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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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wollen, und Ryzk sucht Reichtum.«
    »Aber Zilwrich muß mit dem Schatz am nächsten Hafen abgesetzt werden …«
    Ich tat meinen eigenen Einwand als lächerlich ab. So wie ich die Zakather kannte, würde Zilwrich darauf brennen, einen neuen archäologischen Schatz aufzusuchen. Doch dann dachte ich wieder an den Ausgangspunkt unseres Gesprächs.
    »Der Stein, Eet.«
    »Er ist sicher.« Mehr sagte er nicht.
    Ich ließ es dabei bewenden. Mein größter Wunsch war es jetzt, auf das Schiff zurückzukehren und Waystar möglichst weit hinter mir zu lassen. Und allmählich wunderte ich mich, daß wir so lange unterwegs waren. Der tote Mond, auf dem das Schiff wartete, konnte doch nicht so weit von Waystar entfernt sein.
    »Der Verbindungsstrahl …« Ich warf einen Blick auf das Meßgerät, und plötzlich traute ich ihm nicht mehr. Die meisten Steuerungen hatte Ryzk nachträglich eingebaut, und sie waren sehr provisorisch.
    Angenommen, die Verbindung, die uns automatisch zur Wendwind bringen sollte, stimmte nicht mehr! Dann konnten wir uns im Raum verirren. Aber unser Boot folgte einem bestimmten Kurs.
    »Gewiß«, unterbrach Eet meine düsteren Gedanken. »Aber meiner Meinung nach nicht zu diesem Mond. Und wenn sie in den Hyperraum gehen …«
    »Du meinst – sie sind gestartet? Sie haben nicht auf uns gewartet?«
    Vielleicht hatte diese Furcht immer in meinem Unterbewußtsein gesteckt. Unser Besuch auf Waystar war ein so unüberlegter Schachzug gewesen, daß Ryzk und der Zakather uns vielleicht für verloren gehalten hatten, sobald wir gestartet waren. Oder Zilwrichs Kräfte hatten nachgelassen, und der Pilot hatte sich entschlossen, ihn auf einen Planeten zu bringen. Aber wir waren immer noch auf Kurs – das hieß, daß die Wendwind sich noch nicht im Hyperraum befand.
    »Wenn sie das System verlassen wollten, würden sie in den Hyperraum gehen«, tröstete ich mich.
    »Wenn sie das System nicht kennen, müssen sie bis zum äußersten Planeten fliegen, bevor sie den Sprung machen können«, erinnerte Eet mich.
    »Der Stein – wenn wir seine Energie benützen, um ihnen schneller nachzukommen …«
    Eet warf einen Blick auf die Steuerung und schüttelte den Kopf. »Es ist ein großes Risiko. Die Kontrollen sind nur provisorisch angebracht. Vielleicht brauchen wir sie noch einmal dringender.«
    »Wir haben die Wahl zwischen zwei Übeln«, erklärte ich. »Wir bleiben hier und sterben, oder wir nehmen das Risiko auf uns und versuchen das Schiff zu erreichen. Überhaupt – weshalb weiß Ryzk nicht, daß wir ihm folgen? Es müßte sich doch auf seinem Instrumentenbord zeigen.«
    »Vielleicht hat die Schiffsanzeige versagt. Oder er will nicht warten.«
    Wenn der Pilot nicht warten wollte …
    Er hatte die Wendwind, er hatte den Zakather, und er hatte eine prächtige Entschuldigung für unser Verschwinden. Vielleicht brachte er den geretteten Archäologen zum erstbesten Hafen und verriet der Patrouille die Koordinaten von Waystar. Dann konnte er das Schiff behalten, weil ich ihm noch den Lohn schuldig war. Ja, er hatte alle Trümpfe in der Hand – wenn wir ihn nicht einholten.
    »In die Matte!« warnte mich Eet. »Ich werde die Energie des Steines einsetzen. Hoffen wir nur, daß das Schiff nicht in den Hyperraum geht, bevor wir ankommen.«
    Ich legte mich wieder hin. Aber Eet blieb an der Steuerung. Konnte der fremde Körper, den er sich angepaßt hatte, diese Belastungen ertragen? Wenn Eet das Bewußtsein verlor, konnte ich seine Stelle nicht einnehmen, und es war ohne weiteres möglich, daß das Boot wie ein Torpedo gegen die Wendwind krachte.
    Ich lag in der Matte und fühlte mich abscheulich, wenn ich auch das Bewußtsein nicht ganz verlor. Und die Schale, die ich immer noch festhielt, hatte einen feurigen Lichtfleck, als der Leitstein auf die Energie seines größeren Bruders ansprach.
    Durch einen Schleier sah ich Eet vor der Steuerung kauern, und das laute, rasselnde Atmen kam nicht von mir allein. Und dann hob sich sein Arm langsam, unendlich langsam und drückte einen Hebel herunter. Einen Moment später war der schreckliche Druck von meiner Brust verschwunden. Ich kroch auf allen vieren aus der Matte und zum Kontrollpaneel. Ryzk hatte mir die Funktionen der einzelnen Schalter und Meßgeräte genau eingeprägt.
    Wir hatten die gleiche Geschwindigkeit wie die Wendwind erreicht und mußten jeden Moment mir ihr zusammentreffen. Das wurde in der Hauptsache von der Automatik erledigt, aber ich mußte doch aufpassen, ob

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