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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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gibt Sammler, die vielleicht nicht so freigebig wie die Vydyke-Kommission sind, die aber ihr ganzes Vermögen einsetzen würden, um nur eines dieser Stücke zu bekommen. Sie würden wissen, daß es sich um Gegenstände des schwarzen Marktes handelt, und sie würden sie gründlich verstecken. Die Gilde kennt genug solcher Fanatiker.«
    Er antwortete nicht sofort, sondern starrte mich weiterhin an. Und während ich noch über sein merkwürdiges Verhalten nachdachte, bemerkte ich etwas anderes, das mich beunruhigte und erregte. Von der Gürteltasche, in der sich der Leitstein befand, strahlte Wärme aus. Das konnte nur bedeuten, daß sich in der Nähe noch einer dieser geheimnisvollen Steine befand.
    »Die Schale!« dachte Eet.
    Ich streckte die Hand aus, als wollte ich sie noch einmal untersuchen. Und am Innenrand, zum Glück nicht sichtbar für den Veep, erkannte ich einen hellen Lichtfunken.
    Ich legte die Hand über den Stein.
    »Welches Stück hat wohl die größte Bedeutung?« fragte der Veep.
    Ich stellte die Schale ab und dachte nach.
    »Das hier vielleicht.« Ich berührte die fremde Waffe.
    »Weshalb?«
    Wieder spürte ich, daß er mich testen wollte, aber diesmal hatte ich versagt.
    »Er weiß Bescheid!« warnte mich Eet, als die Hand des Veeps sich auf die Tasten in der Stuhllehre legen wollte.
    Ich warf die Waffe, die ich in der Hand hielt. Und ein kaum faßbares Glück wollte es, daß der Knauf ihm an die Stirn schlug. Er schrie nicht auf, sondern schloß die Augen und rutschte tiefer in seinen Sessel. Ich wirbelte zur Tür herum. Bestimmt hatte er seine Wachen alarmiert. Das Energiefeld schützte uns, aber es hielt uns auch gefangen.
    Ich sah, wie die Tür aufging und die Wächter hereinstürmten. Einer schrie auf und drückte den Laserstrahler ab. Der heiße Strahl prallte vom Schild ab und traf die beiden Männer.
    »Es gibt einen Fluchtweg.« Eet stand neben dem Sessel. Er packte die fremdartige Waffe, die jetzt auf dem Schoß des Veep lag. Ich raffte die anderen Gegenstände an mich und folgte Eet zur Wand, wo er auf einen Knopf drückte. Eine verborgene Tür glitt zur Seite. Als sie sich wieder hinter uns schloß, wandte er seine Gedanken mir zu.
    »Es wird sie nicht lange abhalten, und in diesem Mauerweg befinden sich alle möglichen Alarmanlagen und Sicherheitsvorkehrungen. Ich entdeckte sie, als ich die Station erforschte. Wenn die Wächter die Anlagen in Betrieb setzen, sind wir verloren.«
    Ich hatte die Schätze in meine Jacke gestopft und den Reißverschluß zugezogen. »Hast du auch einen Weg ins Freie entdeckt?« fragte ich.
    »Das hier sind alte Wartungsgänge. In einem Schrank befinden sich Anzüge. Die Leute müssen hin und wieder die Außenschicht reparieren. Es hängt jetzt davon ab, wie schnell wir den Schrank erreichen.«
    In der schwachen Schwerkraft schwammen wir praktisch dahin. Es war stockdunkel. Zum Glück befanden sich in regelmäßigen Abständen Halterungen an der Wand, so daß wir uns festklammern konnten.
    »Warte!« Eets scharfer Befehl brachte mich ins Schaukeln. »Vorne ist eine Falle!«
    »Was sollen wir tun?«
    »Nichts. Du darfst mich nicht ablenken, das ist alles.«
    Er duckte sich, und ich spürte, daß von seinem Gehirn starke Gedanken ausstrahlten, die mich allerdings nicht erreichten. Gleichzeitig wurde der Leitstein in meinem Gürtel immer wärmer.
    »Gut«, erklärte Eet schließlich. »Die Energie ist jetzt ausgebrannt. Wir haben freie Bahn.«
    Noch zweimal trafen wir auf ähnliche Fallen, die ich nicht sehen konnte, und dann betraten wir eine kleine Kammer ganz an der Außenhaut der Station. Dort fanden wir die Anzüge, wie Eet es vorhergesagt hatte. Ich verstaute Eet zusammen mit der Beute in einem Anzug und schlüpfte selbst in den nächsten.
    Aber ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich die Außenhülle mit den Wracks und unserem Rettungsboot erreichen sollte. Die Anzüge waren beide mit Raketendüsen ausgestattet, doch ich wußte nicht, wie lange die Energie reichen würde.
    »Kannte der Veep die Bedeutung der Schale?« fragte ich Eet.
    »Zum Teil. Er wußte, daß es sich um eine Karte handelte.«
    »Die sie vielleicht nicht zerstören wollen …«, sagte ich.
    »Das hoffst du zumindest«, meinte Eet. »Aber du hast recht. Im Moment können wir nur hoffen.«
    Ich kletterte ins Freie. Die Magnetsohlen meiner Stiefel hafteten an der Außenfläche der Station. Der Frachter, hinter dem wir in das Versteck geschlichen waren, befand sich nicht mehr hier,

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