, zu wissen, dass etwas nicht stimmte.
Shanna lauschte Rands Atemzügen und dachte an Marina, die Frau, die ein Jahr mit ihm gelebt hatte
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