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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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genauso egal wie Maddie und ihrer Mutter, wo auch immer die stecken mochte. Das Leben war scheiße. Hannah putzte sich noch einmal die Nase und schaute in den Spiegel. Unter ihren Augen waren große rote Flecken. Toller Look für den Abend.
    Will und die Jungs wollten sie in einer Stunde abholen. Maddie war nicht daheim. Hannah hatte keine Ahnung, wo sie sich rumtrieb; bestimmt war sie mit irgendeinem Mann unterwegs.
    Das Wasser in der Dusche war halbwegs warm. Je eher Maddie Geld in dieses alte Gemäuer steckte, desto besser. OT hatte gehört, dass Mark und Maddie in der nächsten Woche die Pläne für den Schuppen besprechen wollten, damit Maddie eine Baugenehmigung beantragen und das Ding zu einem ordentlichen Preis verkaufen konnte. Dann hatten sie am Ende vielleicht doch noch warmes Wasser! Als Hannah den Fuß auf das kalte Linoleum setzte, gestand sie sich ein, dass sie Trevenen mochte. Da kam eine SMS von Abi herein.
    Hab mich von Andrew getrennt. Scheiße. Bist du noch mit Will zusammen? X
    Hannah antwortete:
    Umarmung. Warum? Ja. X
    Während sie ihrerseits auf eine Antwort wartete, überlegte sie, ob auf ihrer Karte noch genug Guthaben für einen Anruf war. Maddie machte immer ein Riesentheater, wenn Hannah zu oft mit dem Handy telefonierte, und kontrollierte alle Nummern.
    Er hat bei Tims Party mit Karen geknutscht. X
    Hast du’s selber gesehen? Das Schwein. X
    Ja, volle Scheiße. Du fehlst mir. X
    Hannah bekam ein flaues Gefühl im Magen. Was, wenn Will in der Schule mit einer anderen knutschte?
    Du fehlst mir auch. Komm mich bald besuchen. X
    Ich versuch’s. X
    Als sie das Handtuch weglegte, hörte sie einen Wagen in der Auffahrt. Ein Blick durchs Fenster sagte ihr, dass es Maddie war und nicht Fred mit den Jungs. Hannah hatte keine Ahnung, was sie anziehen sollte. Es war Silvester, und eigentlich sollte sie sich aufstylen, aber sie fühlte sich nicht danach. Ein kurzer Jeansrock musste reichen.
    »Hannah, bist du noch da?«, rief Maddie von der Treppe aus.
    Hannah schlüpfte in ihre Sachen. »Ja.«
    »Gut. Wann machst du dich auf den Weg?«
    »Bald. Warum?« Hannah kam aus ihrem Zimmer.
    »Ich wollte fragen, ob ihr mich zu Tamsin mitnehmen könntet. Dann müsste ich Mark nicht herbitten.«
    »Fred kommt in vierzig Minuten, aber wir wollen nicht zu Tamsin, sondern ins Prince.« Warum hatte sie Maddie das verraten? Schließlich musste sie nicht alles wissen.
    »Ihr könntet mich ja unterwegs rauslassen.«
    »Warum fährst du nicht selber?«
    »Weil ich ein paar Gläser Wein trinken möchte.«
    »Dann soll Mark dich hinbringen.« Das war ein Trick von Maddie gewesen, um rauszufinden, was Hannah vorhatte. Hannah kickte eine Wollmaus vom Boden weg.
    »Okay. Ich hatte nur gedacht, es wäre für alle Beteiligten das Einfachste. Aber egal.«
    Maddie ging nach unten. Hannah freute sich: Wenn Maddie auf die Idee kam, sich ein Bad einzulassen, würde sie eine unangenehme Überraschung erleben – Hannah hatte das ganze heiße Wasser aufgebraucht.
    Kurz vor Mitternacht versammelten sich alle, um den Countdown nicht zu verpassen. Maddie, die vom vielen Tanzen und Trinken rote Wangen hatte, verließ den Raum, weil ihr die Fröhlichkeit auf die Nerven ging. John war tot, und obwohl sich ihr Leben unwiederbringlich verändert hatte, war sie den ganzen Abend über bemüht gewesen, so zu tun, als ginge es ihr gut und als würde nichts sie belasten.
    Als sie zum Wasser hinunterschlenderte und auf der anderen Seite die festlichen Lichter des Ferryboat Inn sah, hellte sich ihre Stimmung ein wenig auf. Da hörte sie Schritte, und das kurze Gefühl der Freiheit verflüchtigte sich. Jetzt würde sie wieder die Fröhliche spielen müssen. Sie drehte sich um. »Hallo.«
    »Ist dir drin zu viel los?«, fragte Mark.
    Sie nickte. Ihn hatte sie nicht erwartet. Als sie in der Kälte zu zittern begann, legte Mark einen Arm um ihre Schulter, und sie schmiegte sich an ihn, obwohl eine innere Stimme sie davor warnte, das zu tun.
    Die ersten Raketen des Feuerwerks stiegen über dem Fluss auf.
    »Gutes neues Jahr«, flüsterte Mark ihr ins Ohr.
    »Ja, gutes Neues.«
    Die Melodie von »Auld Lang Syne« klang zu ihnen herunter. Mark schloss Maddie fester in die Arme, und seine Lippen berührten leicht die ihren. Sie erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich, ohne zu wissen, woher diese Leidenschaft kam.
    Ihre Finger wanderten seinen Oberkörper hinauf zu seinem Hals und vergruben sich in seinen Haaren. Sie spürte seine Erektion. Maddie hatte

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