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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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lange halten konnte, könnte sein, daß sie in Anfangsstadien unserer ersten Zivilisationen tatsächlich funktioniert hat.«
    Danchekker verschluckte sich an dem Bissen, den er gerade kaute und verfärbte sich deutlich. »Was? Das ist doch lächerlich! Wollen Sie damit vielleicht andeuten, daß die Gesetze der Physik, die die Funktion des Universums bestimmen, sich innerhalb der letzten Jahrtausende geändert haben könnten?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich sage nur...«
    »Eine derart absurde Theorie habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Diese ganze Angelegenheit ist auch so schon kompliziert genug, ohne daß Sie versuchen, mit Hilfe von Astrologie, Gedankenübertragung oder irgendeinem anderen Unsinn, der vielleicht in Ihrem Kopf herumspukt, Erklärungen zu finden.« Danchekker sah sich ungeduldig um und seufzte. »Es würde wirklich viel zu lange dauern, Ihnen den Grund dafür zu erklären, wenn Sie nicht in der Lage sind, zwischen Naturwissenschaft und den Banalitäten zu unterscheiden, die Jugendmagazine verbreiten. Nehmen Sie mein Wort dafür, Sie verschwenden Ihre Zeit – und meine auch, wenn ich das noch sagen darf.«
    Heller konnte nur mühsam die Ruhe bewahren. »So etwas wollte ich nicht andeuten.« Ein etwas schärferer Ton hatte sich in ihre Stimme eingeschlichen. »Wenn Sie mir vielleicht freundlicherweise zwei Minuten lang zuhören möchten.« Danchekker sagte nichts, sondern aß weiter und sah sie skeptisch über den Tisch hinweg an. Sie sprach weiter: »Überlegen Sie sich doch einmal die Situation. Die Jevleneser haben nie vergessen, daß sie Lambier und wir Cerier sind. Sie betrachten die Erde noch immer als Rivalen, und das haben sie schon immer getan. Diese Leute sind nun nach Thurien gebracht worden, wo sie das Beste aus der Gelegenheit gemacht haben und sich die ganymedische Technologie aneigneten, während die Rivalen auf der Erde durch das Erscheinen des Mondes wieder in die Startposition zurückgeworfen wurden. Sie haben die Überwachungsoperation unter ihre Kontrolle gebracht, und inzwischen besitzen sie wahrscheinlich ihr eigenes Sofort-Transportsystem, mit dem sie Schiffe und andere Objekte durch die Galaxis schicken können, weil sie ihren eigenen unabhängigen Computer, JEVEX, und ihren eigenen unabhängigen Planeten besitzen. Außerdem haben sie eine menschliche Gestalt – von ihrem Äußeren her sind sie von ihren Rivalen nicht zu unterscheiden.« Heller lehnte sich zurück und sah Danchekker erwartungsvoll an, als solle er sich den Rest selbst zusammenreimen. Er hielt seine Gabel auf halbem Wege zum Munde an und starrte sie ungläubig an.
    »Sie hätten Magie und Wunder zum Funktionieren bringen können«, sprach Heller nach einigen Sekunden weiter.
    »Sie hätten ihre eigenen... na, sagen wir mal Agenten...
    schon ganz früh in unserer Urgeschichte in unserer Zivilisation einschleusen können und sie vorsätzlich Glaubens-systeme richten lassen, die wir noch immer nicht ganz überwunden haben – Systeme, mit denen garantiert sichergestellt wurde, daß es sehr, sehr lange dauern würde, bis die Rivalen die Naturwissenschaft entdeckten und Technologien entwickelten, die sie zu einem Gegner machen würden, über den man sich Gedanken machen muß. In der Zwischenzeit haben die Jevleneser eine Menge Zeit her-ausgeschunden, in der sie ihr eigenes System von Welten aufbauen, JEVEX ausweiten, noch mehr ganymedische Technologie übernehmen und weiß Gott was sonst noch anstellen konnten.« Sie lehnte sich zurück, breitete ihre Hände aus und sah Danchekker voller Erwartung an. »Was halten Sie davon?«
    Es schien eine lange Zeit zu vergehen, während der Danchekker sie wortlos anstarrte. »Unmöglich«, erklärte er schließlich.
    Endlich riß Heller der Geduldsfaden. »Warum? Was haben Sie denn gegen die Theorie?« fragte sie. »Tatsache ist, daß irgend etwas die Entwicklung auf der Erde behindert hat. Meine Theorie erklärt das, und das kann man von dem, was Sie vorbringen, nicht behaupten. Die Jevleneser hatten die Mittel und das Motiv, und diese Antwort paßt zu den Fakten. Was wollen Sie denn noch? Ich dachte, in der Naturwissenschaft sollte man sich zumindest ein offenes Ohr bewahren.«
    »Zu weit hergeholt«, gab Danchekker zurück. Er verfiel in offenen Sarkasmus. »Ein weiteres Prinzip der Naturwissenschaft, das Sie anscheinend übersehen haben, besagt, daß jeder versuchen sollte, seine Hypothesen durch Experimente zu stützen. Ich habe zwar keine Ahnung, wie Sie

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