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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Liebenswürdigkeit, sogar Hannah gegenüber. Die grenzte an ein Wunder. Für ihn würde sie durch die Hölle gehen, wie sie es für John getan hatte.
    »Hallo.« Maddie begrüßte Mark mit einem Lächeln.
    »Hi.« Er trat einen Schritt beiseite, um sie hereinzulassen.
    »Danke, dass du mir mit dem Antrag für die Baugenehmigung hilfst. Das würde ich allein nicht schaffen.«
    »Du könntest das auch mit einem anderen Architekten machen.«
    »Ja, aber ich kenne keinen anderen.«
    »Dann bleibt’s wohl an mir hängen.« Er nahm ihr den Mantel ab.
    »Ja.«
    Hannah hatte für Chaos gesorgt, und Maddie wusste nicht, wie sie das wieder in Ordnung bringen sollte. Hatte Hannah ihr am Ende einen Gefallen getan? Oder zumindest Mark?
    »Kann ich dich zu einem Glas Wein überreden?« Mark ging in Richtung Küche.
    »Klar.«
    »Rot?«
    »Ja, gern.« Sie blickte sich in seinem Haus um, in dem durch die großen Glasscheiben auf der einen Seite viel von der Landschaft draußen zu sehen war.
    »Geh schon mal ins Arbeitszimmer. Die Sachen liegen auf dem Schreibtisch. Ich bin gleich wieder da.«
    Das Bild, das sie ihm zu Weihnachten geschenkt hatte, hing im Arbeitszimmer an der Wand gegenüber von seinem Schreibtisch. Verachten konnte er sie eigentlich nicht, wenn er es sich jeden Tag anschaute, dachte sie. Sie betrachtete die Pläne auf dem Tisch, die schlicht gehalten waren und genau zu Trevenen passten.
    Er gesellte sich mit dem Wein zu ihr. »Und, wie findest du die Vorschläge?«
    »Wunderbar. Das wird mal ein tolles Haus für jemanden.«
    »Von dort aus hat man einen sehr schönen Blick.«
    »Bitte stell mir eine Rechnung für deine Arbeit, ja?« Sie bemühte sich, geschäftsmäßig zu klingen.
    »Erst nach dem Verkauf.«
    »Bist du sicher?«, fragte sie.
    »Ja.«
    Sie musterte ihn über den Rand ihres Glases hinweg, um sich die Linien seines Gesichts einprägen, zu Hause eine Skizze von ihm anfertigen und ihn so immerzu ansehen zu können.
    »Ich reiche die Pläne morgen ein. Die Bearbeitung dürfte ungefähr sechs Wochen dauern.«
    »Gut.« Maddie schlenderte in die Küche und stellte ihr Glas ab.
    »Mark, ich wollte noch etwas zum Silvesterabend sagen.«
    »Ja?«
    »Normalerweise verhalte ich mich nicht so.«
    »Wie?«, fragte er.
    »Du weißt, was ich meine: was draußen passiert ist.« Sie ging auf die andere Seite der Kücheninsel, weg von ihm, und legte die Hände auf die Holzoberfläche.
    »Erklär es mir«, forderte er sie auf.
    Sie senkte den Blick. »Mark, ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich die Kontrolle verloren habe.«
    »Nicht nötig.«
    »Okay.« Sie richtete sich auf. Wie grässlich! Ihr war gerade bewusst geworden, dass sie ihn liebte, und er gab sich distanziert höflich.
    Mark trat näher zu ihr. »Ich habe jede Sekunde genossen. Schade, dass wir wieder reingegangen sind.«
    Maddies Atem ging flacher. »Mark?«
    »Ja?«
    »Wir sind gute Freunde.«
    Er nickte.
    »Und es wäre dumm, das aufs Spiel zu setzen.«
    »Meinst du?«
    Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. »Ja«, antwortete sie mit rauer Stimme.
    Er ließ einen Finger über ihren Mund gleiten und legte ihn schließlich auf ihre Unterlippe.
    »Mark.«
    »Ja?«
    »Das ist verrückt.«
    Seine Finger wanderten weiter zu ihrem Hals. »Ja.«
    Er küsste sie. Genau das wollte sie.
    Maddie schaute durchs Küchenfenster in den dunklen Himmel hinaus, während sie Gunnars enthusiastischen Ausführungen am Telefon lauschte. Konnte oder sollte sie ihn wieder zurückweisen? Wollte sie wirklich die Essenseinladung bei ihm annehmen – mit allen Möglichkeiten, die das eröffnete?
    »Ich weiß nicht, was Hannah vorhat. Kann ich dich noch mal anrufen?«
    »Du machst ein komisches Gesicht.« Tamsin hob den Blick von den Plänen auf dem Tisch.
    »Ja?«
    »Ja. Was will der Wikinger?«
    Maddie runzelte die Stirn. »Er möchte mich zum Essen bei sich einladen.«
    »Klingt doch gut.«
    »Ja.« Maddie nestelte an einem Zipfel der Tischdecke.
    »Allzu begeistert klingst du nicht.«
    »Nein.« Maddie sah ihre Freundin an, die immer alles im Griff zu haben schien. Sie war ja auch nicht wieder in die Welt der Singles zurückkatapultiert worden, sondern mit dem Mann verheiratet, den sie liebte.
    »Hat das was mit Mark zu tun?«, fragte Tamsin.
    Maddie hob den Kopf.
    »Als ich gestern Abend zu ihm gekommen bin, hatte ich den deutlichen Eindruck, dass ich euch störe. Möglicherweise lag’s an den zerzausten Haaren oder den geweiteten Pupillen.« Sie sah Maddie an.

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