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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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auf dem Billardtisch, der auf der anderen Seite des Zimmers stand. Eine weitere Gelegenheit zum Sündigen, wie Tom voller Empörung feststellte.
    »Fegen Sie die Papiere einfach beiseite«, setzte Broderick hinzu. »Einen Drink? Ach, ich vergaß. Sie trinken ja nicht.« Ungerührt goß er sich nach. »Sehen wir doch mal, was Ihr Bischof zu sagen hat.«
    Als er sich mit Brief und Glas in seinem Büro niedergelassen hatte, kam Victor zur Tür herein.
    »Guten Tag, Reverend.« Er legte Austin einige Briefe auf den Schreibtisch. »Ein Viehhüter hat Post mitgebracht. Ein Brief von Harry ist auch dabei …«
    »Dann mach ihn doch auf! Allmächtiger, was schreibt er denn? Was tut sich da unten?«
    Victor öffnete den Brief und überflog ihn rasch.
    »Etwas über die Gesetze?«
    »Nein, er schreibt von seinem Haus … sie denken daran, anzubauen. Und etwas von einem Ball im Parlamentsgebäude … und Connies Dad geht in den Ruhestand …«
    Austin schnappte sich den Brief, las ihn rasch durch und warf ihn auf den Tisch. »Das ist doch mal wieder typisch! Er soll nicht den Partylöwen mimen. Ich müßte den Trottel eigentlich wieder herholen und ein paar Jahre als Viehhüter schuften lassen. Würde ihn vielleicht zur Vernunft bringen.«
    Billings lauschte der Tirade mit der bösen Vorahnung, daß von Broderick in dieser Stimmung wohl kaum Großzügigkeit zu erwarten war.
    »Reg dich nicht so auf«, sagte Victor. »Der Arzt hat gesagt, du sollst es langsam angehen lassen. Du warst schon den ganzen Tag auf der Weide …«
    »Sag mir gefälligst nicht, was ich zu tun habe! Du schreibst Harry, daß wir keinen Gesellschaftsklatsch mehr hören wollen; wir brauchen tagtägliche Berichte über dieses Gesetz, wer dafür ist und wer dagegen, so etwas. Nackte Zahlen!«
    »Wenn es ein Problem gäbe, würde er es in seinem Brief erwähnen. Ich schätze, das Gesetz ist so gut wie gestorben. Das Parlament hat Wichtigeres zu tun.«
    »Was denn zum Beispiel?« brüllte Broderick, zerknüllte den Brief und warf ihn Victor hin. »Sagt er uns vielleicht mal, was sich sonst noch so im Parlament tut? Oder geht er nur zum Schlafen hin?«
    »Ich sag’s ihm«, seufzte Victor. »Vergiß nicht, heute abend mußt du zum Essen erscheinen. Es ist unser Hochzeitstag, und Charlotte hat eine ganz besondere Dinnerparty geplant, mit Champagner und so.«
    Billings erschauderte. Offensichtlich würden er und Amy einen weiteren alkoholisierten Abend mit diesen Menschen ertragen müssen. Vielleicht konnte er darum bitten, daß man ihnen das Essen auf dem Zimmer servierte.
    Der Sohn verschwand, und Broderick wandte seine Aufmerksamkeit wieder ihm zu. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, der Bischof.« Er las den Brief sorgfältig durch.
    »Scheint in Ordnung zu sein.«
    Billings sprang auf und übergab ihm einen selbstverfaßten Brief des Inhalts, daß sie die unten genannten Jungen am nächsten Morgen in ihrem Wagen mitnehmen und dem Bischof persönlich übergeben würden.
    Gleichzeitig ließ er sich lang und breit über die Vorzüge einer sauberen Umgebung, von Englischunterricht, Gebeten und einer Berufsausbildung aus.
    »Berufsausbildung? Das ist gut.« Broderick holte sein Scheckbuch heraus. »Ich habe darüber nachgedacht. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich bisher weder von Ihrer Kirche noch von Ihrem Bischof je etwas gehört. Ich möchte Sie nicht beleidigen, aber immerhin nehmen Sie drei kleine Kinder von hier mit. Sie sollten in gute Hände kommen. Daher verlange ich, daß Ihr Bischof ein Treuhandkonto auf die Namen dieser Jungen eröffnet. Wer war es doch gleich? Bobbo, Jagga und der kleine Doombie. Das Geld ist für sie bestimmt.«
    »Das ist wirklich nicht nötig«, wehrte Billings ab. »Für sie wird gesorgt.«
    »Aber Sie sagten doch, daß ihr Unterhalt und die Arbeit der Laienhelfer Geld kosten.«
    »Das stimmt. Deshalb ist es besser, alle Spenden zusammenzufassen, damit der Bischof sie angemessen verteilen kann, Mr. Broderick.«
    »Mag sein, aber ich möchte sichergehen, daß diese Kinder nicht als Fälle für die Fürsorge gelten. Immerhin stammen sie aus Springfield. Ihr Bischof kann die Kinder mit diesem Geld unterstützen, und wenn ich das nächste Mal nach Brisbane komme, werde ich sie besuchen und mich persönlich von ihrem Wohlergehen überzeugen. Hier ist ein Scheck über dreihundert Pfund, hundert pro Kind, und es soll für Unterkunft, Kleidung und andere lebensnotwendige Dinge ausgegeben werden. Sind Sie damit

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