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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Ziel in den Hyperraum zu gehen.
    Doch noch bevor wir uns entschieden hatten, unterbrach uns Eet mit der Nachricht, daß unser Passagier bei Bewußtsein war.
    »Überlassen wir die Entscheidung ihm«, sagte ich. »Die Zakather kennen sicher einen Planeten in der Nähe. Und von dort aus können wir ihn in seine Heimat bringen. Das ist für alle das beste …«
    Aber ich war nicht sicher, daß der schwerverletzte Fremde uns führen konnte. Andererseits brachte mir eine Rückkehr nach Lylestane vermutlich Schwierigkeiten. Wenn der Zakather unterwegs starb und wir mit einem Toten im Hafen ankamen, würde uns kein Mensch die Geschichte mit dem Überfallenen Lager glauben. Man konnte sogar sagen, daß wir den Überfall verübt hätten. Je tiefer ich mich in dieses Labyrinth quälte, desto düsterer wurde meine Stimmung. Nichts war mir geglückt, seit ich den Leitstein aus dem verborgenen Fach im Büro meines Vaters geholt hatte. Im Gegenteil – jeder Schritt führte mich weiter ins Unheil.
    Eet schoß wie der Blitz die Leiter hinunter. Als wir nachkamen, kauerte er bereits am Kopfende des provisorischen Bettes, das wir für den Fremden aufgeschlagen hatten. Der Zakather wandte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete den Mutanten mit seinem gesunden Auge. Daß sie in telepathischer Verbindung miteinander standen, war klar. Aber ich konnte die Unterredung nicht mitverfolgen, da sie sich auf einer fremden Wellenlänge abspielte.
    Als ich hinter Eet trat, sah der Zakather auf.
    »Zilwrich dankt dir, Murdoc Jern«, dachte er kraftvoll. »Das kleine Geschöpf hier sagte mir, daß du die Sprache der Gedanken verstehst.
    Wie kam es, daß du die Ausgrabungsstelle erreichtest, kurz bevor mich das Leben verließ?«
    Ich antwortete in der Einheitssprache, damit auch Ryzk uns verstehen konnte, und erzählte in knappen Worten, was sich zugetragen hatte.
    »Es ist gut, daß du uns warnen wolltest. Nur schade für meine Gefährten, daß du so spät kamst.« Auch er benutzte jetzt die Einheitssprache. »Ja, sie hatten es auf die Grabesbeigaben abgesehen. Es ist ein reicher Fund – Überreste einer Zivilisation, die uns bis dahin unbekannt war. Es geht also nicht nur um den Wert der geraubten Stücke an sich, sondern um das Wissen!« Er betonte das letzte Wort besonders stark. »Sie werden die Schätze an Sammler verkaufen, die sie zum eigenen Genuß verstecken. Und dabei geht das Wissen verloren.«
    »Sie wissen, wohin die Sachen gebracht werden?« fragte Eet.
    »Nach Waystar. Der Name ist also doch keine Legende. Sie haben einen Kontaktmann dort, der ihnen die Schätze abkaufen will. Wir müssen versuchen, herauszubringen, wer diesen Stit-Käfern die Fundstelle verraten hat. Wohin bringt ihr mich jetzt?« Er hatte ganz plötzlich das Thema gewechselt.
    »Wir haben von hier aus nur die Koordinaten nach Lylestane. Sollen wir Sie dort absetzen?«
    »Nein!« Die Antwort klang scharf. »Damit verlieren wir wichtige Zeit. Ich bin verletzt, das stimmt, aber ein Körper heilt, wenn der Wille hilft. Ich darf die Spur nicht verlieren.«
    »Sie sind in den Hyperraum übergewechselt. Wir können sie nicht verfolgen.« Ryzk schüttelte den Kopf. »Und die Koordinaten von Waystar sind das bestgehütete Geheimnis der ganzen Galaxis.«
    »Ein Gehirn kann eine Sperre besitzen, doch jede Sperre lockert sich, wenn ein Überschwang an Gefühlen herrscht. Als ich halbtot in meiner Ecke lag, kam einer der Dungfresser herein und sah zu seinem Zorn, daß nichts Wertvolles mehr übriggeblieben war. In seinem Gehirn entdeckte ich die Koordinaten von Waystar.«
    »Nein!« Ich verstand sofort, was er vorhatte. »Vielleicht könnte sich die Flotte einen Weg bahnen. Wir sind zu schwach.«
    »Wir können uns unterwegs Listen ausdenken«, erwiderte Zilwrich.
    Ich stand auf. »Geben Sie uns die Koordinaten Ihrer Heimatwelt. Wir setzen Sie dort ab, und Sie können die Patrouille verständigen. Es ist eine Aufgabe für sie.«
    »Es ist alles andere als eine Aufgabe für die Patrouille«, konterte er. »Sie würde die Flotte alarmieren, und die Flotte würde alles mit Lasern vernichten. Auch den Schatz. Vier Wesen können mit etwas Geschick mehr als eine ganze Flotte ausrichten. Ich gebe euch nur die Koordinaten von Waystar.«
    Ich wollte scharf widersprechen, aber Eet kommandierte: »Mache mit! Es lohnt sich.«
    Und ich ließ mich überreden, obwohl ich genau wußte, daß das Unternehmen Wahnsinn war.

 
10
     
    Es war ein so verrückter Plan, daß ich fast den

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