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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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hoffte er, dass eine der Schwestern die Polizei gerufen hatte, damit die dieses Frauenzimmer entfernte.
    »Ich werde Sie verklagen und beim Bürgermeister dafür sorgen, dass Sie sich in Tauranga nicht mehr blicken lassen können!«, drohte er weiter.
    Ricarda war sich dessen bewusst, dass sie großen Ärger bekommen konnte. Aber das kümmerte sie nicht.
    »Das Laken bringe ich Ihnen wieder, das Nachthemd ebenso«, versprach sie, ohne auf seine Drohung einzugehen. »Ich stehle Ihnen nichts, keine Sorge!«
    »Sie machen einen Fehler!«, zeterte Doherty weiter, als die Männer Manzoni hinaustrugen.
    »Vielleicht!«, entgegnete sie. »Aber dafür habe ich geradezustehen. Nur ich, Herr Kollege!«
    Einen Moment lang schauten sie einander hasserfüllt an, bevor Ricarda herumwirbelte und den Männern nach draußen folgte.
 
    Nachdem Kerrigan und seine Leute Jack auf den Wagen gehoben und mit einer Plane gegen den Regen geschützt hatten, fuhren sie zur Farm zurück. Ricarda saß neben Jack und überwachte seinen Zustand.
    Obwohl die Operation schon eine Weile her sein musste, wachte er auch unterwegs nicht auf. Ricarda beschlich der Verdacht, dass Doherty Jack zu viel Äther verabreicht haben könnte, aber vielleicht war die tiefe Ohnmacht auch nur durch die Strapazen bedingt, die er durchmachen musste.
    Auf der Farm brachten die Männer Jack auf Ricardas Geheiß ins Haus. Sie legten ihn ins Bett, wo Ricarda sogleich die Wunde überprüfte. Äußerlich war nichts daran auszusetzen, Doherty hatte sauber gearbeitet. Aber was war mit dem Ätherrausch?
    »Können wir noch etwas tun?«, fragte Kerrigan, der an der Tür stehen geblieben war.
    Ricarda schüttelte den Kopf. »Sie haben für heute schon genug getan. Danke, dass Sie mich gegen Doherty unterstützt haben.«
    »Das war Ehrensache. Außerdem haben Sie sich um Mr Manzoni geschlagen wie'n Pumaweibchen um seine Jungen. Selbst mir haben Sie damit Respekt eingejagt.«
    Ricarda lächelte schief. »Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll. Ich werde sicher Ärger kriegen. Ein Wunder, dass der Polizeichef noch nicht hier ist.«
    »Der kommt nicht, Doc. Hat Besseres zu tun, als sich um die lächerlichen Beschwerden eines Arztes zu kümmern. Außerdem hat keiner von uns Doherty angefasst. Außerdem hatten Sie ja ein Recht dazu.«
    Ricarda zog die Augenbrauen hoch. »Meinen Sie?«
    »Na ja, wir alle haben ja mitgekriegt, dass Sie und Mr Manzoni ... Ich meine ... Ich red mich vielleicht grad um Kopf und Kragen, aber ich bleib dabei, wenn einer das Recht hatte, ihn da wegzuholen, dann Sie.«
    Ricarda lächelte nun wieder und blickte auf Jack. »Mag sein. Ich hoffe nur, wir haben das Richtige getan.«
    »Ich werde alle Götter, dich ich kenne, darum bitten«, entgegnete Kerrigan und zog sich zurück.
 
    Die ganze Nacht wachte Ricarda an Jacks Krankenbett. Noch immer war er nicht zu sich gekommen. Sein Gesicht war sehr blass, und auf seiner Stirn standen noch immer Schweißtropfen. Seine Lippen waren rissig, weshalb Ricarda sie immer wieder sanft mit einem feuchten Tuch betupfte.
    Die Ohnmacht war tief, sein Zustand beinahe komatös, was ihr Angst einjagte.
    Normalerweise erwachten Patienten nach wenigen Stunden aus einem Ätherrausch. Manchmal gingen sie auch von der Narkose in den Schlaf über, aber aus diesem konnten sie geweckt werden.
    Nachdem sie noch einmal Jacks Puls geprüft hatte, erhob sie sich seufzend und trat auf die Veranda. Der Regen hatte sich inzwischen verzogen. Die Luft roch frisch und grün, und geheimnisvolle Geräusche drangen aus dem nahen Busch zu ihr herüber. Doch dafür hatte Ricarda im Moment keinen Sinn. Neben der Furcht um Jack quälte sie die Frage nach dem Schützen.
    Jack wollte zu Bessett reiten, um ihn mit seinem Verdacht zu konfrontieren. Ist es zwischen den beiden zum Streit gekommen? Hat Bessett geschossen? Ich muss wissen, was in der Stadt los war!, grübelte sie.
    Obwohl es noch früh am Tag war, stapfte Ricarda mit langen Schritten zum Mannschaftsquartier. Den Gedanken, dass den Männern ihr Besuch unangenehm sein könnte, schob sie beiseite, als sie den Schlafraum betrat. Mehrstimmiges Schnarchen tönte ihr entgegen. Die Männer lagen auf schmalen Pritschen oder in Hängematten, von denen lange Deckenzipfel herabhingen.
    Ricarda fragte sich gerade, wie sie Kerrigan ausfindig machen sollte, da sprach sie von der Seite eine Männerstimme an. »Was gibt's, Doc?«
    Ricarda wirbelte erschrocken herum und erkannte den Vormann, der auf

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