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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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abzugeben. Und dann …
    Doch an diesem Punkt unterbrach ich meine Spekulationen. Ich sah jetzt noch keine Möglichkeit, den geraubten Schatz wieder von Waystar wegzuholen. Das konnte man erst planen, wenn man den Aufbau der Station kannte.
    Konnte man erst planen …
    Ich war völlig verrückt. Hywel Jern war nun seit mehr als drei Planetenjahren tot. Und sein Tod, der sicher von der Gilde befohlen worden war, hatte sich in der Galaxis herumgesprochen. Es mußte so sein, denn er war zu berühmt gewesen.
    »Berichte können immer wieder einmal falsch sein.« Das war Eet.
    »Aber nicht, wenn die Gilde für den Tod eines Mannes verantwortlich ist«, erwiderte ich, aus meinen Träumen aufgeschreckt.
    Ich hatte Hywel Jern immer zu meinem Vorbild gemacht. Wäre es mir möglich, eine Zeitlang Hywel Jern zu verkörpern! Das Risiko eines solchen Betrugs wäre enorm. Aber mit Eet und seinen Esperkräften …
    »Ich fragte mich schon, ob du von selbst daraufkommen würdest«, meinte der Mutant trocken.
    »Was soll das alles?« Ryzk sah mich wütend an. »Sie haben einen Plan, nach Waystar einzudringen?«
    Aber ich beachtete ihn nicht, sondern wandte mich an Eet. »Es geht nicht. Sie müssen wissen, daß Jern tot ist.«
    »Wer ist Jern, und was hat sein Tod mit unserem Unternehmen zu tun?« wollte Ryzk wissen.
    »Hywel Jern war ein berühmter Schätzer der Gilde und mein Vater«, sagte ich nüchtern. »Sie brachten ihn um …«
    »Auf Bestellung?« fragte Ryzk. »Sicher, ich kann verstehen, welchen Wert ein guter Schätzer auf Waystar hätte. Aber wenn Ihr Vater tot ist …« Er runzelte die Stirn. »Sie wollen sich irgendwie als Ihr Vater ausgeben? Aber das wäre gefährlich, vor allem, wenn er auf Bestellung der Gilde umgebracht wurde.«
    Doch jetzt war ich nicht mehr so überzeugt von dieser Tatsache. Mein Vater hatte sich von der Gilde zurückgezogen. Gewiß, mehr als einmal hatten ihn Gildemitglieder besucht. Und man hatte ihn getötet, weil er den Leitstein besaß. Aber angenommen, seine Mörder hätten einen Halbtoten liegengelassen und mein Vater wäre wieder genesen? Meine Familie hatte ein Begräbnis für Hywel arrangiert. Aber auch das war ein alter Trick, um Nachstellungen zu entgehen. Und auf dem dünn besiedelten Grenzplaneten, der meine Heimat war, hatten sie höchstens vorsichtige Nachforschungen anstellen können.
    Wenn wir also Hywel Jern auferstehen ließen … Es gab ja radikale medizinische Behandlungen – Plastichirurgie beispielsweise.
    Nein, das ging nicht. Es mußte unmißverständlich Hywel Jern sein, der nach Waystar kam. Wieder versuchte ich den Plan abzuschütteln, der sich in meinem Innern festsetzen wollte. Die Logik sagte mir, daß es Wahnsinn war. Aber immer wieder nahm ich den Faden auf. Ich mußte also wie Hywel Jern aussehen. Und mein Erscheinen wirkte sicher verblüffend, da niemand ahnte, daß ich das Aussehen eines Toten annehmen konnte. Vielleicht gelang es mir rasch, mit den Veeps bekanntzuwerden. Es ging das Gerücht, daß die Veeps von Waystar mit denen der inneren Planeten rivalisierten. Und einen Schätzer, den sie obendrein fast wie einen Gefangenen halten konnten, würden sie mit offenen Armen aufnehmen, selbst wenn ihn die Gilde im Zentrum abgeschrieben hatte.
    Aber konnte ich das Bild Hywel Jerns für so lange Zeit aufrechterhalten? Es gelang mir sicher nicht sofort, das Versteck der Beute zu ermitteln. Die Narbe hatte ich nur ein paar Stunden getragen und das Gesicht des fremden Raumfahrers noch kürzer. Doch auf Waystar würde ich mich mindestens ein paar Tage aufhalten.
    »Das schaffe ich nicht«, sagte ich zu Eet, der mich aufmerksam beobachtete. »Und für dich wäre es auf die Dauer auch zuviel.«
    »Da hast du recht«, erwiderte er.
    »Dann ist es unmöglich.«
    Eet setzte seine hochmütige Miene auf, die mich oft zur Raserei brachte. »Ich habe entdeckt, daß wenige Dinge unmöglich sind, wenn man alle Fakten kennt und richtig auswertet. Die Narbe ist dir für den Anfang recht gut gelungen, und auch das Gesicht des fremden Raumfahrers sah gut aus. Weshalb solltest du nicht …«
    »Ich kann das Bild nicht so lange festhalten«, entgegnete ich verärgert.
    »Auch das können wir noch überlegen«, meinte er ausweichend. »Doch jetzt braucht unser Freund Ruhe.«
    Und ich sah, daß der Zakather sich wieder auf das Bett hatte fallenlassen. Sein Auge war geschlossen, und er wirkte vollkommen erschöpft. Zusammen mit Ryzk machte ich es ihm so bequem wie möglich und ging dann

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