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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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wahrhaft übertroffen. Es kam allen so logisch vor. Allen, mit Ausnahme der Gardisten. War ja auch logisch. Es gab Kugeln, also bauten sie kugelsichere Westen.« Lanzotta blickte in die Runde seines gebannt lauschenden Publikums, als erwartete er eine Frage. Doch keiner war so einfältig.
    »Ich will jetzt nicht erklären, was eine Kugel war«, sagte Lanzotta, »außer, dass es sich dabei um ein Projektil handelte, das einem ein ebenso großes Loch reißen konnte wie die Willygun. In gewisser Hinsicht war es sogar schlimmer.«
    So, wie Lanzotta grinste, wusste Sten, dass er damit eigentlich schlimmer meinte.
    »Je größer die Kugeln wurden, umso mehr packten die Techs auf die Schutzkleidung. Bis wir schließlich mit diesem Anzug gegen alles gerüstet waren. Laser, Atombomben, biologische Waffen, Null-Bomben, egal was – wir waren so gut wie unverwundbar.«
    Sten betrachtete den Anzug ganz genau, er wollte herausfinden, wo der Haken an der Sache lag.
    »Vor ungefähr fünfzig Jahren hatte ich das große Vergnügen, diesen Anzug im Einsatz zu testen. Ich und zweitausend andere meiner Waffenbrüder.«
    Lanzotta lache. Jetzt hingen die Rekruten wie gebannt an seinen Lippen. Sollten sie mitlachen? Offensichtlich war Lanzotta der Ansicht, dass er einen Witz losgelassen hatte. Doch Carruthers und Halstead standen mit unbewegten Gesichtern neben ihm. Sie fanden es nicht lustig. Lanzotta setzte ihrer Qual ein Ende, indem er nichts bemerkte und einfach fortfuhr.
    »Unser Befehl lautete, eine Rebellion auf einem gottverdammten Planeten namens Moros niederzuwerfen. Unsere Truppen waren mit der modernsten Ausrüstung ausgestattet, die die militärische Forschung zu bieten hatte, darunter auch mit diesen brandneuen Kampfanzügen.«
    Sten betrachtete den Anzug noch genauer. Es war das größte Ausrüstungsstück auf dem Regal, das nicht auf Ketten lief. Der Anzug war mit Röhren und Kabeln und Minividschirmen ausgestattet, und überall waren Regler und geheimnisvolle Ausbuchtungen zu sehen. Er sah aus, als wiege er fünfhundert Kilo und könne nur mit einer ganzen technischen Hilfsmannschaft vorwärtsbewegt werden.
    »Ich liebe diesen Anzug«, sagte Lanzotta. »Er kann alles. Er wird von AM 2 und künstlichen Muskeln angetrieben. Jeder, der da drinsteckt, ist dreißigmal stärker als ein normaler Mensch. Eine kleine Kompanie könnte in diesen Anzügen mitten durchs feindliche Feuer marschieren, ganz egal, was die auf sie abfeuern. Er widersteht so gut wie allem, und man kann sogar mehrere Monate ohne äußere Versorgung darin leben.«
    Voller Bewunderung schüttelte Lanzotta den Kopf.
    »Natürlich hatte niemand daran gedacht, die Eingeborenen auf Moros darüber zu informieren. Ihnen erzählte man nur, was für wilde und unerschrockene Krieger wir seien. Sie kannten nicht einmal das Wort Technologie, was hätten sie sich also dabei denken sollen?
    Wir landeten, und sie rannten in den Dschungel. Wir verfolgten sie unter dichtem Beschuss von zumeist Speeren und Blasrohren und verbrannten ihre Dörfer. Eines Tages hatten sie keine Lust mehr, ewig davonzulaufen.«
    Lanzotta lachte erneut auf. Inzwischen waren Sten und die anderen so von der Geschichte gefesselt, dass es ihnen gar nicht mehr auffiel.
    »Was sie herausfanden, war folgendes: Jawohl, wir waren große starke Soldaten mit der Feuerkraft eines kleinen Panzers. Aber wir konnten uns nicht besonders gut bewegen. Und wir waren von unserer gewohnten Umgebung abgeschnitten. Also dachten sie sich diesen einfachen, aber wirkungsvollen Trick aus.
    Sie buddelten tiefe Gruben, tarnten sie gut und flohen dann vor unserem Angriff. Natürlich stürzten viele von uns in die Löcher. Rings um die Gruben waren Netze gespannt, die uns zusammenschnürten.«
    Lanzotta lachte nicht mehr.
    »Und während wir versuchten, uns aus den Netzen zu befreien, kamen sie wieder herbeigerannt und stießen lange, dicke Speere durch die Abfallöffnung des Anzugs. Diese Speere machten große, hässliche Löcher in die Soldaten im Inneren des Anzugs.
    Natürlich wurden so die Exkremente in die Wunden getragen. Die Wunden eiterten so stark, dass die Sanipacks vereisten – und viele von uns bei lebendigem Leib verfaulten.«
    Lanzotta schüttelte den Kopf.
    »Bei diesem Einsatz verloren wir zwei Drittel der Gardisten. Noch mehr bei einer zweiten Landung. Schließlich bestand die einzige Lösung darin, den Planeten zu zerstäuben, sich zurückzulehnen und zuzuschauen, wie Moros verglühte.« Lanzotta tätschelte

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