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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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dauert, bis IBM so etwas auf den Markt bringt?«
    Hunt stand auf und begann, in dem Raum auf und ab zu gehen. Er bemerkte dabei beiläufig, daß seine Zigarette keine Asche zu bilden schien, die er hätte abstreifen müssen. Er kam zu dem Entschluß, daß es sich hier um etwas wie eine Befragung handelte. Die Lage auf der Erde von heute hatte die Thurier offensichtlich verwirrt, und aus irgendeinem Grund war es ihnen wichtig herauszubekommen, was wirklich los war. Wenn das der Fall war, hatten sie sich damit jedenfalls beeilt. Vielleicht war Hunts Erlebnis eine Schocktherapie gewesen, mit der garantiert ehrliche Antworten herausgeholt wurden. Dafür war der opti-male Augenblick gewählt worden, als er völlig unvorbereitet und zu desorientiert gewesen war, um sich etwas aus-zudenken. Funktioniert hatte es auf jeden Fall, dachte er grimmig.
    »Ich habe gefragt, wo du bist, und daraufhin hat mich VISAR durch eine Tür und einen Gang entlanggeführt, und da bin ich«, schloß Lyn.
    Hunt wollte gerade noch etwas sagen, als das Telephon klingelte. Er sah sich um und bemerkte es zum erstenmal.
    Es handelte sich um die Standardausführung eines Daten-Terminals für den Hausgebrauch, der so natürlich zu der Umgebung paßte, daß er ihn vorher einfach nicht registriert hatte. Wieder ertönte das Rufzeichen.
    »Du solltest vielleicht besser Antwort geben«, schlug Lyn vor.

    Hunt ging in die Ecke, zog sich einen Stuhl her, setzte sich vor das Terminal und drückte den entsprechenden Knopf, um das Gespräch anzunehmen. Seine Kinnlade sank ungläubig herab, und er starrte verblüfft auf das Gesicht des Kontrolloffiziers von McClusky.
    »Dr. Hunt«, sagte der Offizier in einem erleichtert klin-genden Tonfall. »Das ist nur eine Routineüberprüfung, ob auch alles in Ordnung ist. Sie alle sind ja jetzt schon eine ganze Weile da drinnen. Irgendwelche Probleme?«
    Hunt schien lange zu nichts anderem in der Lage zu sein, als ihn verständnislos anzustarren. Er hatte bisher noch nie etwas davon gehört, daß es möglich wäre, von der realen Welt aus in Halluzinationen hineinzutelefonieren. Das mußte auch zu der Halluzination gehören. Was aber sollte man zu einem eingebildeten, nur in einer Halluzination vorhandenen Kontrolloffizier sagen? »Wie stehen Sie mit uns in Verbindung?« brachte er endlich heraus und schaffte es dabei nur mit Mühe, seine Stimme fast normal klingen zu lassen.
    »Vor einer Weile haben wir von dem Flugzeug einen Funkspruch erhalten, in dem es hieß, wir könnten einen gebündelten Strahl mit niedriger Energie direkt darauf werfen«, antwortete der Offizier. »Das haben wir auch getan und abgewartet, aber als nichts kam, dachten wir, wir würden vielleicht besser versuchen, Sie anzurufen.«
    Hunt schloß einen Augenblick die Augen und öffnete sie dann wieder, um Lyn von der Seite anzusehen. Sie verstand es auch nicht. »Meinen Sie damit, daß das Flugzeug noch da draußen steht?« fragte er und sah wieder auf den Schirm.
    Der Offizier sah ihn verwirrt an. »Aber... sicher... Ich sehe es aus dem Fenster direkt vor mir.« Pause. »Sind Sie sicher, daß da drinnen alles in Ordnung ist?«
    Hunts Verstand wollte nicht mehr funktionieren, und er lehnte sich hölzern zurück. Lyn trat an ihm vorbei und stellte sich vor den Schirm. »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie. »Hören Sie mal, im Augenblick sind wir etwas beschäftigt. Könnten Sie vielleicht in ein paar Minuten zurückrufen?«
    »Wir wollten nur Bescheid wissen. Okay, wir können uns dann später unterhalten.« Der Kontrolloffizier verschwand vom Schirm.
    Lyns Fassung verschwand mit dem Bild. Sie sah auf Hunt herab und war zum erstenmal, seit sie den Raum betreten hatte, deutlich besorgt und verängstigt. »Es steht noch da draußen...«, sagte sie mit unsicherer Stimme und bemühte sich offensichtlich, nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. »Vic – was ist hier eigentlich los?«
    Hunt sah sich mit finsterem Blick in dem Raum um, denn die Empörung, die er die ganze Zeit unterdrückt hatte, stieg wieder in ihm hoch. »VISAR«, sagte er, einer Eingebung folgend. »Können Sie mich hören?«
    »Ich bin hier«, antwortete die vertraute Stimme.
    »Das Flugzeug, das in McClusky gelandet ist – es ist noch immer da. Das habe ich gerade am Telephon erfahren.«
    »Ich weiß«, meinte VISAR. »Ich habe den Anruf durch-gestellt.«
    »Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, daß Sie uns erklären, was hier eigentlich los ist, zum Teufel?«
    »Die Thurier

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