Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Waffe, die er fest auf den die Gruppe anführenden Ganymeder gerichtet hatte. Mit der freien Hand winkte er die anderen hinter sich mit einer entschiedenen, herrischen Geste vor. Einige postierten sich zu seinen beiden Seiten, während die anderen sich in gedeckte Positio-nen zwischen den Ruinen in der Nähe zurückzogen, von denen aus sie die Fremden im Auge behalten konnten. Er war größer als die anderen und breit gebaut. Die Lippen hinter der Sichtplatte seines Helms waren drohend hochge-zogen, so daß seine weißen Zähne sichtbar wurden und einen auffälligen Kontrast zu den dunklen Bartstoppeln auf seinem Kinn und seinen Wangen bildeten. Aus dem Lautsprecher war eine fremdartige Sprache zu hören. Obwohl die Bedeutung der einzelnen Worte unklar blieb, war der bedrohliche und herausfordernde Tonfall unverkennbar.
    »Unsere Überwachungsmethoden waren damals noch nicht so umfassend«, kommentierte Calazar. »Die Sprache war uns unbekannt.«
    In der Szene vor ihnen antwortete der Anführer der Ganymeder in seiner eigenen Sprache. Er verließ sich offensichtlich darauf, daß seine Gesten und sein Tonfall seine friedlichen Absichten zeigen würden. Im Verlauf des Wortwechsels lockerte sich die Spannung etwas. Schließlich senkte der riesige Mensch seine Waffe, und die anderen tauchten langsam wieder aus ihren Verstecken auf. Er bedeutete den Ganymedern durch eine Handbewegung, ihm zu folgen, und als die Reihen hinter ihm sich öffneten, um den Weg freizugeben, drehte er sich um und führte die Ganymeder auf den inneren Eingang zu.
    »Das war Koriel«, sagte Garuth.
    Hunt hatte das bereits vermutet. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich erleichtert.
    »Er hat es geschafft!« hauchte Danchekker. Die Freude stand ihm auf dem Gesicht geschrieben, und er schluckte deutlich. »Er hat Gorda tatsächlich erreicht. Das... das freut mich wirklich.«
    »Ja«, sagte Garuth, der von Hunts Gesicht die Frage ablas, die er noch stellen wollte. »Wir haben das Logbuch des Schiffs genau durchgesehen. Sie sind zurückgekehrt, aber Koriels Begleiter war schon tot. Sie haben ihn so zurückgelassen, wie sie ihn gefunden haben. Andere allerdings konnten sie noch retten, die unterwegs zurückgeblieben waren.«
    »Und danach?« fragte Danchekker. »Wir haben uns oft gefragt, ob Koriel zu denen gehört hat, die schließlich die Erde erreicht haben. Jetzt sieht es so aus, als wäre das gut möglich gewesen. Wissen Sie vielleicht zufällig, ob es zutrifft?«
    Calazar rief als Antwort ein weiteres Bild ab. Es zeigte eine Siedlung, die aus ungefähr einem Dutzend tragbarer Gebäude von unbekannter Konstruktion bestand und vor einem Hintergrund von halbtropischem Wald und undeutlich in der Entfernung aufragenden Bergen an einem Flußufer stand. An einer Seite waren Vorräte in Kisten, Fässern und anderen Behältern aufgestapelt. Eine Menge von ungefähr zwei- oder dreihundert Personen war im Vordergrund versammelt – menschliche Gestalten, die hauptsächlich mit einfachen, aber strapazierfähigen Hemden und Hosen bekleidet waren und von denen viele Waffen in Holstern an der Hüfte oder geschultert trugen.
    Vor ihnen stand riesig, breitschultrig und mit dichten schwarzem Haar Koriel mit ernstem Gesicht und hatte sei-

    ne Daumen locker in seinen Gürtel eingehängt. Zwei Unterführer standen zu seinen beiden Seiten zwei Schritte hinter ihm. In der Menge hoben sich einige Arme zum Ab-schiedsgruß.
    Dann begann die Szene zurückzufallen und sich zu neigen. Die Siedlung wurde schnell immer kleiner und verlor sich in einem Teppich von Baumwipfeln, die wiederum immer undeutlicher wurden, bis sie nur noch als ver-schwommener grüner Fleck in einem Flickenteppich aus Farben auszumachen waren, als der Maßstab sich reduzierte und an der Seite her immer mehr von der umliegen-den Landschaft zu sehen war. »Der letzte Blick auf die Erde beim Abflug des Schiffes nach Thurien«, sagte Calazar.
    Eine Küste, die man als Teil des Roten Meers erkennen konnte, erschien im Bild, wurde immer kleiner und fügte sich in eine Landschaft des Mittleren Ostens ein, die den Zuschauern vertraut war, obwohl sie am Rand perspekti-visch verzerrt wurde. Schließlich erschienen die Randzo-nen des Planeten selbst, wobei die Krümmung schon deutlich sichtbar war.
    Sie sahen lange schweigend zu. Schließlich murmelte Danchekker: »Das muß man sich vorstellen... die gesamte menschliche Rasse hat mit dieser winzigen Handvoll begonnen. Nach allem, was sie durchgemacht hatten,

Weitere Kostenlose Bücher