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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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heranwuchsen. Doch es gab auch Ausnahmen, nach denen die Behörden ständig Ausschau hielten. Dem Company-Psychologen, der Bet untersucht hatte, war bei ihren ungewöhnlichen Intelligenzwerten ein leises Pfeifen entschlüpft. Dann besuchten Vertreter der Company Bets Eltern, und die Eltern erzählten ihr, sie würde bald weit weg an einen besseren Ort gebracht werden. Sie legten sie ins Bett, küssten sie, und als Bet erwachte, fand sie sich in einer Krippe der Company wieder, umgeben von anderen, meist viel jüngeren Kindern. Gewöhnlich fing die Company bei Fünfjährigen an, doch Bets Werte waren so eindrucksvoll gewesen, dass sie sich dafür entschlossen hatte, es einmal mit einer Achtjährigen zu versuchen.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde Bet von Liebe und Zuwendung beinahe erdrückt. Die Krippenmütter herzten und küssten sie, versorgten sie mit Spielsachen. Nur wenige Dinge wurden mit Strafen oder lauten Worten geahndet. Trotzdem traute Bet den Müttern nicht eine Sekunde über den Weg. Da sie schon sehr früh gelernt hatte, sich still zu verhalten, nur dann etwas zu sagen, wenn jemand fragte, und immer das zu tun, was man von ihr verlangte, bemerkte es niemand Bet brauchte ziemlich lange, bis sie herausfand, was sie so beunruhigte. Es waren die anderen Kinder – ihre Spielkameraden.
     
    Sten schob sich neben Bet und blickte in die Lagerhalle hinunter. Es sah genauso aus wie in Orons Modell. Überall türmten sich Paletten und Verpackungsröhren auf, in denen sich alles mögliche befand, von Kleidung bis zu Luxuslebensmitteln für die Techs und Manags. Einen solchen Ort bekam normalerweise kein Mensch je zu Gesicht, da sämtliche Funktionen und Arbeiten von Robotern ausgeführt wurden, angefangen von kleinen Inventargehilfen bis hin zu riesenhaften, fast hirnlosen Gabelstaplern.
    Bet und ein anderer Delinq sahen sich nach dem Alarmsystem um.
    Oron war mit ihm den Plan genau durchgegangen und hatte ihn um Vorschläge gebeten.
    »Nein, Sten«, sagte er, nachdem er zugehört hatte. »In dieser Richtung … gibt es keinen … Fluchtweg. Sieh mal.«
    Seine Finger zeichneten die Linien der Zeichnung des Lagerraums nach.
    »Blockiere die Ausgänge mit Paletten. Doch auch dann, wenn du weißt, dass sie versperrt sind, musst du immer damit … rechnen, dass jemand durchbricht. Darauf musst du … vorbereitet sein. Du musst immer eine andere …«
    Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »Taktik … Als Delinq muss man taktisch denken. Auch wenn dein Plan … perfekt ist, musst du davon ausgehen, dass er … fehlschlagen kann. Du darfst niemals in eine Situation geraten, aus der es keinen … Ausweg mehr gibt.«
    Sten nickte. Oron zeigte ihm, wie man sich am besten den Rücken freihielt.
    »Wir legen hier einen Hinterausgang an … stellen hier Posten auf … und hier.«
    Bet hatte die erste Alarmvorrichtung gefunden und außer Betrieb gesetzt. Ein anderer Delinq schraubte bereits den Lüftungsfilter los. Ein Seil glitt nach unten und wenige Augenblicke später standen sie auf dem Boden der Lagerhalle.
    Bet winkte Sten heran, damit er mit ihr zu einem Computerterminal hinüberging. Die drei anderen Delinqs suchten nach weiteren Alarmanlagen.
    »Wir dürfen keinen Hinweis darauf zurücklassen, dass wir hier gewesen sind«, flüsterte sie.
    Ihre Finger huschten über die Tastatur. Zuerst rief sie das SICHERHEITSVORKEHRUNGEN-Programm auf und wies den Menschendetektor an, ihre Anwesenheit zu ignorieren. Dann rief sie das WARENVERZEICHNIS auf. Sie sah es sich aufmerksam an, machte sich einige Notizen und änderte die Liste sorgfältig.
    »Wir dürfen nur diese Artikel mitnehmen. Niemand wird sie vermissen.«
    Sie gab den anderen Delinqs ein Zeichen, und sie machten sich daran, die Beute einzusammeln.
    Gerade als einer der Delinqs die letzte Kiste zum aufgestapelten Diebesgut neben dem offenen Schacht schleppte, hörten sie ein leises Quietschen. Als es lauter wurde, gingen alle rasch in Deckung.
    Mit ausgestreckten Fühlern kam der Sicherheitsrobot um die Ecke; er suchte nach Anzeichen von menschlichem Leben. Die Delinqs hielten den Atem an, als die Fühler in der Luft herumfuchtelten. Endlich zog der Robot sie wieder ein und rollte in Richtung Ausgang.
    Plötzlich kam er quietschend zum Stehen. Einer der Delinqs stöhnte leise auf. Er hatte eine Kiste mitten im Weg stehen lassen, als er in Deckung ging. Das Summen des Sicherheitsrobots wurde etwas lauter. Ein Betäubungsknüppel schnellte hervor, und die Sensoren

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